Ludwig van Beethoven war zweifellos einer der größten Komponisten aller Zeiten, sein einzigartiges musikalisches Erbe dominiert nach wie vor die Konzertsäle der Welt. Und er war ein enorm politischer Künstler. Als Zeitzeuge turbulenter Epochen – Französische Revolution, Napoleonische Kriege, Wiener Kongress, die Ära Metternich – bezog er gegenüber den Mächtigen selbst dann klare Position, wenn er finanziell auf sie angewiesen war. William Kinderman, Pianist, Musikwissenschaftler und ausgewiesener Beethoven-Kenner, macht sich in seiner brillanten Analyse auf die Spuren von politischer Realität und Utopie im OEuvre Beethovens und setzt beides in Beziehung zu den sozialpolitischen Herausforderungen der Gegenwart. Auf diese Weise wirft Kinderman ein völlig neues Licht auf so grandiose Werke wie Fidelio, Egmont, Eroica und die 9. Sinfonie.
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William Kinderman. Beethoven
INHALT
VORWORT
EINSEINE GESCHICHTE AUS ZWEI STÄDTEN – VON BONN NACH WIEN
ZWEIDAS ERHABENE UND DAS »UMGEKEHRTE ERHABENE«
DREIBEETHOVEN IN HEILIGENSTADT
VIERDER WEG ZUR »EROICA«
FÜNFLEONORE, DER »ENGEL DER FREIHEIT«
SECHSVON GRÄTZ ÜBER WAGRAM NACH LEIPZIG
SIEBENEIN DOPPELTES FRÖSTELN: BEETHOVEN IM WIEN METTERNICHS
ACHTDAMALS UND HEUTE: DIE NEUNTE SINFONIE
ANHANG. MUSIKEINSPIELUNGEN
ORIGINALZITATE
ABKÜRZUNGEN
QUELLEN & LITERATUR
DANKSAGUNG
BIOGRAFIEN
Отрывок из книги
Cover
Titel
.....
(4. Akt, 21. Auftritt)
Das erste Zitat stammt von dem verzweifelten Carlos, dessen geliebte Elisabeth von Valois seinen Vater, König Philipp, geheiratet hatte. Im zweiten Zitat spricht Marquis de Posa eben jene Königin Elisabeth an. Er tritt für die Einheit von Denken und Fühlen, von Kopf und Herz ein, was Schiller und Beethoven gleichermaßen überzeugt befürworteten. Aus derselben Szene im 4. Akt stammt ein weiteres Zitat in Beethovens Bonner Abschieds-Stammbuch. Er hält einen Gedanken Marquis de Posas fest, den dieser kurz vor seinem freiwilligen Opfertod an Carlos und die Nachwelt richtet: