Die Pyrenäenträumer - Der Schäfer

Die Pyrenäenträumer - Der Schäfer
Автор книги: id книги: 2305193     Оценка: 0.0     Голосов: 0     Отзывы, комментарии: 0 241,87 руб.     (2,47$) Читать книгу Купить и скачать книгу Электронная книга Жанр: Языкознание Правообладатель и/или издательство: Bookwire Дата добавления в каталог КнигаЛит: ISBN: 9783742717818 Скачать фрагмент в формате   fb2   fb2.zip Возрастное ограничение: 0+ Оглавление Отрывок из книги

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In einem kleinen Seitental der Pyrenäen hatten wir einen seit 35 Jahren verlassenen Bauernhof gefunden. 22 Hektar Land und ein altes Haus mit Stall. Drinnen roch es dunkel nach Ruß und Moder. Unser Traum konnte nun Wirklichkeit werden! Doch ist einfaches Leben gar nicht so einfach… Nicht nur, dass auf den Wiesen anstatt Gras nur Farn wuchs, es fehlte einfach alles, was man 'Infrastruktur' nennt. Wir waren einfaches Leben gewohnt. Doch auch für ein solche musste erst mal die Grundlage geschaffen werden! Überall zugleich wurden wir gefordert. Auch die Bewohner des Tales, fast nur alte Leute, anfangs skeptisch, brauchten unsere Hilfe. Jeder hatte noch ein paar Tiere, und wir hatten einen fast neuen Motormäher! Wir machten zusammen Heu. Die Arbeit brachte uns einander näher. Man suchte einen Gemeindearbeiter, einen Totengräber, einen Chauffeur. Wir kauften die ersten Tiere. Der Sommer war sehr trocken. Alle rieten uns, Schafe her zu tun. Wir taten es. Das bereicherte uns an Erfahrungen, aber leben konnten wir davon nicht. Was tun?

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Wolfgang Bendick. Die Pyrenäenträumer - Der Schäfer

DER SCHÄFER

KAFFEE IN PARIS

FRÜHLING

SOMMER

TROCKENHEIT

HERBST

WINTER

DER ZAUN

TOTENBEISSER

DER BOUT

HOLZSCHUHE

AUF DER ALM

DER FORTSCHRITT

LEDERE

SOMMERSONNENWENDE

PELUTS

PEPITE

LA LYRE

DER BARDO

BAUSTELLEN

L’ISARD

10 000 FRANCS

MALTA-FIEBER

GETEILTE MEINUNGEN

LUCIA

BIENEN

DIE STRASSE

DER HUND

DER TAUSCH

DER LEERE STALL

SACHVERZEICHNIS

Impressum

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Titel

DER SCHÄFER

.....

Wir gingen zurück in die Kneipe. Die Bude war zum Brechen voll. Die Leute auch. In Gruppen saßen die Trinker um die wenigen Tische oder standen, ihr Glas in der Hand, zu mehreren im Raum. Der Wirt ging mit zwei oder drei Flaschen in den Händen von einem zum andern und füllte nach. „Wie kann denn der noch wissen, wer was und wieviel getrunken hat und wie viele Runden ein jeder geschmissen hat?“, wunderte sich mein nach Anis riechendes Hirn. Ludwig war knallrot, klammerte sich am Tresen fest und stammelte Unverständliches. Aber entweder stammelten alle oder schrien nur noch irgendwas vor sich hin, worauf niemand mehr zu hören fähig war. Und außerdem schwabbelte mir der Pastis gehörig gegen die Trommelfelle. „Wir müssen hier weg!“, schrie ich in Richtung Ludwig und zerrte ihn zur Tür. „Un dernier pour la route!“, rief man uns zu und drückte uns ein neues Glas in die Hand. Ich hangelte mich durch den Lärm und den an den Gläsern hängenden Freunden bis zum Wirt. „Payer!“, schrie ich, „Combien?“ „Rien, tout est reglé!“, antwortete dieser. Ich wollte es nicht glauben und zog einen Hunderter aus der Tasche. Er schob ihn mir zurück. „Alles schon bezahlt!“, bekräftigte er. Ich stellte mein Glas in die Spüle hinter dem Tresen, damit es niemand wieder auffüllen könnte und wankte mit Ludwig hinaus. Ich kam mir vor wie ein Kapitän, der als erster sein sinkendes Schiff verlässt!

Diesmal stieg ich nicht auf die Flussmauer, sondern wir lehnten unsere Stirn an die raue Rinde der Bäume im Hof und teilten mit ihnen den Anissaft aus unseren Blasen. Dann kletterten wir mit letzter Kraft in die Kabine und ich suchte eine Weile nach dem Schlüsselloch der Zündung. „Vielleicht hatten sie es bei diesem Modell versetzt, und ich hatte es nur noch nicht gemerkt!“, tröstete ich mich. Letztlich fand ich es da, wo es hätte sein sollen, und die Karre lief an! Langsam tastete sie sich durch die wenigen parkenden Fahrzeuge und bog dann von selber links ab und knirschte den ausgewaschenen Kiesweg hoch. So viele Kurven hatte es nun wirklich nicht, aber Ludwig wurde übel und er kotzte trotz des offenen Fensters auf das Armaturenbrett und auf seine Beine! Auf dem Weg zum Wohnwagen überkam es mich auch wie eine Welle von Mitgefühl, und gemeinsam knieten wir nebeneinander an der Wegböschung und opferten Pan, dem Gott des Waldes. Etwas erleichtert krochen wir anschließend zur Viehtränke und wuschen uns den Anisgeschmack aus dem Gesicht. „BRR! NIE WIEDER!“

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