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Es war bereits dunkel. Börneburg hatte sich in ein Lichtermeer verwandelt. Selim Savonian nahm bereits den zweiten Drink. Er sah nervös auf die Uhr. In der Bar herrschte Hochbetrieb. Stimmengewirr erfüllte den Raum.

Selim Savonian griff zu dem Wegwerf-Handy, das er für die Kommunikation mit Sergej Hermlin benutzte und schickte eine Nachricht, die er mit dem Daumen tippte.

Wo bleibst du?, lautete sie.

Die Antwort ließ nur wenige Augenblicke auf sich warten. Bin gleich da. Wurde aufgehalten.

Savonian trank sein Glas leer. Die Minuten krochen quälend langsam dahin. Jemand lachte ziemlich aufdringlich und übertönte die leise Musik im Hintergrund. Selim Savonian versuchte, die Tür im Auge zu behalten, was aber nicht so einfach war. Zu groß war um diese Zeit das Gedränge. Aber genau das war der Grund dafür, sich hier zu treffen. Ein belebter Ort, an dem man deswegen relativ sicher sein konnte, nicht beobachtet zu werden.

“Hallo, Selim”, sagte eine Stimme hinter ihm.

Selim Savonian drehte sich herum. Er hatte nicht bemerkt, wie Sergej Hermlin in den Raum gelangt war. Aber jetzt stand er vor ihm.

“Ich habe den ganzen Tag über die Lokalnachrichten gehört”, sagte Savonian. “Aber die haben nichts über diesen Leichen-Doc aus Bayern gebracht.”

“Fahndungstaktik”, sagte Hermlin.

“Aber ich dachte, du wolltest diesen Doc mit Sprengstoff erledigen. Und so eine Explosion kriegen viele mit. Die Nachricht darüber lässt sich nicht einfach so unterdrücken.”

“Ich habe mich umentschieden”.

“Ich hoffe nicht, dass du mich veralbern willst.”

“Nein, das würde ich niemals wagen, Selim. Ganz bestimmt nicht.”

“Was ist passiert?”

“Ich habe den Doktor relativ unauffällig umgebracht. In einer Seitenstraße. Leider war ein BKA-Kommissar zu seinem Schutz dabei, den ich ebenfalls kalt machen musste. Und das ist der Grund, warum wir uns hier treffen. Ich brauche einen finanziellen Nachschlag, um ein paar Vorkehrungen treffen zu können, damit ich untertauchen kann. Denn ich fürchte, dass die inzwischen wissen, wer ich bin.”

“Wie konnte das passieren?”

“Keine Ahnung. Vielleicht ist ihnen mein Wagen aufgefallen, vielleicht beobachten die mich schon länger… Dass braucht dich nicht weiter zu interessieren, Selim, denn dein Problem ist nun gelöst. Der Doktor ist tot.”

“Gut.”

“Und jetzt hilf du mir, mein Problem zu lösen.”

“Wie viel brauchst du?”

“Etwa dasselbe, was du mir schon einmal gezahlt hat. Und das möglichst schnell und in bar.”

Selim Savonian griff in die Innentasche seines Jacketts. Er holte einen Bündel Geldscheine hervor. “Mehr habe ich im Moment nicht bei mir. Geh zu Mustafa in Frankfurt. Der macht zurzeit sehr gute Papiere. Ich kann dir die Adresse geben.”

“Ich kenne ihn”, versicherte Sergej Hermlin und zählte kurz das Geld durch. “Reichen wird das noch nicht.”

Atemlose Spannung für den Urlaub: Vier Krimis: Krimi Quartett

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