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Ursachen der Angst

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Eine Dentalphobie geht meistens auf ein traumatisches Erlebnis mit dem Zahnarzt oder während einer Zahnbehandlung zurück. Das ist oft der Ursprung, und der ist in der Regel schon früh anzusiedeln: in der Kindheit oder im jugendlichen Alter. Manche Forscher sagen auch, die Furcht vor dem Bohrer liegt in der Familie. Schlechte Vorbilder durch die Eltern spielen offensichtlich ebenfalls eine Rolle. Nahezu jeder Zehnte Phobiker berichtete in einer entsprechenden Studie davon, dass auch Vater oder Mutter Angst vor Zahnarztbesuchen gehabt hätten.

Weitere Untersuchungen belegen, dass der Nachwuchs von Zahnbehandlungs-Phobikern die betreffenden Ängste häufiger entwickelt als andere Kinder. Psychologen haben dafür auch einen Fachbegriff: Modelllernen. Die Kleinen beobachten das Verhalten der Eltern und ahmen es unbewusst nach. Wenn eine Mutter beispielsweise ängstlich ist und zum Kind sagt, „Hoffentlich wird es heute bei Zahnarzt nicht so weh tun“, dann wird das Kind schon auf eventuell zu erwartende Schmerzen vorbereitet. D.h. die Angst der Mutter überträgt sich – bewusst oder unbewusst – direkt auf das Kind. Selbst wenn die Mutter gar nichts sagt, spürt das Kind die Angst der Mutter und nimmt sie in sich auf.

Es wird daher anders reagieren als ein Kind, dessen Mutter sich unbekümmerter in Sachen Zahnarzt verhält. Ähnliche Phänomene finden wir auch in anderen Bereichen. Wenn etwa die Mutter Angst vor Hunden hat und panisch reagiert, wenn nur in der Ferne schon ein Vierbeiner auftaucht, überträgt sich das auch aufs Kind.

Das ist aber nicht die einzige Erklärung, denn es gibt auch Patienten, die schon immer ängstlich waren, ohne dass ein traumatisches Ereignis oder übernervöse Eltern als Ursache herhalten mussten. Hier dürften die Ängste, die dann häufig auch mit anderen psychischen Störungen einhergehen, andere Gründe haben. Oft hängen sie auch mit anderen Phobien zusammen, etwa die Angst, Blut zu sehen, oder die Angst vor Spritzen. Gerade bei Leuten mit geschädigtem Gebiss ist es oft auch die Scham, dem Zahnarzt seine schlechten Zähne zu zeigen und den Mund zu öffnen, sich dessen Urteil anzuhören:

„Mein Gott, wie sehen denn Ihre Zähne aus?!“ Generell sind Angst-Patienten natürlich auch sehr empfänglich für eine Zahnarztphobie, wo sie ja reale Schmerzen spüren und auszuhalten haben. Normale Phobien gehen dagegen eher weniger mit unangenehmen Gerüchen, Schmerzen, Spritzen und Blut einher. Aber das Feld ist eben noch sehr in der Erforschung. Eine Dentalphobie misst sich an subjektiven Kriterien wie andere Phobien auch: Schweißausbrüche, Herzrasen, Verkrampfung und vieles mehr. Man hat eben keinen Bluttest, keine Röntgenaufnahme oder ein Ultraschall-Ergebnis, die klare Diagnosen liefern.

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