Читать книгу Mit Leichtigkeit ins neue Leben - Beatrice Bellmann - Страница 35

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16. November

Ich hätte es endlich dabei belassen sollen. Natürlich sollte ich ihn nicht mehr sehen, aber das konnte ich noch nicht. Abends fuhr ich wieder zu ihm, um zu spionieren. Ich hatte nichts vor und hielt es allein nicht zu Hause aus. Die Haustür war wieder nur angelehnt. Ich schlich durch den Hof ins Hinterhaus und spähte durch den Spion. Sie saß vor dem Fernseher. Er kam aus dem Schlafzimmer, anscheinend hatte er geschlafen, und ging duschen. Danach saugte er. Sie sprachen über die Anschaffung eines Föns. Gott sei Dank sprachen sie deutsch. Ich drehte eine Runde auf der Straße. Als ich wieder vor der Wohnungstür durch den Spion spähen wollte, öffnete sie die Tür und erschrak. Sie hatte ihre Jacke an und war gerade am Weggehen. Es war 21.00 Uhr. Ich erschrak nicht minder, ließ es mir aber nicht anmerken. Ich sagte „Guten Abend, ich möchte mit Metin sprechen.“ Er kam schnellen Schrittes zur Tür. Ich sagte: „Wir wollten doch essen gehen.“ Zu ihr sagte ich: „Du kannst jetzt gehen.“ Sie ging schnell und wütend davon. Er war auch wütend, dass ich gekommen war, griff seine Jacke, und wir gingen auf die Straße. Er versuchte noch, sie zu entdecken und drehte sich nach allen Seiten um, aber sie war schon weg. Er sagte, es ginge ihm sehr schlecht. Er kenne sie seit dreieinhalb Wochen. Er mochte eigentlich keine Türkinnen, die in Deutschland aufgewachsen waren, so wie sie. Er sagte, dass er mich nicht sehen möchte, das mache ihn traurig, wenn er mich leiden sehe. Mein Erscheinen zeige ihm wieder einmal meinen Egoismus. „Ich weiß nicht, wie das mit ihr gekommen ist. Ich wollte eigentlich keine Türkin. Ich stehe jetzt zwischen zwei Frauen.“

Ich nahm ihn im Auto mit in die City, er wollte dort durch die Nacht laufen. Beim Abschied umarmten wir uns. Er sagte, dass er mich doch weiterhin sehen und sprechen möchte.

Ich rief ihn später an und wollte, dass er zu mir kommt. Er sagte, sie hätte ihm eine SMS geschickt, und es wäre nun vorbei zwischen ihnen. Sie schrieb, sie wollte nicht dauernd seine Ex sehen. Er machte einen verzweifelten Eindruck. Obwohl es mir so schlecht ging und ich innerlich leicht frohlockte, dass sie wütend war auf ihn, tat er mir leid. „Es war deine Entscheidung wegzugehen. Ich habe dich lieb. Ich komme nicht mehr. Wir sprechen uns.“

„Ich will dich auch sehen. Wir gehen bald essen.“

Mit Leichtigkeit ins neue Leben

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