Читать книгу Kurzgeschichten für Erwachsene - Alegra Cassano - Страница 6

Der Einbrecher

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"Hände hoch du Mistkerl oder ich knall dich ab!"

Die Frau in dem kurzen, fast durchsichtigen Nachthemd hatte ihn überrascht, als er gerade in ihrem Nachttisch nach Wertsachen suchte. Sofort hob er die Hände, denn sie zielte tatsächlich auf ihn.

"Dreh dich zu mir und nimm die Maske vom Gesicht", kommandierte sie mit rauer Stimme. Er gehorchte.

"Noch so jung?", stellte sie überrascht aber auch erfreut fest.

"Bitte. Ich wollte Ihnen nichts tun. Ich habe auch nichts gestohlen. Lassen Sie mich einfach gehen und wir tun so, als wäre nie etwas passiert."

Die Frau lachte: "Na, du bist ja gut. Erst brichst du bei mir ein und dann soll ich so tun, als wenn nichts wäre. Nein mein Hübscher, so läuft das nicht".

"Was wollen Sie denn? Die Bullen rufen?", fragte er nervös. Sie musterte ihn eingehend und kam etwas näher.

"Zieh die Jacke aus", verlangte sie, anstatt zu antworten.

"Die Jacke?", fragte er verunsichert, machte sich aber bereits daran den Reißverschluss aufzuziehen.

"Kein Problem, Mam."

"Jetzt den Pulli!"

Er zog die Stirn in ungläubige Falten. Da er nicht gehorchte, fuchtelte sie mit der Waffe vor seinem Gesicht herum.

"Zier dich nicht so. Du kannst dich doch sehen lassen", meinte sie amüsiert.

Er griff den Bund seines schwarzen Pullovers und zog ihn sich über den Kopf. Die Frau seufzte zufrieden.

"Dreh dich um", befahl sie, als sein Oberkörper nackt war. Ihre Stimme war jetzt weicher, dennoch ließ sie ihn schaudern.

Er drehte sich langsam um, sodass er ihr den Rücken zuwandte. Geheuer war ihm das nicht. Es wäre ihm lieber gewesen, zu sehen, was vor sich ging, statt die Gefahr im Nacken zu haben. Eine Weile geschah nichts und er wollte schon einen Blick über die Schulter riskieren, als er ihre kühle Hand auf seiner Schulter spürte. Erschreckt zuckte er zusammen.

"Was soll das werden?", fragte er mit trockenem Mund und räusperte sich. Sie hielt ihm die Waffe direkt an die Schläfe.

"Wenn du schön mitspielst, rufe ich die Bullen nicht", flüsterte sie in sein Ohr, was ihm Gänsehaut bescherte.

"Sie könnten meine Mutter sein", keuchte er.

"So?“ Sie fasste ihm an den Po und kniff leicht in das feste Fleisch.

„Ist das ein Problem für dich?“, hakte sie nach.

Er überlegte fieberhaft, wie er aus dieser Situation wieder herauskommen konnte.

"Nun stell dich mal nicht so an. Ich will dich doch nur ein bisschen ansehen und berühren", sagte sie.

"Und dann kann ich gehen?", fragte er hoffnungsvoll.

"Natürlich", flüsterte sie so nah an seinem Ohr, dass ihre Lippen ihn berührten. Seine Nackenhärchen stellten sich auf.

"Okay", stimmte er leise zu. Es gab Schlimmeres. Zum Beispiel die Bullen.

"Dann lass uns weiter machen.“ Ihre Stimme klang zufrieden.

„Zieh deine Hose aus."

"Können Sie erst die Waffe wegnehmen?“

"Nein. Das finde ich grade reizvoll", war die Antwort.

Er seufzte und öffnete den Hosenknopf.

"Ganz langsam", befahl sie und entfernte sich etwas, um ihm besser dabei zusehen zu können.

"Du hast wirklich einen schönen strammen Arsch. Das habe ich schon durch den Stoff gespürt", stellte sie lächelnd fest.

Ihre Worte machten ihn verlegen. Schließlich stand er nur noch in Shorts und mit Socken da.

"Endspurt! Ich will dich ganz nackt", meinte sie süffisant und schien sich sehr darauf zu freuen.

Er schloss die Augen, was sie nicht sah, weil er ihr ja den Rücken zuwandte. Dann zog er die Shorts herunter und warf sie auf den Haufen mit den anderen Sachen. Das war jetzt auch schon egal.

Sie kam näher und er spürte die Pistole, die sie ihm zwischen die Schulterblätter drückte. Ihre Hand krallte sich derweil in seine Pobacke und sie seufze selig.

"Danke lieber Gott, dass ich das noch erleben darf."

Ihr Benehmen war ihm peinlich. Er fühlte, wie die Röte in sein Gesicht schoss.

"Dreh dich um", forderte die Frau nach einer Weile. Mist! Das hatte er gerade vermeiden wollen.

"Dreh dich um!", kam die Aufforderung noch einmal mit wesentlich mehr Nachdruck.

Er wandte sich langsam zu ihr, vermied es aber sie anzusehen. Sie dagegen konnte gar nicht genug von ihm bekommen. Diese Muskeln! Diese wunderbare, junge Haut. Sie konnte nicht anders als ihn anzufassen, ihre Finger über ihn gleiten zu lassen. Wie gut er sich anfühlte.

