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Bedeutung von Homosexualität

Man spricht von Homosexualität, bzw. von schwul oder lesbisch, wenn jemand das gleiche Geschlecht liebt, mit ihm/ihr Sex hat und mit dem gleichen Geschlecht zusammenlebt sowie eine Partnerschaft ähnlich wie eine Ehe eingeht – im Gegensatz zur Heterosexualität, die als normale sexuelle Veranlagung gilt und die typische Partnerschaft zwischen Mann und Frau darstellt.

Wenn Mann und Frau sich lieben, heiraten und Kinder zeugen, gilt das gemeinhin als zweckbestimmt, nämlich sich fortzupflanzen. Sonst würde ja jede Rasse schnell aussterben.

Deshalb ist auch die Heterosexualität Normalität im Leben und eher wahrscheinlich als die Ausnahme Homosexualität.

Der Vollständigkeit halber spricht man auch noch von Transgender und Transsexualität. Das sind Menschen, die sich im falschen Körper fühlen und nach einer Geschlechtsumwandlung streben.

Und es gibt die gar nicht mal so seltene Bi-Sexualität: Hier fühlen sich Menschen sowohl zum anderen wie aber auch zum gleichen Geschlecht hingezogen, sind also Schwule oder Lesben und gleichsam Heteros. Entweder probieren sie es aus reiner Neugierde mal aus oder sind sogar echte Überzeugungstäter und treiben es mit beiderlei Geschlecht oder genießen halt die volle Palette sexueller Befriedigung.

Die Pubertät zwischen 13 und 17 Jahren spielt bei der sexuellen Orientierung eine wichtige Rolle. Hier fühlen sich junge Menschen häufig zum eigenen Geschlecht hingezogen, ohne sich jedoch gleich festzulegen. Manchmal wächst sich das mit der Zeit wieder aus, bis man seinen ersten festen Partner oder seine erste feste Partnerin findet. Manchmal legt sich aber in der Pubertät auch der Grundstein für die Homosexualität. Junge Menschen haben heute in einer aufgeschlosseneren Welt ein früheres Coming Out als noch vor 20 oder 30 Jahren – und das ist auch gut so.

Man schätzt, dass junge Menschen bis zu einem Alter von 25 Jahren bis zu 30 Prozent dieser Altersklasse schwule oder lesbische Erfahrungen gesammelt haben. Nach dem 25. Lebensjahr halbiert sich diese Zahl wieder.

Bei Männern spricht man von Schwulen, bei Frauen von Lesben. Waren Homosexuelle bis vor nicht allzu langer Zeit gesellschaftlich wie auch rechtlich (Paragraf 175 gemeinhin als Schwulen-Paragraf bekannt) geächtet, so setzt sich in westlichen Kulturen immer mehr die Gleichstellung mit heterosexuellen Paaren durch – bis hin zu ähnlichen Steuervorteilen, Rentenansprüchen und sogar Kinder-Adoptionen. Eher katholisch geprägte Länder tun sich da etwas schwerer, ziehen aber im Zuge der strikten Trennung von Kirche und Staat (Säkularisierung) allmählich nach.

Immer noch gibt es das klassische Stadt-Land-Gefälle sowie das Nord-Süd-Gefälle: In Städten reagieren die Menschen toleranter und verständnisvoller auf homosexuelle Paare als in der Enge eines ländlichen Dorfes, wo jeder jeden kennt und über jeden tratscht. Im weltoffenen Norden sind Schwule und Lesben häufiger anzutreffen als im zugeknöpften, traditionellen Süden.

Das hat aber nichts mit der wirklichen Realität zu tun. Überall gibt es statistisch betrachtet gleich viele Homosexuelle. Im Süden traut man sich nur weniger heraus und kehrt seine Andersartigkeit eher unter den Teppich, weil man ja gesellschaftlich geächtet werden könnte. Da ist der Druck größer. Hier gibt man eher klein bei, wahrt den Schein und lebt seine Sexualität im Verborgenen.

Das geht sogar so weit, dass ein heterosexueller Seitensprung im Süden als Kavaliersdelikt (Was für ein toller, potenter Hecht!) betrachtet wird, während das Getuschel über einen möglichen gleichgeschlechtlichen Partner schon mal die Karriere kosten kann. Die gehörnte Ehefrau tut man hier als verzeihlichen Betriebsunfall ab, den Schwulen oder die Lesbe grenzt man aber aus und verbannt sie.

Ja, in manchen Kulturen werden sogar wider die eigene Veranlagung heterosexuelle Ehen erzwungen – getreu dem Prinzip: The Blood must go on. Dass der Familienname fortbesteht, ist wichtiger als das Seelenheil der Betroffenen.

Ganz abgesehen davon wird – auch von Staats wegen – Homosexualität weltweit immer noch verfolgt, bestraft – zum Teil sogar mit dem Tod.

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