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Festlegen des Budgets

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Es ist natürlich logisch, dass wenn man sich an ein Budget halten will, man erst einmal eine vorher festgelegte Summe braucht, über die man nicht hinausgehen möchte. Diese Summe legt fest, was Sie sich leisten können und wo man Einschnitte vornehmen muss, um noch im Budget zu bleiben.

Traditionen

Es war einmal Tradition, dass die Familie des Brautpaares die Kosten für die Hochzeit zum größten Teil oder gar vollständig trug, aber diese Tradition wird heutzutage nicht mehr allzu genau genommen.

Ein starker Grund, warum diese Tradition heutzutage wegfällt, hat damit zu tun, wie alles begann. Vor noch nicht allzu vielen Generationen, hat man die Frauen noch als Besitztum ihrer Familien betrachtet und ihre Väter “gaben” dem Bräutigam und seiner Familie einen Besitz. Man dachte zudem, dass weil die Frau nicht draußen arbeitete, der neue Bräutigam nach der Hochzeit komplett für Ihre Ausgaben verantwortlich sei.

Da war es nur recht und billig, dass der Vater der Braut für „ihren“ besonderen Tag alle anfallenden Ausgaben für die Hochzeit übernahm. Es war die Aufgabe des Bräutigams, ein Zuhause zu schaffen und alles, was sich darin befand und viele, die sehr jung heirateten, hatten große finanzielle Probleme. Es war also etwas viel verlangt, dass die Familie des Bräutigams, zusätzlich zu dem Haus und der Einrichtung, auch noch die Kosten der Hochzeit trug. Das wäre einfach eine zu große Belastung gewesen.

Es ist unübersehbar, dass sich die Zeiten geändert haben. Frauen fühlen sich nicht länger als Eigentum und haben natürlich vollkommen Recht. Auch arbeiten die meisten Frauen inzwischen selber, wenn auch nicht immer in Vollzeit, aber zumindest bringen sie ebenfalls Geld mit nach Hause. Deswegen haben viele Paare bereits einen etablierten Haushalt bevor die Hochzeit stattfindet und haben auch die finanziellen Mittel, eine solche Hochzeit selber zu bezahlen.

Und es ist eine Tatsache, dass viele Eltern sich solche hohen Ausgaben im Alter einfach nicht mehr leisten können, nachdem sie für die Zahnspangen ihrer Kinder, die Schulbücher, den Abschlussball und das Studium ihrer Kinder bezahlt haben. Wenn die Eltern schon in Rente sind, ist natürlich noch weniger Geld da, als wenn diese selber noch aktiv sind und arbeiten. Dies muss man auch berücksichtigen, da immer mehr Paare erst nach dem 30. Lebensjahr heiraten…

Heutige Bräuche

Wie haben sich also die Traditionen für das Bezahlen einer Hochzeit geändert? Es gibt einige Dinge, die zu beachten sind, wenn es darum geht, wer für was zahlt und natürlich sind jede Familie und jedes Paar anders, aber hier sind einige aktuelle allgemeine Bräuche:

 Braut und Bräutigam teilen sich die Kosten. Dies ist am gebräuchlichsten für Paare, bei denen beide arbeitstätig sind und wo die finanziellen Mittel ausreichen, um für alles zu bezahlen, was gewünscht ist. Denn unglücklicherweise gibt es auch Situationen, in denen sich die Braut oder der Bräutigam von der eigenen Familie auseinander gelebt hat und wo man die Eltern nicht unbedingt um Geld bitten möchte. Vielleicht aber haben die Eltern selber nicht viel Geld und da möchte man dann auch nicht noch eine zusätzliche Last auf die Schultern der Eltern legen.

 Die Parteien teilen sich die Kosten. Dies kann heißen, dass die Braut, der Bräutigam und die Eltern jeweils die Kosten zu gleichen Teilen aufeinander aufteilen.

 Die Eltern von Braut und Bräutigam teilen sich die Hochzeitskosten zu gleichen Teilen. Manche Eltern sind in einer Position wo sie diese Kosten tragen können, aber viele Eltern sehen ein, dass es nicht länger die Sache der Brauteltern ist, für alles zu bezahlen. Deswegen kommen beide Elternpaare zusammen und teilen sich alles, was an Kosten anfällt.

