Von Bremerhaven bis Kiel
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Wolfgang Max Reich. Von Bremerhaven bis Kiel
Von Bremerhaven bis Kiel
Impressum
Vorwort
Wo alles begann
Mein erster Umzug
Vaterliebe
Vorfreude auf die Einschulung
Die ersten Schuljahre
Leidenschaft für den Modellbau
Adventszeit
Der erste Schulausflug
Interesse am Hausbau
Unser Bolzplatz
Die Seereise
Hafen- und Schiffsbesichtigung
Studienreise nach England
Meine Seefahrtszeit
Ausbildung zum Bürokaufmann
Ausbildung bei der Bundesmarine
Auf den Spuren von James Cook
Werftliegezeit in Rendsburg
Zwischen Palmen und Eisbergen
Meine Zeit als Ausbilder
Dienstzeit im 1. Ubootgeschwader
Die 1980er
Die 1990er
Millennium
Die Sturmfahrt
Hochseeangelfahrten
Kieler Woche
Der Autodidakt
Nachwort
Отрывок из книги
Die nachfolgenden Kapitel erzählen die Lebensgeschichte eines Jungen, der in ärmlichen Verhältnissen aufwuchs, aber das Glück hatte in einem liebevollen Elternhaus aufwachsen zu dürfen. Nicht die materiellen Werte sind für das Glücksgefühl eines Kindes verantwortlich, sondern sich geborgen fühlen und die Liebe seiner Eltern verspüren, sind in der Regel der Garant dafür, sich später im Leben zurechtzufinden. Nicht der große Fernseher, oder die Urlaubsreisen ins ferne Ausland sind für das Wohl eines Kindes entscheidend. Vielmehr ist es die Zeit, die sich Eltern nehmen, um sich ihrem Kind zu widmen. Den Kindern im Spiel die Lust am Lernen vermitteln und ihren Durst nach Wissen zu befriedigen sind für die erfolgreiche frühkindliche Entwicklung mit verantwortlich. Aber lesen sie selbst wie mein Leben verlaufen ist.
Bei einem dieser Spaziergänge trafen wir auf dem Weserdeich einen Bekannten meines Vaters. Wir begrüßten uns, und der Bekannte frug mich, ob ich ein Mädchen oder Junge sei. Hierzu ist anzumerken, dass ich einen blonden Lockenkopf hatte. Ich war, als damals 2-jähriger, in meinem Stolz gekränkt und verlangte darauf von meinem Vater das ich den Lockenschopf abgeschnitten bekomme. Mein Vater erfüllte mir diesen Wunsch und seitdem war es aus mit der Lockenpracht.
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Im Herbst war dann die Zeit zum Drachen steigen lassen. Allerdings wie heute ins Geschäft gehen und einen Drachen kaufen ging damals nicht. Mein großer Bruder hatte mir versprochen einen Drachen zu bauen. Ich wartete schon sehnsüchtig das er von der Schule heimkommt. Dann war es endlich soweit, er hatte sich im Papierwarengeschäft buntes Transparentpapier gekauft und in einer Tischlerei Leistenabfälle erschnorrt. Nun begann für mich das spannende Abenteuer. Heinzi baute für uns einen Drachen. Mit alten Drahtstiften wurde das Leistenkreuz fixiert und mit normaler Paketschnur umrundet. Jetzt wurde das Transparentpapier auf den Rahmen geklebt. Nun brauchte der Drachen noch einen langen Schwanz, dafür benutzte mein Bruder einfaches Zeitungpapier und schon war unser Drachen fast fertig. Aus Abfallholz baute mein Bruder noch eine Spindel für die Leine. Die Leine bestand aus Paketschnurresten und wurde dann auf die Spindel aufgewickelt. Dann bin ich mit Heinzi und unserem selbstgebauten Drachen auf den Weserdeich, direkt vor unserer Haustür, um ihn auszuprobieren. Der Wind blies an diesem Herbsttag recht ordentlich was uns zu einem riesen Spaß mit unserem neuen Drachen verhalf. Müde sind wir am Abend zu Bett gegangen und ich habe von neuen Abenteuern geträumt. Nun war ich bereits vier Jahre alt und war besonders stolz, wenn ich für meine Mutter kleine Besorgungen erledigen konnte. Ich freute mich, wenn meine Mutter mich zum Milch kaufen in die im Ort befindliche Molkerei schickte. Mit der kleinen Blechkanne und abgezähltem Geld marschierte ich los. Immer am Deich entlang am Ende rechts herum und schon bald hatte ich die ca. 1,5 Km bis zur Molkerei geschafft. Die Verkäuferin im Milchladen kannte mich schon und begrüßte mich freundlich, Sie befüllte meine kleine Milchkanne. Wir tauschten das abgezählte Geld gegen die befüllte Milchkanne und ich machte mich wieder auf den Heimweg. Man muss sich vorstellen, der Verkehr auf den Straßen, insbesondere auf der Straße, die ich benutzen musste, begegnete ich während meiner „Einkaufstour“ nicht einem einzigen Auto. Bei heutigen Verkehrsverhältnissen wäre meine Mutter ein solches Wagnis sicher nicht eingegangen.
Trotz der beengten Wohnverhältnisse und der Ärmlichkeit, in der ich aufwuchs, habe ich mich immer wohlgefühlt. Aber es sollte sich bald etwas ändern. Meine Eltern bemühten sich schon seit längerer Zeit eine neue Wohnung zu finden.
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