Reclam Lektüreschlüssel XL sind die idealen Helfer bei der Vorbereitung auf Unterrichtsstunden, Referate, Klausuren und Abitur − differenziert, umfangreich, übersichtlich! * Präzise Inhaltsangaben zum Einstieg in den Text * Klare Analysen von Figuren, Aufbau, Sprache und Stil * Zuverlässige Interpretationen mit prägnanten Textbelegen * Informationen zu Autor und historischem Kontext * Hilfreiche Infografiken, Abbildungen und Tabellen * Aktuelle Literatur- und Medientipps Besonders nützliche Elemente sind: * Prüfungsaufgaben mit Lösungshinweisen * Zentrale Begriffe und Definitionen als Lernglossar Das literarische Motiv des Hochstaplers, die Verdeckung des Seins durch den schönen Schein – dies dient Gottfried Keller zum Grundstoff seiner berühmten Erzählung Kleider machen Leute, in der er die Wende vom romantischen-haltlosen Schein zu einer lebensgerechteren Humanität vorführt.
Оглавление
Wolfgang Pütz. Kleider machen Leute von Gottfried Keller: Reclam Lektüreschlüssel XL
Inhalt
1. Schnelleinstieg
2. Inhaltsangabe
3. Figuren
Wenzel Strapinski
Nettchen
Melchior Böhni
4. Form und literarische Technik. Kleider machen Leute – eine Novelle
Erzählperspektive
Merkmale des realistischen Stils
Merkmale der Romantik
5. Quellen und Kontexte
6. Interpretationsansätze. Dingsymbole: Radmantel und Fingerhut
Weitere Symbole und symbolische Sprache
Das Motiv des Spiels
Das Motiv des Zufalls
Schein und Sein
7. Autor und Zeit
Biographische Übersicht
Werke
Poetischer Realismus
8. Rezeption
9. Prüfungsaufgaben mit Lösungshinweisen. Analyse und Interpretation einer Textstelle
Aufgabe. Lösungshinweise
Vergleich zwischen Hans Christian Andersens Märchen Des Kaisers neue Kleider und Gottfried Kellers Kleider machen Leute. Aufgabe15
Lösungshinweise
Analyse der Vorrede Gottfried Kellers zum zweiten Teil der Leute von Seldwyla
Von diesem Zeitpunkt an hat Strapinski auch den Mut, aus dem Gasthof zu gehen und die Stadt zu besichtigen. Vor den Toren der Stadt angekommen, überlegt er noch einmal, seine Reise fortzusetzen und Goldach unbemerkt zu verlassen, doch eine erneute Begegnung mit Nettchen hindert ihn im letzten Augenblick an der Entscheidung, den Betrug zu beenden. Stattdessen treibt er die SelbstinszenierungSelbstinszenierung auf die Spitze, indem er sich den Bürgern von Goldach weiterhin als wohlhabender Adliger präsentiert.
Eine unerwartete finanzielle Zuwendung »von einem fremden Kollekteur« (S. 28) gibt ihm die Möglichkeit, die Schulden, die er gegenüber den Einwohnern von Goldach angehäuft hat, mit einem Schlag zu begleichen. Unter dem Druck der aufkommenden Gerüchte, dass er die Tochter des Amtsrats heiraten werde, kündigt er zwar während eines festlichen Abends seine unmittelbare Abreise an, lässt jedoch von der Umsetzung dieses Vorhabens ab, als ihm Nettchen mit einer tränenreichen Umarmung ihre Verzweiflung über den bevorstehenden Abschied zeigt. Die Von der Verliebtheit zum HeiratsantragLiebe, die Wenzel Strapinski spätestens ab diesem Moment für die junge Frau empfindet, veranlasst ihn, »am Morgen in aller Frühe« (S. 30) tatsächlich beim Amtsrat um die Hand von dessen Tochter anzuhalten.