Das reale Spiritualgefäß «Bonito-Gral» wird als «Aufhänger» für die Darstellung der Herausbildung der Kultur der Chaco-Anasazi genommen. Die Darstellung knüpft an archäologich belegte wissenschaftliche Fakten an und verknüpft diese mit substistenziellen, geographisch-topographischen und tendenziell belegten klimatischen Erscheinungen. Wesentlich sind die Interpretation spiritueller Anlagen und die möglichen Ursachen ihrer Erscheinung und Veränderung im Laufe der Zeit. Im Text wird auf achtenswerte archäologische Leistungen und noch offene Leistungsfelder der Archäologen sowie auf Bereiche hingewiesen, die sich einer archäologischen Erkenntnis entziehen. Das vom Autor angestrebte möglichst realitätsnahe Bild über die Kultur der Chaco-Anasazi weicht teilweise stark von aktuellen Mainstream ab. Es gibt jedoch keine Wahrheit an sich, sondern nur unterschiedliche Wahrscheinlichkeiten.
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Werner-Wolf Turski. Der Gral des Pueblo Bonito
Vorwort/Einleitung
Die Archäologie
Das Gebiet der Chaco-Anasazi
Die Anfänge der Anasazi-Kultur (ab 1 u.Z.)
Die Pueblo Zeit (700/750 bis 900 u.Z.)
Die “Geburt” des Großhauses (nach 900 u.Z.)
Die Post-Chaco-Zeit von 1130/1150 bis 1250 u.Z
Zusammenfassung
Eine persönliche Abschlussbemerkung zu einem Kulturkollaps
Impressum
Отрывок из книги
Titel
Vorwort/Einleitung
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Wenn Aktivitäten von mehreren Haushaltsgruppen praktiziert werden sollten, dann bestand dafür die Möglichkeit im Freien auf einer speziellen „Tanz“-Fläche/plaza vor den Grubenhäusern oder die Gemeinschaft(en) schuf(en) sich nach dem Vorbild der Grubenhäuser eine spezielle „gute Stube“ für nichtalltägliche, deshalb meist als spirituell bezeichnete Aktivitäten im größeren Personenkreis oder im Kreis ausgewählter Personen. Dieses eingetieft angelegte Bauwerk war die sogenannte Kiva, deren Grubenhausvorbild eindeutig war und die nach den Ausstattungsprinzipien der Grubenhäuser eine spezielle formale Ausstattung bekam. Dazu gehörte das Belüftungssystem, die Bank, Stützpilaster für das Dachgebälk, eine formale und gut ausgebaute Feuerstelle/Feueraltar mit Deflektor und eine Gegenkammer. Kennzeichnendes Kernstück aller Kivas war die sogenannte Sipapu (Hopi-Begriff), aus der - laut oral tradition - die Menschen von der Unterwelt/der Mutter Erde, ans Tageslicht emporgestiegen waren/geboren worden waren. Die Sipapu/Vagina der Erdmutter war formal nur eine kleine und selten durch Lehmumrandung markierte Vertiefung im Endbereich der Luftströmungslinie.
Entsprechend der Lokalität, der Entstehungszeit, der Größe und den Bedürfnissen der Erbauer war die Gestaltung der Kivas, unter Wahrung der Schlüsselelemente, sehr differenziert bis hin zu mehrwandigen und dachlosen Formen.