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»Freiheit ist nicht moglich ohne Autoritat (sonst wird sie zum Chaos) und Autoritat nicht ohne Freiheit (sonst wird sie zur Tyrannei).« Diese Forderung Stefan Zweigs nach politischer Vernunft und humaner Toleranz bildet den Kern dieses 1936 geschriebenen Buches »gegen alle Gewalten der Gewalt«. Anhand historischer Ereignisse zeigt er die Gefahren und das Ubel der eigenen Zeit im Spiegelbild besonders deutlich auf und gibt dadurch zugleich seiner Mahnung Gultigkeit fur alle Zeiten. Der franzosische Humanist Sebastian Castellio tritt am entschiedensten von allen seinen Zeitgenossen gegen Jean Calvin auf, den Genfer Reformator, der Lehre und Macht despotisch verwaltet. Vor allem aber ergreift er die Partei des der Gotteslasterung angeklagten und schlie?lich auf dem Scheiterhaufen hingerichteten spanischen Arztes Michael Servet. Nach Vollstreckung dieses Urteils scheint der Kampf entschieden, die Forderung theologisch-politischen Anspruchs die der Toleranz endgultig uber wunden zu haben. Doch Castellio setzt unter Einsatz aller Krafte den aussichtslos erscheinenden Kampf fort.