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Jenseits der Third Avenue änderte die East 122nd Street ihren Namen in Ron E. McNair Plaza. Dort war Garry Bentos letzte bekannte Adresse. Vor einem halben Jahr war die Bewährung abgelaufen, die er im Zusammenhang mit einer Verurteilung wegen Körperverletzung bekommen hatte. Bis dahin hatte er sich regelmäßig auf dem zuständigen Revier der City Police und bei seinem Bewährungshelfer melden müssen. Aber seitdem hatten beide nichts mehr von ihm gehört.

Haus Nummer 245 war ein etwas heruntergekommener Brownstone-Bau, der aussah, als wäre er ursprünglich mal als Lagerhaus konzipiert gewesen.

Ich stellte den Sportwagen an den Straßenrand.

An der Tür stellten wir fest, dass an den meisten Klingeln die Namensschilder fehlten.

Wahrscheinlich war die Fluktuation der Bewohner so groß, dass es nicht lohnte, die Schilder auf den neuesten Stand zu bringen. Schmierereien verunzierten die Wände.

Der Aufzug funktionierte nicht. Gary Bentos Wohnung lag im vierten Stock und trug die Nummer 34 D.

Schließlich erreichten wir die Wohnungstür. GAR BEN stand noch auf dem Namensschild. Der Rest der Buchstaben war nur noch als blasse Abdrücke erkennbar. Anstatt einer Klinge schaute einem ein Kabelende entgegen.

Ich klopfte.

„Mister Gary Bento? Hier spricht das FBI! Bitte machen Sie die Tür auf.“

Milo und ich traten zur Seite, um nicht getroffen zu werden, falls von der anderen Seite jemand mit seiner Waffe einfach auf die Tür feuerte. Leider kam das hier immer wieder vor und zwar selbst aus relativ nichtigen Anlässen.

Zunächst erfolgte keine Reaktion.

Milo griff bereits zur Dienstwaffe.

„Mister Bento! Hier spricht das FBI!“, wiederholte ich. „Wenn Sie die Tür nicht aufmachen, sind wir gezwungen, uns gewaltsam Eintritt zu verschaffen!“

„Un momento, por favor!“, rief eine Männerstimme.

Daraufhin war zu hören, wie jemand die Tür aufschloss.

Ein Mann in den Sechzigern mit schütterem Haar stand vor uns. Er trug eine verblichene Jeans und ein ärmelloses Unterhemd. Tätowierungen waren auf den Oberarmen zu sehen. Vor allem Tiger und Totenköpfe in unterschiedlichen Kombinationen und Größen.

Ich hielt ihm meinen Ausweis unter die Nase. Dass es sich nicht um Bento handelte, war schon vom Alter her klar. Außerdem hatten wir Fotos von ihm auf dem Computerschirm gesehen.

„Jesse Trevellian, FBI. Dies ist mein Kollege Milo Tucker. Wir suchen Mister Gary Bento.“

„Buenos Dias, Senores!“

„Sprechen Sie Englisch?“

„Un poco. Mein Name ist Jaime Bento, ich bin Garys Onkel. Was wollen Sie von ihm? Hat er wieder etwas – como se dice? – angestellt?“

„Nein, wir haben nur ein paar Fragen an ihn. Können wir kurz hereinkommen?“

„Por qué no? Venga! Kommen Sie! Wenn Sie wollen, mache ich Ihnen einen Café con leche.“

„Nein, danke, wir sind gleich wieder weg“, erwiderte ich.

Wir folgten Jaime Bento ins Wohnzimmer. Die Fensterfront war zu einem ziemlich schmuddeligen Hinterhof ausgerichtet, der von Brownstone-Bauten eingerahmt wurde. Es gab nur eine schmale Ausfahrt, die gerade reichte, um sie mit einem Fahrzeug zu passieren.

„Gary ist nicht hier“, sagte Jaime Bento.

„Wann kommt er zurück?“, fragte ich.

„Er wohnt nicht mehr hier.“

„Seit wann?“, fragte Milo.

„Seit etwa drei Wochen. Er hat etwas Besseres gefunden und wohnt jetzt Ecke Lexington Avenue und East 111th Street bei seiner Freundin und ich konnte diese Wohnung hier übernehmen.“

„Wie heißt diese Freundin?“

„Maria Delgado. Aber warum wollen Sie das alles wissen? Ich weiß, dass Gary Probleme mit der Justiz hatte, aber er hat sich an seine Bewährungsauflagen strikt gehalten!“

Während Milo Jaime Bento befragte, ging ich zur Fensterfront. Ein Geländewagen mit einem so genannten Kuhfänger vor dem Kühlergrill, geriet jetzt in mein Blickfeld. Die breiten Reifen fielen mir auf.

„Ist das Ihr Wagen, Mister Bento?“, fragte ich.

Er trat neben mich und zuckte die Schultern. „Sí, Senor!“

„Ich möchte mir den mal ansehen, Mister Bento. Haben Sie etwas dagegen?“

Er sah mich irritiert an. Sein Kinnladen fiel herunter.

„Warum wollen Sie das?“

„Das sage ich Ihnen, wenn ich ihn mir angesehen habe.“

„Jesús y Maria! Ich habe nichts getan, das schwöre ich!“

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