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Was ist eigentlich Einsamkeit genau?

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Wenn ein Mensch keine abwechselnden Kontakte mehr hat, seine sozialen Netzwerke eingebrochen sind oder er sie vernachlässigt hat, sein Tagesablauf stupide und eintönig ist, er keinen Drang mehr verspürt, andere Menschen zu treffen, er sich mit Gott und der Welt verfeindet, unzufrieden ist und im Grunde genommen auch keiner mehr etwas mit ihm zu tun haben will – ja dann ist er sehr einsam. Es startet hier nämlich ein so genanntes metabolisches Syndrom, um es mal mit einem Begriff aus der Medizin zu erklären. Eine Krankheit bedingt die andere – ein todbringender Kreislauf.

Denn der Einsame vernachlässigt sich selbst, seine Hygiene, Bewegung, und Gesundheit. Es folgen Übergewicht, Stoffwechsel-Störungen wie zu viel Fett im Blut oder Diabetes, Übergewicht, Bluthochdruck, Bewegungsmangel, Rückenschmerzen, Gelenk-Probleme, ungesunde einseitige Ernährung und am schlimmsten Depressionen. Wenn ein solcher Mensch dann noch wenigstens zum Arzt geht, wird er mit Medikamenten vollgestopft. Leber und Nieren werden hart auf die Probe gestellt, die Augen durch den Diabetes geschädigt, die Nerven in den Extremitäten wie Füßen und Händen ebenso – im schlimmsten Fall müssen Beine amputiert werden und der Patient erblindet, kann zudem am Ende frühzeitig durch ein multiples Organversagen dahingerafft werden. Solche Typen schränken selbst ihren Aktionsradius immer mehr ein – der Frust steigt, man kommt nicht mehr raus, weil die Füße schmerzen und weil man sowieso nicht mehr weit kommt und nicht mehr weit reisen kann.

Wissen Sie, was am Ende mit solchen Typen passiert? Sie wollen sterben und sind des Lebens, das für sie keine Qualität mehr hat, völlig überdrüssig. Sie ertragen die Schmerzen nicht mehr und werden wahnsinnig. Die Depressionen schaffen dauernd schlechte Stimmung. Und dann verfallen sie in Selbstmitleid, jammern: „Meine eigenen Kinder wollen von mir nichts mehr wissen!“ Warum sollten Sie auch? Jetzt zu sagen: „Ach komm´ doch Fritz, wir helfen dir wieder auf die Beine!“ wäre grundverkehrt. Denn der Kerl muss endlich seinen Hintern selber bewegen. Wenn er das nicht in seiner Birne erkennt und er es von sich aus nicht selber will, hilft es ihm gar nicht, in ans Händchen zu nehmen und aus seiner Vereinsamung hinaus zu führen – sozusagen begleitetes Rausholen. Das ist wie in dem berühmten Hollywood-Streifen, in dem eine Mutter ihren drogensüchtigen Sohn, der um ein wenig Geld für den nächsten Schuss an der Tür winselt, abweist und die Polizei ruft. Damit hat sie ihn gerettet – aber wie schwer muss es einer Mutter fallen? So aber hat der Sohn seinen Weg zurück ins Leben gefunden und ist dann clean von Schule zu Schule gereist, hat den Kindern und Jugendlichen eindringlich und empathisch mit Begeisterung und aus eigener Erfahrung von Drogen abgeraten.

Wichtig ist es also, dass Sie erkennen, wann Sie einsam sind. Gehen Sie selbstkritisch mit sich um, reden Sie nichts schön. Wer länger als vier Wochen allein und einsam in der eigenen Bude hockt und nicht mehr rauskommt, sich quälend langweilt und dessen Tagesablauf immer eintöniger wird, sollte aufwachen. Laufen Ihnen die letzten Freunde davon? Ruft Sie kaum noch jemand an? Da klingeln aber gewaltig die Alarmglocken. So ein Zustand manifestiert sich schnell.

Prävention gegen Einsamkeit - für Jung und Alt

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