 Die Eltern steuern einen bestimmten Teil dazu. Wenn die Eltern auch nicht viel Geld haben, dann können sie sich auch durch eine etwas kleinere Summe an den Kosten der Hochzeit beteiligen und es dem Brautpaar überlassen, wofür es ausgegeben wird.

Woran man denken sollte

Was ist mit Ihnen? Wie ist Ihre Situation?

Vielleicht haben Sie ja reiche Eltern, die die Rechnung für alles übernehmen, was Sie für Ihre Hochzeit benötigen, aber die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass dem nicht so ist. Die Märchenhochzeit ist für viele genau das: Eine Märchenhochzeit... Die meisten müssen sich einfach an ein Budget halten und ein paar Abstriche machen.

Während Sie sich noch überlegen, was Ihr Budget sein wird, denken Sie zunächst einmal an folgende Dinge:

Starten Sie nicht mit einem Berg von Schulden in Ihr neues Leben.

Worüber streiten sich Pärchen häufig? Über viele Sachen – klar. Aber häufig ist einer der Hauptstreitgründe Geld. Wenn Sie von Tag 1 Ihrer Ehe an die Last von hohen Schulden spüren, dann macht es die Sache mit den angespannten Finanzen nicht gerade einfacher, denn Schulden wollen zurückgezahlt werden.

Es ist zwar sehr verlockend, alles auf Kredit zu kaufen, wann immer Sie denken, dass Sie etwas brauchen oder wann immer Sie sich eine Sache verlieben, aber Sie müssen berücksichtigen, dass Sie die Dinge für Ihre Hochzeit nur für den einen Tag brauchen, während Sie die Schulden für Jahre belasten können. Natürlich wollen Sie trotzdem einen schönen und erinnerungsträchtigen Tag haben und toll auf den Hochzeitsbildern aussehen. Auch wollen Sie einen tollen Empfang für Ihre Gäste und so weiter, aber das heißt ja nicht, dass sich dafür die Schulden auftürmen sollen.

Denken Sie auch an Ihre anderen Pläne und weitere kommenden Ausgaben

Angenommen, Sie haben etwas Geld gespart und wollen es für Ihre Hochzeit ausgeben… In einem der kommenden Abschnitte sprechen wir auch darüber, wie Sie Geld für Ihre Hochzeit ansparen, aber hier geht es erst einmal um Geld, dass Sie auf dem Sparbuch haben, oder das in festverzinslichen Wertpapieren angelegt ist. Wie gesagt, so etwas kann verlockend sein, das ganze Geld herauszunehmen und für Ihre Hochzeit auszugeben, aber denken Sie auch an Ihre anderen Ausgaben und weitere Ziele, die Sie nach Ihrer Hochzeit haben. Zum Beispiel:

 Haben Sie schon ein Haus oder werden Sie eines nach Ihrer Hochzeit kaufen? Wie wird es sich auswirken, wenn Sie Ihr Erspartes ausgeben – werden Sie sich die Kaufraten des Hauses und die anderen monatlichen Ausgaben immer noch leisten können? Was ist mit den anderen Sachen, die Sie brauchen werden, wie Möbel, Küchen- und Gartengeräte sowie andere Sachen, die man für einen Haushalt benötigt?

 Sind Sie noch in einer kostenpflichtigen Ausbildung oder haben Sie andere größere monatliche Verpflichtungen? Können Sie sich diese Ausgaben auch nach einer Hochzeit noch leisten?

 Was ist mit Kindern? Haben Sie schon welche oder möchten Sie Kinder in der nahen Zukunft haben? Auch wenn die Antwort nein ist, muss man immer mit Überraschungen rechnen. Wenn es soweit ist, brauchen Sie Geld für alles, was Babys und Mütter so benötigen.

 Sie haben vielleicht andere Pläne und Ziele, wenn Sie verheiratet sind. Meisten bedeutet dies auch Ausgaben, zum Beispiel, wenn Sie sich vorgenommen haben, viel von der Welt zu sehen, oder Sie möchten ein eigenes Geschäft eröffnen, oder es gibt andere Dinge, die Sie gerne hätten, wie Boote, Sportwagen etc.