"Los! Rüber zum Bett!", befahl sie.

Er schüttelte energisch den Kopf.

"Du willst also doch lieber zur Polizei?", drohte sie.

Er saß in der Zwickmühle, und sie wusste das genau und nutzte es schamlos aus.

Zögernd ging er auf das Bett zu. Sie folgte ihm mit der Pistole.

"Sie haben gesagt, nur ansehen und anfassen", erinnerte er sie beunruhigt.

"Ich weiß, was ich gesagt habe und jetzt schwing deinen wunderbaren Arsch auf die Matratze!"

Er schluckte. Eigentlich ging ihm das jetzt doch zu weit, aber er hatte sich auf diesen Deal eingelassen.

"Ich werde dich nicht fressen", versuchte sie ihn zu beruhigen.

Er setzte sich, mit einem mulmigen Gefühl im Magen, auf das Bett. Sie streichelte sein Gesicht mit der Pistole. Das Metall war nicht einmal kalt.

„Leg dich hin“, forderte sie flüsternd. Er sah die Gier in ihrem Blick und das ließ ihn Schlimmes befürchten. Sollte er das Spiel, das sie mit ihm spielte, an dieser Stelle abbrechen?

Unsicher sah er sie an. Ihre flache Hand lag auf seiner Brust und drückte ihn nach hinten. Er gab nach. Was sollte schon passieren?

Sie nahm seine rechte Hand, und bevor er wusste, was geschah, hatte sie sie am Bettpfosten angebunden.

"He!", rief er überrascht und wollte sich wehren, aber sie hatte sich blitzschnell die Pistole gegriffen und hielt sie ihm jetzt an die Stirn: "Ganz ruhig mein Hübscher", ermahnte sie ihn.

"Bitte tun Sie das nicht", appellierte er, als sie seine linke Hand nahm und an der anderen Seite fixierte. Die Fesseln mussten schon die ganze Zeit da gewesen sein, er hatte nur nicht darauf geachtet. Das Bett hatte ihn ja auch nicht interessiert.

Zufrieden sah sie auf ihn hinunter und legte die Pistole auf den Nachttisch. So nah und doch unerreichbar für ihn.

"Was haben Sie vor?", fragte er ängstlich und wand sich auf dem Bett. Sie setzte sich neben ihn, auf die Kante, und sah ihn gedankenverloren an. Nun war er nicht länger nur ihren Blicken ausgeliefert, auch ihre Finger machen sich daran, ihn zu erforschen. Er begann zu schwitzen.

"Hab keine Angst. Ich will nur ein bisschen Spaß mit dir haben“, erklärte sie, „gleich kommt mein Mann und dann ist das hier eh vorbei."

Überrascht riss er die Augen auf: "Ihr Mann? Wenn der mich hier findet, dann glaubt er doch ...", er brach ab. Ihm wurde schlecht bei dem Gedanken, was passieren könnte.

"Nur die Ruhe. Ich mache dich schon früh genug los. Jetzt entspann dich doch mal", verlangte sie. Ihre Worte sollten wohl beruhigend wirken, aber er bekam nur noch mehr Angst.

Sie legte ihren Kopf an seine Brust und schmiegte sich an ihn.

"Dein Herz schlägt so schnell. Bist du aufgeregt?“

Mit einer Hand griff sie zwischen seine Beine. Er keuchte. Dabei sollte er sich beruhigen?

"Nein. Bitte nicht", flehte er. Doch sie massierte ihn so gekonnt, dass er tatsächlich eine Erektion bekam.

Das überraschte ihn selbst. Sie lächelte: "Was sollen wir jetzt damit machen? Wäre doch schade drum", meinte sie.

Bevor er antworten konnte, war sie schon nach unten gerutscht und machte sich über ihn her. Er zog an den Fesseln, aber dieses Mal nicht, weil er sich befreien wollte. Sie machte das so gut, dass er sich nicht lange beherrschen konnte. Und sie hörte erst auf, als er sich keuchend aufbäumte.

Nachdem sein Atem wieder ruhiger ging, rutschte sie nach oben und leckte sich demonstrativ über die Lippen. Da wurde ihm die Sache äußerst peinlich.

"Du bist so süß", lachte sie und löste die Fesseln. Erleichtert nahm er die Arme herunter.

"Das kostet aber nächstes Mal extra", meinte er augenzwinkernd und setzte sich auf die Bettkannte.

"Was meinst du?", fragte sie irritiert.

"Die Fesseln", gab er Auskunft.

"Gegen meine Dienstleistung hattest du aber nichts?“, fragte sie.

Er grinste breit und unverschämt.

Während er sich wieder anzog, fragte er: "Wann soll ich das nächste Mal kommen?"

Sie lag auf dem Bett und beobachtete ihn. Er war so gut gebaut! Sie konnte einfach nicht genug von ihm bekommen.

"Nächste Woche“, erwiderte sie, „da spielt mein Mann wieder Skat. Aber dann kommst du bitte als Fensterputzer."

"In Ordnung. Wir sehen uns", sagte er und nahm den Umschlag mit dem Geld, der wie immer auf der Kommode im Flur lag.

Es gab sicher unangenehmere Arten als Student etwas dazu zu verdienen.



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