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Gespannte Gesichter in den Fenstern. Aus den Geschäften traten Leute, angelockt vom Kreischen der Autoreifen. Sie wollten sehen, was passiert war. Ein Unfall? Ein Schwerverletzter? Vielleicht gar ein Toter? Möglicherweise wieder ein Gesprächsstoff für die nächsten tristen Stunden. Vor dem Friseurladen stand sogar ein Mann mit Rasierschaum im schwammigen Gesicht. Er trug ein grünes Tuch vor der Brust, sah aus wie ein zu groß geratenes Baby, das seinen Griesbrei nicht essen wollte.

Cantrell setzte sich missmutig in den Chevy. Er klappte resignierend den Wagenschlag zu, gab Gas. Zu viel. Der Wagen machte einen Sprung vorwärts. Cantrell wurde dadurch in die Polsterung gepresst. Die starrenden Leute blieben noch eine Weile auf ihren Plätzen, ehe sie das weitermachten, was sie vorhin unterbrochen hatten.

Cantrell fiel auf, dass er sich in Evanston befand. Er fuhr zwei Straßen weit, stieg aus, kaufte sich an einem Kiosk eiskaltes Coke in der Dose. Verstimmt riss er den Verschluss ab. Dann trank er. Die Kälte tat ihm gut.

Der Mann im Kiosk lächelte ihn freundlich an. „Sie sehen aus, als hätten Sie die Urlaubsreife bereits weit überschritten“, sagte er zu Cantrell, weil niemand anders da war, mit dem er sich unterhalten konnte.

Cantrell nickte verbittert. „Ich wollte ja Urlaub machen. Aber es kam etwas dazwischen.“

„Es kommt immer etwas dazwischen. Man muss die Energie aufbringen und mal einfach nein sagen, verstehen Sie? Schluss! Aus! Urlaub!“

„Machen Sie’s so?“, fragte Cantrell.

Der Mann nickte. „Seit mich um ein Haar der Teufel geholt hätte. Herzinfarkt. Eine scheußliche Sache, sage ich Ihnen. Wünsche ich meinem schlimmsten Feind nicht.“

Cantrell lächelte. „Ein Mann wie Sie hat doch keine Feinde.“

„Richtig. War nur so eine Redensart.“

Cantrell trank die Dose leer und warf sie in den Abfallkorb. Er winkte dem Mann.

„Nicht vergessen, was ich Ihnen geraten habe“, rief der Mann Cantrell nach.

„Ich werd’s beherzigen!“, erwiderte Cantrell und setzte sich wieder in seinen Malibu.

Er wollte abfahren.

Plötzlich dachte er, eine Halluzination zu haben. Wäre kein Wunder gewesen. Nach dem herzhaften Schlag auf den Kopf. Aus der entgegengesetzten Richtung rollte ein Buick Electra 225 heran. Sein Buick! Cantrell brauchte nicht auf das Kennzeichen zu sehen. Butchs und Silks Gesichter genügten ihm, um den Wagen zu identifizieren.

Privatdetektiv Tony Cantrell Sammelband #7 - Fünf Krimis in einem Band

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