Wenn man also an all die anderen Ausgaben denkt, die sonst noch so anfallen können und die nicht nur mit der Hochzeit zu tun haben, dann kann man die Kosten für die Hochzeit in eine bessere Relation setzen. Es ist also nicht besonders ratsam, alles was Sie haben, in die Hochzeit zu stecken oder sich Riesensummen von anderen zu leihen.

Denken Sie auch daran, dass eine gelungene Hochzeit, bei der Sie sich und Ihre Gäste wohlfühlen, nicht von der Höhe Ihres Budgets abhängen.

Ihre derzeitigen Schulden und Ausgaben

Ihnen sagen zu wollen, wie viel Sie für Ihre Hochzeit ausgeben sollen, ist wie Ihnen sagen zu wollen, mit wem Sie sich treffen sollten. Solch eine persönliche Entscheidung kann man nicht einfach treffen, da so viele Faktoren eine bedeutende Rolle dafür spielen. Man kann weder für das Hochzeitsbudget noch für die Wahl des richtigen Partners eine allgemeingültige Formel entwickeln.

Das heißt nicht, dass Sie keine Planungen machen können, aber Sie müssen natürlich Ihre persönliche Situation mit einbeziehen. Ihre gegenwärtige finanzielle Situation mit Ihren gegenwärtigen Ausgaben und Schulden steht dabei im Mittelpunkt.

Lassen Sie es uns so erklären: Ein Paar verdient zusammen €150.000,- im Jahr und lebt in einem Haus, wo sie €1500 im Monat für den Kredit bezahlen. Dann haben die beiden noch 2 Autos, die zusammen €500 im Monat kosten und wenige tausend Euros in Kreditkartenschulden. Das Paar ist also in relativ gutem finanziellem Zustand. Ein Paar mit dem gleichen Einkommen und €15.000,- in Kreditkartenschulden ist nicht in ganz so gutem Zustand. Die Kreditkartenschulden werden höher und höher, wenn immer nur die Zinsen zurückgezahlt werden. Das kann nur verhindert werden, wenn größere Summen zurückgezahlt werden und das dürfte ziemlich schwer fallen. Diese Leute zahlen deshalb dann meist nur den Pflichtteil, die Zinsen.

Wenn die obenstehenden Angaben bei einem anderen Pärchen gleich sind, aber das kombinierte Einkommen beträgt gerade mal €40.000,- im Jahr, dann dürfte die Rückzahlung von jeglichen Schulden sehr schwer inklusive der durch Kreditkarten.

Ihr Budget und wie viel Sie für Ihre Hochzeit ausgeben können, ist etwas sehr Persönliches und ist etwas, das kein anderer für Sie entscheiden kann. Aber wenn Sie eine Analyse Ihrer momentanen Schulden und Ihres Einkommens vornehmen, dann kommen Sie der Sache schon viel näher.

Manche, die gerade erst aus der Schule oder dem Elternhaus raus sind, haben auch noch keine sehr realistische Einschätzung davon, was für Kosten mit einem eigenen Zuhause verbunden sind. Sie denken oft an ihre Miete oder die Raten für ihr Haus, aber sie vergessen meist die ganzen anderen Ausgaben für den Lebensunterhalt, wie:

 Nebenkosten, inklusive Gas, Wasser, Kabelfernsehen, Telefon und Internet.

 Instandhaltungskosten, inklusive Reparaturen von elektrischen Geräten, Gartengeräten oder die Bezahlung einer Person, die die Arbeiten übernimmt.

 Lebensmitteleinkäufe.

 Persönliche Pflegeartikel wie Duschgel, Shampoo, Rasiercreme, Toilettenpapier usw.

 Tageszeitungs- oder Magazinabos.

Diese Dinge hören sich vielleicht nicht nach viel Geld an, aber egal, ob Sie in einem Eigenheim wohnen oder zur Miete: Jeder weiß, dass sich auch solche Summen schnell addieren.

