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Tief gebeugt saß Mirco über seinen Zeichnungen und hatte wie immer sein Umfeld vergessen. Seit dem Tod seiner Frau vor drei Jahren, hatte er sich selbstständig gemacht und sein Büro zu sich nach Hause verlegt. So konnte er sich besser um seine kleine Tochter kümmern. Als technischer Zeichner konnte er sich vor Aufträge kaum retten und überlegte, noch eine weitere Kraft einzustellen. Für heute Nachmittag hatten sich zwei Bewerber angesagt und Mirco wollte bis dahin die Zeichnung an der er gerade arbeitete, fertigstellen.

„Papi.,..! Du hast wieder vergessen mich vom Kindergarten abzuholen…!“ Vorwurfsvoll schallte die Stimme seiner Tochter Jenny durch die Halle. Mirco zuckte heftig zusammen – wie konnte er das nur wieder vergessen. Das darf einfach nicht passieren, schalt er sich selber und lief zu Jenny.

„Mäuschen, es tut mir so leid…! Habe vor lauter Arbeit die Zeit vergessen. Kannst du deinem alten Papi noch einmal verzeihen?“ Jenny lachte und sprang hoch in seine Arme:

„Schon vergessen, Papilein! Bekomme ich ein Eis?“ Mirco gab ihr einen Nasenstüber und trug sie hinaus in die Küche. „Was kochen wir denn heute, Mäuslein? Was möchtest du essen?“

„Wir haben in der Kiga zu Mittag gegessen und deshalb jetzt nur ein Eis, ja?“ Mirco konnte der kleinen Maus nichts abschlagen und gemeinsam löffelten sie Eis bis die Familienpackung leer war. „Das war lecker, können wir öfter machen meine Süße. Wie bist du eigentlich nach Hause gekommen?“

„Ninas Mama hat mich mitgenommen, sie wohnen hier gleich nebenan, Papi!“ Mirco stellte beschämt fest, dass er noch nicht einmal seine Nachbarn kannte. Das musste sich schleunigst ändern! Am Nachmittag war Jenny zu einem Kindergeburtstag eingeladen und Mirco setzte sie vor dem kleinen, schmucken Häuschen ab. „Du rufst mich an wenn du wieder abgeholt werden möchtest, Süße?“ Jenny nickte und rannte zur Haustüre, wo sie bereits erwartet wurde. Mirco sah auf seine Uhr, gleich wollten die beiden Zeichner sich vorstellen kommen – er musste sich beeilen. Zuerst traf ein hochgewachsener Mann ein der einen sympathischen Eindruck machte. Nur waren seine Referenzen nicht so wie Mirco es sich erwünscht hatte. „Ich werde mich melden!“. entließ Mirco ihn.

Die Dame die dann das Büro betrat war sehr elegant gekleidet, mit strenger Hochsteckfrisur und leichtem Lächeln auf ihren Lippen.

„Liliane Schneider, ich habe hier meine ganzen Unterlagen die sie gerne einsehen können!“ Elegant setzte sie sich auf eine Sesselecke und wartete geduldig ab. Mirco war richtig beeindruckt, ihre Referenzen waren vorbildlich. „Ja Frau Schneider, ich würde es gerne mit Ihnen versuchen!“ Sie besprachen alles Notwendige und morgen wollte sie bereits anfangen.

„Auf gute Zusammenarbeit, Frau Schneider!“ Mirco reichte ihr die Hand und brachte sie zur Türe. Als sein Handy klingelte, wusste Mirco bereits wer am anderen Ende war.

„Wolltest du mich nicht anrufen, Mirco?“ klang Gabrieles schrille Stimme an sein Ohr. Mirco zuckte zusammen, was sollte dieser Ton schon wieder!?

„Nicht das ich wüsste, ich muss ab und zu auch arbeiten, meine Liebe. Wovon du ja keine Ahnung hast“, meinte Mirco ironisch. Gabriele lachte irritiert auf: „Wie meinst du das?“

„So wie ich es sage. Warum rufst du also an?“

„Wir wollten heute etwas unternehmen, hast du das schon vergessen?“ Ihr tadelnder Ton gefiel ihm gar nicht und er blockte ab: „Es gibt keine gemeinsamen Unternehmungen mehr, kapier das endlich!“ Beleidigt legte sie auf. Als Jenny anrief machte Mirco sich auf den Weg, seine kleine Maus abzuholen. Danach wollte er mit ihr den Abend ausklingen lassen und sich danach in Ruhe einen Film ansehen. Ohne Gabriele, sie würde nur stören. Lange nachdem seine kleine Maus ins Bett gegangen war, klingelte es an der Haustüre. „Gabriele, was willst du so spät noch!“ Hocherhobenen Hauptes rauschte sie an Mirco vorbei: „Was hattest du denn so Wichtiges heute zu erledigen?“ „Das geht dich überhaupt nichts mehr an!“ Mirco setzte sich wieder in seinen Sessel und sah Gabriele prüfend an. Was fand er nur so toll an ihr? Sie war zwar eine kleine Schönheit, dafür aber arrogant und egozentrisch. Sie war eine Klette ersten Grades und ließ ihn nicht mehr aus ihren Fängen. Na, super…irgendwie musst du sie loswerden, Mirco! Lange redete er auf sie ein, bis sie entnervt das Haus verließ und Mirco wieder aufatmen konnte. Wie konnte er sich nur auf diese Frau einlassen? Arbeit war für sie ein Fremdwort, sie lebte von dem Geld ihrer Eltern und hatte nur Shopping im Kopf. Zu Kindern hatte sie keinen Draht und das ließ sie Jenny auch spüren. Nein, diese Dame musste er schleunigst loswerden, was sehr schwer sein würde. Mirco fühlte sich von ihr regelrecht gestalkt…und das geht überhaupt nicht.

Nur dir allein gehört mein Herz

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