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Warum wagen Sie eigentlich den Seitensprung?

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- Fehlt Ihnen was in Ihrer Beziehung? Kommen Sie nicht auf Ihre Kosten? Ist Ihnen die Missionarsstellung mittlerweile zu langweilig geworden?

- Wie bereits oben erwähnt sind es einerseits die Abenteuerlust, das Prickeln am Verbotenen (siehe Eva mit dem Griff zum verbotenen Apfel), der Frust in der eigenen, öden Beziehung oder gar das nahende Ende.

- Und dann ist da meist doch noch etwas Attraktiveres auf der Piste.

- Es gibt die zufälligen Seitensprünge oder die geplanten.

- Manche Männer wie auch Frauen können einfach nicht treu sein. Sie ergreifen jede Gelegenheit beim Schopf.

- Stellt sich die Frage: Sind wir überhaupt für eine monogame Beziehung geschaffen? Da darf man durchaus geteilter Meinung sein, wenn man die enormen Scheidungsraten betrachtet sowie die wachsende Zahl von Single-Haushalten. Ganze Industrie- und Handelszweige stellen Ihr Angebot mehr auf Einzelpersonen um – ob Einzelgerichte und Mini-Packungen, Salatschüsseln und Obstplatten, alles nur für eine Person und entsprechend teuer. Und doch ist die Paar-Beziehung – bis dass der Tod euch scheidet – die gängige Lebensform, zumal ein Volk ja sonst auch aussterben würde, wenn man sich nicht als Familie – und wenn auch Patchwork – fortpflanzen würde.

- Es gibt waghalsige Theoretiker, die eine Beziehung auf maximal sieben Jahre (das verflixte siebte Jahr!) anlegen wollen. Hat man sich aber nun mal für die Ehe entschieden, dann sitzt man buchstäblich in der monogamen Falle: Da kann einem noch so sehr eine andere Traumfrau oder ein Adonis den Kopf verdrehen, man ist gebunden und darf auch nicht am verbotenen Apfel naschen – oder doch vielleicht, um die eigene Beziehung wieder auf Trab zu bringen?

- Genau das macht den Seitensprung so verführerisch. Man will nicht 50 Jahre lang mit der gleichen Frau ins Bett gehen oder mit dem eigenen Mann Sex haben. Das kennt man doch zur Genüge. Da kommt ein bisschen Abwechslung gerade richtig. Natürlich will man dafür nicht gleich seine Partnerschaft aufgeben, aber hin und wieder in anderen (besseren) Gewässern fischen wird doch noch erlaubt sein – oder? Wir sagt man doch zu schön: Schauen darfst du, aber anfassen nicht. Gegessen wird schließlich zu Hause.

- Der Mensch ist zwar ein Gewohnheitstier, aber immer denselben Sex tagein tagaus zu praktizieren kann auch schnell langweilig werden. Schauen wir uns doch nur mal die Affen an, und wir stammen ja von ihnen ab. Sie poppen wie wild durch die Gegend. Was ihnen vor die Flinte kommt, wird abgeschossen. Na ja, ganz so wie die Hasen wollen wir ja nicht gerade herumkopulieren. Aber von unseren tierischen Vorfahren muss ja doch etwas hängen geblieben sein, denn die meisten tun doch eine Affäre als Kavaliersdelikt ab.

- Männer vor allem betrachten es doch als Beweis ihrer Potenz, zumal dann, wenn sie in ein gewisses Alter kommen und ihre Standfestigkeit angezweifelt wird.

- Und Frauen haben ein spezielles Problem: Sie fühlen sich gar minderwertig, wenn ihre Fruchtbarkeit nachlässt. Manche sind daran bis hin zum Selbstmord verzweifelt. Und die wollen doch auch mit einem Seitensprung ihren Marktwert testen und wieder anerkannt werden. Wer ist denn bitte schön nicht mal auf ein Abenteuer aus? Auch die braven biederen Familienväter sehnen sich insgeheim nach mehr Bewegung im Bett oder auf der Couch.

- Es bedarf nur einer einfachen Verführung, eines lüsternen Blicks, eines prallen Dekolletees – und schon werden die Herren der Schöpfung schwach, eben auch der biedere Papa.

- Wir lieben doch das Verbotene, das Prickeln, den Kick. Warum gehen Paare in den Swinger Club, schauen sich Voyeure in der Natur um, gehen an den FKK-Strand? Richtig, weil sie sich die passenden Anregungen zur Auffrischung ihres eigenen Liebeslebens holen wollen. Und der Sprung vom FKK-Gelände mit einer anderen Frau zum Seitensprung in den Busch ist doch nur ein kleiner Hopser.

- Ich habe mal eine ach so typische Szene in Südamerika beobachten dürfen, die symptomatisch für den Seitensprung ist. Ein junges deutsches Mädchen, fest liiert mit einem Profi-Kicker, aber nicht abgeneigt, die Attraktivität brünetter deutscher Mädels bei den Gaucho-Machos extrem auszutesten, zeigte nur mit dem Finger auf den Hosenstall eines noch jüngeren Latino-Burschen. Der hatte schnell verstanden und schon bogen sie um die Ecke auf die öffentliche Toilette. Der Vater stand daneben und beobachtete das Spiel seiner noch minderjährigen Tochter. Er kannte sie offensichtlich gut und kommentierte die Szene: „Die gehen doch nur poppen!“ Na ja, so tolerant muss man erst mal sein, wenn man eine nymphomane Tochter hat, die es mit jedem Schwanz aufnimmt. Diese Szene beweist doch nur zu gut, dass wir Menschen, wenn sich uns die Gelegenheit bietet, sie beim Schopf ergreifen und zulangen.

- Manche legen es geradezu darauf an, andere schlittern manchmal ungewollt hinein.

- Es gibt auch durchaus Menschen, die sich darin verbeißen, andere „retten“ zu müssen oder ihnen etwas Gutes tun zu wollen. Wir finden also unterschiedliche Motivationen für einen Seitensprung vor.

- Aber wie schon gesagt: Der Seitensprung ist so alt wie die Menschheit – und wer weiß, ob nicht schon Amöben vor Millionen von Jahren, als die Erde entstand, es auch versuchten?

- Also finden wir uns damit ab, es als normal zu empfinden. Wenngleich er gefährlich bleibt und eine Ehe zerstören kann. Nehmen Sie ihn deshalb nie auf die leichte Schulter, weil jeder Mensch damit anders umgeht. Für den einen ist er das endgültige Aus in der Beziehung, für den anderen das reinigende Gewitter auf dem Weg zur Versöhnung und Festigung der eigenen Partnerschaft, quasi ein Neubeginn. Und andere nehmen es ganz locker: „Na hast du wieder was dazugelernt? Dann lass es uns doch mal anders und neu ausprobieren!“


Seitensprung beichten und Beziehung retten

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