Wenn Sie sich also für Ihr Budget entscheiden, dann müssen Sie überlegen, wie viel Sie über Kreditkarten laufen lassen, wie viel Sie von Ihrem Erspartem nehmen und wie viel Sie “Cash” bezahlen.

Geld zurücklegen

Was die meisten tun, wenn es um das Hochzeitsbudget geht, ist eine Kombination aus dem Geld, das man auf dem Sparbuch hat, mit dem Geld, was einem die Eltern oder Verwandte geben können, plus einem festgelegten Betrag, den man sich jeden Monat von seinem Einkommen abzwackt, bis der große Termin gekommen ist. Den festen Betrag multiplizieren Sie einfach mit der Anzahl der Monate bis zu Ihrer Hochzeit und dann wissen Sie, wie viel Geld Ihnen zur Verfügung stehen wird.

Sagen wir, Sie haben €1.000 für Ihre Hochzeit beiseite gelegt und Ihr Verlobter den gleichen Betrag und dann geben die Elternpaare auch noch jeweils €1000 dazu. Das bedeutet schon einmal, dass Sie €4.000 zur Verfügung haben. Aber wenn Sie dann auch noch €50-100 pro Monat zurücklegen können, dann kann sich dieser Betrag noch um einiges erhöhen, je nachdem, wie lange es noch hin ist bis zur Hochzeit.

Wenn die Hochzeit in einem Jahr ist, könnten Sie €100 im Monat zurücklegen und hätten dann als Gesamtbudget €5200, womit sich schon einiges anfangen lässt. Bei €50 im Monat müssten Sie sich halt schon 24 Monate vor dem Hochzeitstermin anfangen mit dem zusätzlichen Sparen.

Seien Sie nur vorsichtig, wenn es darum geht, die richtige Summe zu finden, die Sie monatlich beiseite legen können. Es kann viel in der Zwischenzeit passieren. Ihr Auto kann kaputt gehen oder Sie können krank werden usw. Seien Sie lieber etwas zu konservativ, als wenn Sie eine zu hohe Summe weglegen und dann kein Geld mehr für etwas Unvorhergesehenes haben.

Setzen Sie sich mit Ihrem Verlobten hin und überlegen Sie sich, wie die momentane finanzielle Situation von Ihnen beiden ist. Denken Sie auch z.B. an Ihre Hochzeitsreise, Ihr neues Zuhause und so viele andere Sachen, die direkt nach der Hochzeit anfallen können.

Sie sind pleite, arbeitslos, haben keine zahlenden Eltern und wollen trotzdem heiraten?

Kein Problem! Geld sollte wirklich kein Grund sein, nicht zu heiraten und kein schönes Fest zu veranstalten. Natürlich sollten Sie sich von überzogenen kostspieligen Plänen verabschieden. Aber auch eine tolle Hochzeit unter 1000 Eur inklusive Hochzeitskleid und –anzug, Hochzeitsringen, Dekoration, Essen und Getränke ist möglich. 1.000 Eur bekommt jeder irgendwie zusammen. Natürlich gibt es Hochzeiten, bei denen Summen über 50.000 Eur ausgegeben werden. Aber dies müssen nicht unbedingt die gelungensten Hochzeiten sein. Also, lassen Sie sich bitte nicht von Ihrem Budget von Ihren Hochzeitsplänen abhalten! Eine tolle und gelungene Hochzeit, an die Sie sich und Ihre Gäste mit Freude zurückerinnern, ist nicht vom Geld abhängig.

Tipp: Machen Sie ein konkretes Budget mit Ihren persönlichen Zahlen und dann ziehen Sie die Kosten für alles ab, was Sie für die einzelnen Sachen ausgeben. Wenn Ihr Budget beispielsweise €5000 beträgt und Sie geben €800 für Ihr Hochzeitskleid aus, dann ziehen Sie diesen Betrag vom Budget ab, so dass Sie nur noch €4200 für die restlichen Dinge zur Verfügung haben.

Für das Menü und den Service zahlen Sie €1200 und dann ist Ihr neues Budget für den Rest €3000… usw. Führen Sie immer Buch für alle Ausgaben, die mit Ihrer Hochzeit zusammenhängen, damit Sie das Budget nicht überschreiten.

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