Friedrich Melchior Grimm, ein Aufklärer aus Regensburg
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Winfried Wolf. Friedrich Melchior Grimm, ein Aufklärer aus Regensburg
Hast du schon von diesem Grimm gehört?
Zwei Brüder – zwei Welten – Was kann aus Pfarrerskindern werden?
Das protestantische Pfarrhaus als Pflanzstätte – Leben im Glashaus – Keimzelle der Bildung – Pfarrer als Gelehrte
Auf der Poetenschule in Regensburg – Briefe an Gottsched – erste literarische Versuche - Melchior schreibt ein Trauerspiel
1742-1745 Studium an der Leipziger Universität - Studentenleben - die Vorbilder Gottsched, Ernesti und Mascov- Lessing und Grimm
Kleiner Exkurs: Lessing und Grimm
Zurück in Regensburg – Hofmeister im Haus des kursächsischen Gesandten – Kaiserwahl in Frankfurt – wertvolle Kontakte in der Stadt des Immerwährenden Reichstages - Theaterleben
Reise nach Paris – Bekanntschaften zahlen sich aus – im Dienste verschiedener Herren – Bekanntschaften im Salon - Grimm trifft Rousseau und Diderot – drei unterschiedliche Freunde - Grimm im inneren Zirkel der franz. Aufklärer – Grimm tritt ans Licht der Öffentlichkeit
Grimm lernt Frau von Épinay kennen – Holbach: Grimms Freund - Grimm und Diderot’s Enzyklopädie - Abbé Raynal macht Grimm ein verlockendes Angebot – Grimm wird Netzwerker -
Grimms Correspondance littéraire
Die Correspondance littéraire - Modell einer esoterischen Wissenskommunikation der Aufklärung – Abgrenzung nach unten
Grimms engste Mitarbeiter: Denis Diderot und Louise d’Épinay
Das Autorengespann Denis Diderot und Louise d’Épinay
Exkurs: Wer ist der Autor? - oder - Vorteile der Anonymität
Das Spiel mit Masken und Verkleidungen
Gemeinsame Zielsetzung von Encyclopédie und Correspondance littéraire
Correspondance konkret - Frau von Épinay: Briefschreiberin und Geliebte – Die Affaire Rousseau –– Grimm in diplomatischen Diensten
Frühe Beiträge der Correspondance littéraire aus den Jahren 1754 und 1755
Grimm als Journalist, Kritiker und Schriftsteller
Galiani – Ratgeber in Kleiderfragen
Der Kritiker Grimm als Philosoph
Witz und Ironie - Grimms Mittel der Kritik
Vielfalt der Themen
Mit dem Tode des Grafen Friesen beginnt für Grimm eine neue Lebensphase – Grimm etabliert sich – Grimm zieht ins Feld – Frau von Épinay porträtiert ihren Freund Grimm – Es braut sich etwas zusammen – Die Affäre Rousseau
Grimms Briefe aus dem Feldlager
Exkurs zum Siebenjährigen Krieg
Auf La Chevrette spitzt sich die Lage zu
Glückliche Momente – Neue Pflichten, heitere Stunden – Berichte aus dem Kunstsalon
Grimm und Èpinay kehren nach Paris zurück – Frankreichs Niederlagen – Verschärfung der Zensur
Frau von Épinay und Diderot kommen sich näher
Ein glückliches Leben in Bildern
Politische Verstrickungen
Frau von Épinay richtet sich neu ein
Briefe aus Moskau und Sankt Petersburg – Diderots Bibliothek
Diderots Salonberichte in der Correspondance littéraire und die Grenzen der Kunst
Baron Holbach ist verstimmt – Klatsch und Tratsch aus dem Salon
Weitere Beiträge aus der Correspondance litteraire
Grimms und Diderots Würdigung der deutschen Literatur
Grimm und die Religion
Begegnung mit Mozart – Grimm als Musikkritiker
Grimm als Journalist und Erzähler von Anekdoten
Die Correspondance littéraire am Puls der Zeit: Nachrufe, Prozesse, Premieren, Unfälle und Ballonfahrten – Grimm und Meister nehmen alles auf
Über die Natur der Frauen
Der Schatz von Gotha - Grimms Vermächtnis in Briefen
Grimm auf Reisen – die große Deutschlandreise 1769
Der „strahlende Stern des Nordens“
Exkurs: Aufklärer und aufgeklärter Absolutismus
Grimms „Pilgerfahrt“
Diderot bei der Zarin
Der Höfling Grimm und der Streiter Diderot
Abschied von Sankt Petersburg
Die Correspondance geht in andere Hände – Frankreichs Agonie – Grimms neue Aufgaben – Frau von Épinay schreibt einen Erziehungsroman – Grimm wieder auf Reisen – Grimm, Agent und Briefpartner Katharinas II. – Grimm und das russische Bildungswesen – die Französische Revolution: Grimm wird ein Konservativer
Grimm: Agent, Briefpartner und Ratgeber Katharinas II
Die Französische Revolution - Grimm und Katharina II. werden konservativ
Letzte Jahre in Paris – Grimm verliert seine Freunde
Grimm und Diderot – Ende einer Freundschaft
Abschied von Madame d’Épinay
Zum Tod des Freundes Denis Diderot
Exkurs: Grimm und Diderot: Entwicklung einer außergewöhnlichen Freundschaft
Zum Tod Galianis
Grimm bekommt eine Familie - Flucht aus Frankreich – Stille Tage in Gotha
Zwischen Hoffen und Bangen – 1792 bis 1797 in Gotha
Der Tod der Kaiserin und ein unerwünschtes Amt in Hamburg
Rückzug aus allen Ämtern
Zu Besuch beim alten Grimm in Gotha
Tod Friedrich Melchior Grimms
Anmerkungen
Отрывок из книги
Hast du schon von diesem Grimm gehört? 5
Zwei Brüder – zwei Welten – Was kann aus Pfarrerskindern werden? 6
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Mein Martong, glaube mir, du kennst die Liebe nicht,Die zwischen diesem Paar die zarten Myrthen flicht.Nein, ich versichre dich: bloß um Banisens wegenWird Balzin das Schwerdt nicht eher niederlegen,Als bis er sie erhält. Er suchet seinen RuhmIn seiner Braut Besitz, und nicht das Kaiserthum. 69
Die politische Dimension fehlt aber in Grimms Trauerspiel trotzdem nicht ganz: Der gestürzte und ermordete Xemindo wird abstrakt als „beste(r) Kaiser“ apostrophiert und Chaumigrem als „Afterkaiser“ abgewertet. Der Tyrann Chaumigrem negiert die absolutistische Herrschaftslegitimation, indem er sich über die Götter erhebt und seine Machtposition ausschließlich individualistisch-triebhaft rechtfertigt. Auf ihn häuft Grimm alle nur erdenklichen Abscheulichkeiten: Zorn, Wollust, Rachgier, Mordgier, Grausamkeit. Im Verlauf des Stücks begrenzen sich diese Affekte mitunter wechselseitig: Die Wollust, die durch die schöne Banise immer wieder neue Nahrung erhält, lässt den Tyrannen zögern, seiner Wut zu folgen und sie zur Opferung freizugeben. Banises anhaltende Verweigerung bringt ihn schließlich zum völligen Kontrollverlust: „Ich knirsche schon vor Grimm, ich rase vor Entsetzen.“70 Am Beispiel des sinnlich-lasterhaften Chaumigrem wird dann die verhängnisvolle Wirkung der fehlenden Affektkontrolle vorgeführt.
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