Dialektik der Ordnung
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Zygmunt Bauman. Dialektik der Ordnung
Zygmunt Bauman. Dialektik der Ordnung. Die Moderne. und der Holocaust
INHALT
Vorwort
1. Einführung: Die Soziologie nach dem Holocaust
Der Holocaust als Test der Moderne
Die Bedeutung des Zivilisationsprozesses
Die soziale Erzeugung moralischer Indifferenz
Soziale Erzeugung moralischer Unsichtbarkeit
Die moralischen Konsequenzen des Zivilisationsprozesses
2. Moderne, Rassismus und Vernichtung I
Charakteristiken der jüdischen Sonderstellung
Jüdische Inkongruenz von den Anfängen des Christentums bis in die Moderne
Rittlings auf den Barrikaden
Die prismatische Gruppe
Moderne Dimensionen der Inkongruenz
Die nichtnationale Nation
Die Modernität des Rassismus
3. Moderne, Rassismus und Vernichtung II
Von der Heterophobie zum Rassismus
Rassismus als Form des Social Engineering
Vom Abscheu zur Vernichtung
Blick nach vorn
4. Einzigartigkeit und Normalität des Holocaust
Das Problem
Die Außerordentlichkeit des Genozids
Die Besonderheit des modernen Genozids
Die Folgen hierarchischer und funktionaler Arbeitsteilung
Die Entmenschlichung des bürokratischen Objekts
Die Rolle der Bürokratie im Holocaust
Das Versagen der Schutzmechanismen
Resümee
5. Die Kooperation der Opfer
Die Isolation der Opfer
»Retten, was zu retten ist«
Individuelle Rationalität als Instrument kollektiver Vernichtung
Die Rationalität der Selbsterhaltung
Resümee
6. Ethik des Gehorsams (Milgram lesen)
Unmenschlichkeit als Funktion sozialer Distanz
Die Komplizenschaft nach der Tat
Die Moral der Funktionalität
Suspendierte Verantwortung
Pluralismus der Macht und die Macht des Gewissens
Der soziale Charakter des Bösen
7. Vorüberlegungen zu einer soziologischen Theorie der Moral
Die gesellschaftliche »Produktion« der Moral
Der Holocaust als theoretische Herausforderung
Vorgesellschaftliche Quellen der Moral
Soziale Nähe und moralische Verantwortung
Die soziale Unterdrückung moralischer Verantwortung
Die soziale Erzeugung von Distanz
Schlußbemerkungen
8. Nachbetrachtung: Rationalität und Scham
Anmerkungen. Vorwort
Kapitel 1 Einführung: Die Soziologie nach dem Holocaust
Kapitel 2 Moderne, Rassismus und Vernichtung I
Kapitel 3 Moderne, Rassismus und Vernichtung II
Kapitel 4 Einzigartigkeit und Normalität des Holocaust
Kapitel 5 Die Kooperation der Opfer
Kapitel 6 Ethik des Gehorsams (Milgram lesen)
Kapitel 7 Vorüberlegungen zu einer soziologischen Theorie der Moral
Bibliographie
Zygmunt Bauman Die soziale Manipulation der Moral: Moralisierung der Handelnden, Adiaphorisierung des Handelns. Rede aus Anlaß der Entgegennahme des Amalfi-Preises für Soziologie und Sozialwissenschaften, 1990
Ulrich Bielefeld. Zygmunt Bauman – Ein europäischer Intellektueller
Отрывок из книги
War der Holocaust ein „Betriebsunfall“ der Moderne oder deren innere Konsequenz? Zygmunt Bauman zeigt in seinem Hauptwerk, wie die Soziologie mit diesem Phänomen methodisch umgehen könnte, mehr noch: was der Holocaust für die Soziologie bedeutet. Keine der traditionellen Lehrmeinungen der Soziologie kann in Zygmunt Baumans Analyse bestehen. Weder diejenige, die den Holocaust als ein Ereignis der jüdischen Geschichte interpretiert, noch diejenige, die den Holocaust als Produkt »barbarischer« Verhaltensweisen betrachtet, die vom zivilisatorischen Fortschritt langsam überwunden werden. Im Gegenteil, der Holocaust selbst muss als Ausdruck der Moderne verstanden werden: in diesem Sinne ein »normaler Vorgang« – immer und überall wiederholbar.
Für die vorliegende vierte Auflage dieses vielbeachteten Werks von Zygmunt Bauman hat Ulrich Bielefeld ein informatives Nachwort verfasst, welches das Gesamtwerk Baumans analysiert und in einen biografischen Zusammenhang stellt.
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Die Übertragung dieser Definition von Bürokratie auf den Holocaust mag vielen als furchterregende Travestie oder als Zynismus besonderer Grausamkeit erscheinen.
Und doch: Der Holocaust liefert eine wichtige Hilfe zum Verständnis der modernen bürokratischen Rationalisierung, und zwar nicht nur, weil daran erkennbar wird, was ohnehin jedermann weiß, daß nämlich bürokratisches Streben nach Effizienz mit formaler und ethischer Blindheit erkauft wird. Die Bedeutung des Holocaust erschöpft sich ebensowenig darin, daß wir erkennen, in welchem Maße dieser beispiellose Massenmord hochentwikkelte Qualifikation und präzise Arbeitsteilung voraussetzte, den reibungslosen Fluß von Anweisung und Information ebenso wie die unpersönliche und perfekt synchronisierte Einzelaktion – mit einem Wort all jene Qualifikationen und Fähigkeiten, die in einer Büro- und Verwaltungsatmosphäre kultiviert werden. Nein, der Holocaust rückt unser Wissen von der bürokratischen Rationalität in ein viel grelleres Licht, sobald wir uns bewußt werden, daß das Konzept der Endlösung* geradezu als Ergebnis der bürokratischen Kultur zu betrachten ist.
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