Faschismus

Faschismus
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Was ist „Faschismus" – bloßes Schimpfwort oder nur die Bezeichnung der Partei und des Regimes Mussolinis in Italien? Wolfgang Wippermann ist anderer Meinung. Für ihn ist „Faschismus" die Bezeichnung für ein generisches, globales und Epochen übergreifendes politisches Phänomen, das es keineswegs nur in Deutschland und Italien, sondern auch in anderen Teilen Europas, Amerikas, Afrikas, Asiens und dem Nahen Osten gegeben hat – und immer noch gibt. Diese These weist er in seiner klar und allgemeinverständlich geschriebenen Weltgeschichte des Faschismus überzeugend nach. Dabei geht er jeweils von einem biographiegeschichtlichen Ansatz aus.

"Dieses Buch wendet sich keineswegs nur an Spezialisten, sondern an alle, die sich für die Geschichte des Faschismus interessieren, die sich nicht nur bei uns in Europa ereignet hat und mit dem Untergang des europäischen Faschismus auch keineswegs zu Ende gegangen ist. Faschismus global ist nicht Vergangenheit, er stellt eine gegenwärtige und weltweite Gefahr dar."
Wolfgang Wippermann

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Wolfgang Wippermann. Faschismus

Impressum

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Inhaltsverzeichnis

„Faschismus wäre Bündlertum“ - Einleitung

„Weder rechts noch links“ – Bonapartismus und Faschismus in Frankreich

„Risorgimento“ – Bonapartismus und Faschismus in Italien

„Deutsche Katastrophe“ – Bonapartismus und Faschismus in Deutschland

„Ständestaat“ – Bonapartismus, Fundamentalismus und Faschismus in Österreich

„Cruzada“ – Bonapartismus, Fundamentalismus und Faschismus in Spanien

„Kein Exportartikel“ – Faschismus in anderen nord- und westeuropäischen Staaten

„Zone der Gegenrevolution“ – Bonapartismus, Fundamentalismus und Faschismus in Osteuropa

„Königsdiktaturen“ – Bonapartismus, Fundamentalismus und Faschismus in Südosteuropa

„Fruchtbarer Schoß“ – Faschismus in Russland

„All men are created equal“ – Fundamentalismus und Faschismus in den USA

„Dependencia“ – Bonapartismus und Faschismus in Lateinamerika

„Rassegesellschaft“ – Fundamentalismus und Faschismus in Südafrika

„Herz der Finsternis“– Bonapartismus und Faschismus in Schwarzafrika

„Himmlischer Souverän“ – Bonapartismus, Fundamentalismus und Faschismus in Japan

„Wiedergeburt“ – Bonapartismus und Faschismus in Ägypten, Syrien und dem Irak

„Dschihad“ – Fundamentalismus und Faschismus in Ägypten, Palästina und Persien

„Hat es Faschismus überhaupt gegeben?“ – Zusammenfassung und Ausblick

Anmerkungen

Bibliographischer Essay

Literatur

Namenregister

Informationen zum Buch

Informationen zum Autor

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Wolfgang Wippermann

Eine Weltgeschichte vom 19. Jahrhundert bis heute

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Erste faschistische Welle: Valois, Bucard, Dorgères und de la Rocque Nach dem Ersten Weltkrieg schien Frankreich von einer faschistischen Welle geradezu überschwemmt zu werden. Dies geschah in Gestalt verschiedener Parteien oder, wie sie sich nach dem Vorbild der Ligue d’Action française auch nannten, „Ligen“, die sowohl von den französischen Vorläufern wie vom neuen italienischen Faschismus beeinflusst waren. Letzteres trifft vor allem auf eine Partei zu, die „Le Faisceau“ genannt und von Georges Valois gegründet wurde.9

Valois ist 1878 als Alfred-Georges Gressent geboren worden. Er war zunächst Anarcho-Syndikalist, dann Anhänger des Sozialphilosophen Georges Sorel, um sich schließlich der Action française Charles Maurras’ anzuschließen. Als deren Mitglied gründete er 1911 unter dem Pseudonym Georges Valois den „Cercle Proudhon“, der sich um eine Vereinigung von linken Syndikalisten und rechten Nationalisten bemühte und daher von Zeev Sternhell als Urform des Faschismus angesehen wird. Mit Unterstützung von naturgemäß rechten französischen Unternehmern rief Valois 1925 die Partei „Le Faisceau“ ins Leben. Ihre Mitglieder imitierten das italienische Vorbild, indem sie in der Öffentlichkeit in einer Art Parteiuniform auftraten. Allerdings nicht in schwarzen, sondern blauen Hemden, zu denen sie dunkelblaue Jacken und Hüte trugen. Zu diesen äußerlichen Ähnlichkeiten kamen solche im Bereich der antikapitalistischen, antisozialistischen, nationalistischen und auch antisemitischen Ideologie. In politischer Hinsicht war der „Faisceau“ aber längst nicht so erfolgreich wie sein italienisches Vorbild, weshalb er schon 1928 aufgelöst wurde.

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