Sokrates
Реклама. ООО «ЛитРес», ИНН: 7719571260.
Оглавление
Wolfgang Pleger. Sokrates
Sokrates
Impressum
Menü
Inhalt
Einleitung
I. Der geschichtliche Kontext
1. Vom Mythos zum Logos – die Entdeckung der Vernunft
2. Polis und Politik in der Krise
3. Das Theater – Merkmale des dramatischen Dialogs in der Tragödie
4. Die Sophisten
II. Sokrates – zur Person
1. Zur Biographie
2. Sein Auftreten – sein Charakter
3. Der Spruch von Delphi
4. Der Prozess
III. Die Quellen der sokratischen Philosophie
1. Aristophanes
2. Xenophon
3. Platon
4. Aristoteles
IV. Sokratische Dialoge
1. Sokrates als Meteorosophist – Aristophanes’ Die Wolken. a) Zum Text
b) Zur Interpretation
2. Zur Definition der Tapferkeit – Platons Laches. a) Zum Text
b) Zur Interpretation
3. Zur Frage der Gerechtigkeit – Platons Thrasymachos (Politeia I) a) Zum Text
b) Zur Interpretation
4. Das Problem der politischen Bildung – Protagoras. a) Zum Text
b) Zur Interpretation
5. Die Idee der Frömmigkeit und der Anspruch der Vernunft – Platons Euthyphron. a) Zum Text
b) Zur Interpretation
6. Sokrates im Gefängnis – Platons Kriton. a) Zum Text
b) Zur Interpretation
7. Über die Relativität des Guten und vom Nutzen der Selbsterkenntnis – Xenophons Erinnerungen an Sokrates. a) Zum Text
b) Zur Interpretation
V. Die philosophische Lebensweise – das Konzept der dialogischen Vernunft
1. Sokrates – ein Sophist?
2. Die Frage nach der Sache selbst – die Suche nach dem ‚besten Logos‘
3. Das ethische Wissen – die praktische Einsicht
4. Die dialogische Methode
5. Die philosophische Lebensweise
VI. Sokrates im Gespräch – zur Rezeptions- und Wirkungsgeschichte
1. Sokratiker
2. Sokratische Dialoge im Mittelalter
3. Zur Geschichte der Sokrates-Deutungen im 18. und 19. Jahrhundert
4. Gesprächstherapie und ‚dialogisches Prinzip‘ – Freud und Buber
5. Offene Gesellschaft und politischer Dialog – Popper und Arendt
6. Kommunikative Vernunft und ‚herrschaftsfreier Dialog‘ – zur Diskurstheorie von Apel und Habermas
Epilog: Sokrates und das Projekt der dialogischen Vernunft
Zeittafel
Literatur
Register
Informationen zum Buch
Informationen zum Autor
Отрывок из книги
Wolfgang Pleger
Zur dialogischen Vernunft
.....
Anders interpretiert jedoch Platon den Satz in seinem Dialog Theaitetos. Protagoras habe mit seinem Satz sagen wollen „daß, wie ein jedes Ding mir erscheint, ein solches ist es auch für mich, und wie es dir erscheint, ein solches ist es wiederum dir“ (152 a). Protagoras habe unkritisch Sein und Erscheinung identifiziert und damit einen allgemeinverbindlichen Maßstab aufgegeben. Das Ergebnis ist ein durchgängiger Relativismus. Dieser habe seinen Ursprung bei Heraklit, der bereits auf die Relativität der Dinge hingewiesen habe. Protagoras ist daher im Urteil Platons ein Relativist aus der Schule Heraklits.
Dieser Interpretation folgt Aristoteles. Aber möglicherweise tun Platon und Aristoteles mit ihrer Interpretation sowohl Heraklit als auch Protagoras Unrecht. Das lässt sich zunächst mit dem Hinweis auf den erhaltenen Satz aus Über die Götter belegen. Dort sagt Protagoras nicht, dass die Götter für jeden Menschen so sind, wie sie ihm erscheinen, sondern dass es über sie angesichts der Dunkelheit des Gegenstandes und der Kürze des menschlichen Lebens ein Wissen nicht geben könne. Erörtert man Platons Interpretation im Kontext dieses Fragments, dann könnte die Intention von Protagoras in der Behauptung bestanden haben: Wir haben es immer nur mit Erscheinungen und mit Meinungen zu tun, das Sein der Dinge bleibt uns verborgen. Jedes Ding ist für mich so, wie es mir erscheint, aber wie es an sich ist, weiß ich nicht.
.....