CORONA - Lasst sie sterben, wo sie sind...
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Werner Meier. CORONA - Lasst sie sterben, wo sie sind...
Отрывок из книги
W. A. Meier
CORONA
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Hatte Honigmann dem Uniformpärchen eingeimpft, das jetzt links und rechts von mir respektvollen Sicherheitsabstand hielt. Aus Respekt vor dem Virus, nicht vor mir. Nach uns allen dreien war Covid-19 noch auf der Jagd. Aber hier oben hatten wir einvernehmlich die Masken abgenommen, hielten uns fern voneinander und atmeten frei Waldluft von den Auen herüber, unter der Sonne feucht dampfend vom Unwetter der Nacht. Hund lag mit dem Schädel zwischen den Vorderpfoten zwischen Diewald und mir.
Die Leiche unten konnte man auch von hier oben sehen! Bis jetzt hatte sich niemand bei uns blicken lassen. Man hätte inzwischen Schaulustige erwarten können. Aber das hier war ein diskretes Viertel mit Mauern um die Grundstücke. Man schützte sich vor Neugierigen und entblößte auch die eigene Neugier nicht, schon gar nicht wollte man sich in polizeiliche Befragungen reinziehen lassen, die dann nicht vor eigenem Privaten haltmachten. Hinter piekfeinen Fassaden alteingesessenen Wohlstands war gerne auch mal ein finsteres Familiengeheimnis verborgen, vielleicht sogar im Vorgarten unter die Blumenerde gebracht. Eifersucht, Gier und alle anderen niederen Beweggründe für Mordgelüste fühlten sich auch in besseren Kreisen zuhause. Oder gerade dort pudelwohl. Wobei ich nicht glaubte, das Geld den Charakter verdarb. Es machte ihn nur transparent. Auch Arme hätten die Sau rausgelassen, hätten sie es sich leisten können. Mein Glaube an das Gute im Menschen war längst auf der Flucht, wie jetzt der Hotzenplotz. Vermutlich tauschte man sich hinter den Mauern der Villen schon per Handy untereinander aus, ob wer wusste was da drüben am Fluss los war. Ob dort was im Busch sein konnte, das Kreise bis herüber ziehen und die eigenen stören könnte.
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