Christliche Symbolik, Band 1
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Wolfgang Menzel. Christliche Symbolik, Band 1
INHALT:
Vorwort
A
Aaron
Aaronswurzel
Aas
Abel
Abendmahl
Abendroth
Abendstern
Abraham
Acht
Acker
Adam
Adler
Advent
Aehre
Aerndte
Aeonen
Affe
St. Agnes
Agnus dei
Ahasver
Allerseelen
Aloë
Altar
Alter
Amazonen
Ambos
Ameise
Amethyst
Amor
Amsel
St. Andreas
Angel
Anker
St. Anna
Antichrist
St. Antonius der Grosse
Apfel
Apostel
Ara coeli
Arche
Arm
Armuth
Asche
Auferstehung
Auge
Aussatz
Azaziel
B. Babylon
Bad
Bär
Balken
Balsam
Band
St. Barbara
Barfuss
Barmherzigkeit
Bart
St. Bartholomäus
Bau
Baum
Begräbniss
Behemoth
Beil
Belial
Berge
Bergwerk
Beschneidung
Besen
Bethel
Bethlehem
Beutel
Bettlade
Bienen
Binse
Bischof
Blatt
Blau
Blind
Blitz
Blumen
Blut
Bock
Bogen
Bohnen
Braut
Brodt
Brücke
Brunnen
Brust
Buch
Büchse
Burg
Busch
Busse
C. St. Cäcilia
Calvarienberg
Cana
Caritas
Carneol, der
Ceder
Cerberus
Cham
Charfreitag
Cherubim
St. Christoph
Christus
Chrysam
Crucifix
Cypresse
Cyprianus
D. Daniel
David
Delphin
Demiurg
Dienstag
Distel
Dornen
Drache
Dreieinigkeit
E. Ecce homo
Edelsteine
Ehe
Ehebrecherin vor Christo
Ei
Eiche
Eidechse
Einhorn
Eis
Eisvogel
Elias
St. Elmsfeuer
Engel
Engelwurz
Ente
Epheu
Erdbeben
Erdbeere
Erde
Erstgeburt
Esel
Espe
Essig
St. Eugenia
Eule
Eulogien
St. Euphrasia
Eva
Evangelisten
Ezechiel
F. Fackel
Fahne
Falke
Familie, die heilige
Fass
Fasten
Faust
Fegefeuer
Feige
Fell
Fels
Fenster
Feuer
Finger
Finsterniss
Fisch
Flamme
Flasche
Fledermaus
Fleischtöpfe
Fliege
Flucht nach Aegypten
Flügel
Fluss
Frauentage
Frieden
Fronleichnam
Frosch
Fuchs
Fünf
Furien
Fuss
G. Gabriel
Gärtner
Garten
Gans
Garbe
Gebet
Geburt
Gedärme
Gehorsam
Geissel
Geist, der heilige
Geld
St. Georg
Gerechtigkeit
Gergesener Säue
Gerippe
Geruch
Gewitter
Geyer
Gideon
Glas
Glaube
Glocken
Gnade
Gog und Magog
Gold
Gott
Grab
Grablegung
Gral
Granate
Greif
Grün
Gürtel
H. Haar
Hagebutten
Hagel
Hahn
Hals
Hammer
Hand
Handschuh
Harfe
Harmonie der Sphären
Harnisch
Hase
Hechel
Heilige
Heimsuchung
Helena
Henoch
Herkules
Hermelin
Herodias
Herz
Heu
Heuschrecken
Hexensabbath
Himmel
Himmelfahrt
Hiob
Hirsch
Hirt
Hölle
Holz
Honig
Horn
Hostie
Hund
J. Jahr
Jakob
St. Jakob (der Aeltere)
Jaspis
Jehovah
Jeremias
Jerusalem
Jesaias
IHS
Indigo
Joch
Johannes der Täufer
St. Johannes der Evangelist
Jonas
Joseph
St. Joseph
Judas
Judenthum
Jungfrau
K. Kalb, das goldene
Kameel
Kamm
Kanzel
St. Katharina von Alexandrien
St. Katharina von Siena
Kelch
Kelter
Kentauren
Kerker
Kerze
Kessel
Kette
Keule
Keuschheit
Kind
Kirche
Kirchenväter
Kleeblatt
Kleid
Knieen
König
Könige, die heiligen drei
Kohle
Kopf
Korah
Korb
Korn
Koth
Krankheit
Kranz
Kreuz
Kreuzigung
Der Kreuzschnabel
Krippe
Kristall
Kröte
Krokodill
Krone
Kropf
Krug
Kühe
St. Kümmerniss
Kugel
Kukuk
Kuss
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Christliche Symbolik
Band 1
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Die ersten Christen in Rom benützten häufig altbekannte heidnische Gestalten, um sie auf eine durchaus unschuldige und naive Art in einem neuen und rein christlichen Sinne zu brauchen. So auch den kleinen Liebesgott. Altchristliche Bildwerke, auf denen er sich findet, s. bei d‘ Agincourt, sculpt. tab. IX. fig. 1. 2. 5. Erst später sah man das Unziemliche solcher christlicher Nutzanwendungen heidnischer Bilder ein. Daher auf einem Bilde der altgriechischen Kirche Amor als Jüngling mit verbundenen Augen mit dem Pfeile gegen einen Mönch zielt und auf einem Drachen stehend durch die Beischrift ausdrücklich als leidenschaftliche Gier, mithin wie die andern Gestalten, die den Mönch quälen und versuchen, als böser Dämon aufgefasst wird. Didron, manuel p. 402. Auch der lat. Dichter Ausonius hat, indem er seinen „gekreuzigten Amor“ dichtete, das Dämonische, Schädliche, Teuflische in ihm hervorgehoben (wofür er ihn eben an’s Kreuz schlagen lässt), und die christliche Vorstellungsweise dürfte dabei wohl nicht ohne Einfluss auf ihn geblieben seyn. Giotto malte zu Assisi den Amor mit Bocksfüssen, wie er von der Busse weggegeisselt wird. Auf einem Bilde im vormaligen Mainzer Schloss Gaibach wurde Amor vom Teufel geholt. Blainville, Reise I. 197. Caravaggio malte die irdische und himmlische Liebe, beide als Eroten, den einen mit Geierflügeln, dämonisch wild, frech und alle Symbole der Macht, der Ehre, Kunst und Wissenschaft mit Füssen tretend, den andern mit Flammenschwert und Adlerflügeln. Kugler, Berliner Kunstkammer I. 137.
Zur Zeit der Renaissance kam mit vielem andern Heidnischen auch Amor wieder in die Kirche. Italienische Maler fingen an, in ihre Engel die kokette Schalkhaftigkeit des heidnischen Amors zu legen, worin französische Maler noch weiter gingen. Auf vielen Bildern der heiligen Theresia liegt die schöne Heilige in einer Ohnmacht des Entzückens da, während ein Engel lächelnd mit dem Pfeile nach ihr zielt, ein völlig heidnischer Amor. Auch das Christkind wurde nicht selten wie ein Amor aufgefasst.
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