Der andere Mann
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Winfried Wolf. Der andere Mann
Der andere Mann
1. Kapitel: Restaurant am Waldsee
2. Kapitel: Pragers Villa
3. Kapitel: Frau Prager geht aus
4. Kapitel: Die unsichtbare Präsenz
5. Kapitel: Eine ganz normale Observation
6. Kapitel: Prager trifft seinen Kollegen Leber
7. Kapitel: Kommissar Meier ermittelt
8. Kapitel: Im Modehaus Adèle
9. Kapitel: Keine neuen Erkenntnisse
10. Pragers Befragung
11. Kapitel: Die zweite Dienstbesprechung
12. Kapitel: Bald im Ruhestand
13. Kapitel: Ein erster Hinweis
14. Kapitel: Unter Verdacht
15. Kapitel: Pragers Alibi
16. Kapitel: Begegnung im Kaufhaus
17. Kapitel: Richtungswechsel
18. Kapitel: Herbst
19. Kapitel: Eine seltsame Begegnung
20. Kapitel: Termin bei Dr. Fuchs
21. Kapitel: In den Weinbergen
22. Kapitel: Ein erster Untersuchungsbefund
23. Kapitel: Handwerker im Haus
24. Kapitel: Gerlinde hat Absichten
25. Kapitel: Pragers letzter Termin
26. Kapitel: Späte Aufklärung
27. Kapitel: Eine Zeitungsnotiz
Отрывок из книги
Ping, eine Nachricht von Esther auf WhatsApp: Lade dich heute zum Essen ein, es gibt was zu feiern! Wir treffen uns nach der Arbeit im Restaurant am Waldsee. Tisch ist für 18.00 Uhr reserviert, Kuss. Christoph Fuchs, der diese Mitteilung seiner Frau in der Mittagspause erhielt, war nicht wenig erstaunt. Mitten in der Woche zum Essen in ein feines Restaurant gehen, das war ungewöhnlich. Was gibt es denn zu feiern, hatte er vielleicht einen wichtigen Termin vergessen? War Esther etwa ..., nein, das hätte er gemerkt. Na gut, warum nicht. Er schickte ein Selfie mit gerecktem Daumen als Antwort zurück. Blöd war nur, dass er mit dem Rad da war; er entschloss sich, den Drahtesel in der Klinik zu lassen und den Weg zum Waldsee mit der Straßenbahn zurückzulegen, der kleine Fußweg am Schluss würde ihm nicht schaden.
Christoph Fuchs musste nicht lange vor dem Restaurant warten, schon brauste Esther mit ihrem grauen Skoda die Straße herauf, stellte den Wagen ab und kam lachend auf ihn zu. Eigentlich hätte ich mich für dich etwas zurecht machen müssen, aber dafür war heute keine Zeit! Für mich bist du sowieso die Schönste, empfing Christoph Fuchs seine Frau. Er legte seine Arme auf ihre Schultern, zog sie an sich und drückte ihr einen dicken Kuss auf den Mund. Arm in Arm und bester Laune strebte das junge Ärztepaar dem Restaurant zu. Ihr Tisch mit Blick auf Terrasse und See lag am Fenster. Draußen war es an diesem Herbsttag schon dunkel geworden aber man konnte die Lichter der Uferpromenade im See glitzern sehen.
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Das verspricht ja ein spannender Abend zu werden, lachte Frau Fuchs, stand auf und ging, sich etwas „frisch machen“. Beim Zurückkommen nickte sie ihrem Mann schon von Weitem zu: Das ist der Immobilienmensch, die fette Visage habe ich mir gemerkt. Frau Doktor suchen ein Haus in Hanglage? Ach, Sie wollen nur mieten? Ja, das ist in Freiburg nicht ganz einfach! Na ja, letztlich ist die Wohnung, die wir über diesen Menschen gefunden haben, für uns genau das Richtige gewesen oder denkst du schon an etwas Größeres, fragte Fuchs? Damit schlug Christoph Fuchs ein Thema an, das ihm, bevor er seinen ehemaligen Patienten im Lokal entdeckt hatte, die ganze Zeit schon durch den Kopf gegangen und nur durch das Auftauchen Pragers kurz in den Hintergrund geraten war.
Also, bevor du mir erzählst, warum wir heute hier ganz gegen unsere Gewohnheit im Seerestaurant sitzen und auf unsere Bestellung warten, muss ich mich zwischen Pest und Cholera entscheiden. Was meinst du? Ich kann hier nicht sitzen und so tun, als ob ich den Prager nicht gesehen hätte, außerdem bin ich neugierig. Was macht der jetzt in Freiburg? Christoph Fuchs gab sich selbst die Antwort auf seine Frage: Aber klar, der will sein Haus verkaufen, darum sitzt er mit einem Immobilienmakler hier. Seine Frau besaß ja eine Villa in Littenweiler, ein Haus in Aussichtslage, mindestens eine Million wert. Er hat mich mal dorthin eingeladen, bin aber nicht hingefahren, das wäre mir zu nahe gewesen. War Prager nicht Lehrer an einem Freiburger Gymnasium? Ja, Deutsch und Geschichte am Friedrichgymnasium in der Jacobistraße. Er hat mir einmal von einem Gespräch mit seinem Direktor erzählt. Der hatte ihm nach dem Tod seiner Frau eine Auszeit vorgeschlagen. Villa und das Geld kamen ja von seiner Frau, einer geborenen Reitzenstein. Der alte Reitzenstein war Landgerichtspräsident oder so. Vielleicht sollte ich doch kurz mal rübergehen und guten Tag sagen, was meinst du? Ja, mach das, dann hast du die Initiative ergriffen. Sich jetzt weg zu ducken ist keine Alternative, Herr Doktor!
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