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Vorwort

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In deutscher Sprache zu dichten war für mich die größte Herausforderung meines literarischen Lebens, weil ich in Deutschland keine Möglichkeit hatte zur Schule zu gehen, geschweige denn studieren zu können, um die Feinheit der deutschen Sprache zu beherrschen.Ich hoffe trotz allem, dass meine Bemühungen nicht umsonst waren, dieses Buch, das 123 Gedichte beinhaltet, frei von Fehlern zu verfassen und den Leserinnen und Lesern Freude zu bereiten.

Das Leben im Exil ist sehr hart. Abgesehen vom ständigen Heimweh und der Sehnsucht nach dem Geburtsort, leide ich sehr unter Diskriminierungen in meinem Alltag. Die schrecklichen Nachrichten die mich aus dem Iran erreichen, fressen mir zusätzlich die Seele auf. Ich musste vor mehr als 30 Jahren meine Heimat verlassen, weil die zahlreichen Festnahmen, Folterungen, Vergewaltigungen und schließlich die unzähligen Exekutionen, die im Verborgenen oder aber auch ganz öffentlich stattfanden, einem 22-jährigen Schriftsteller das Leben gänzlich unmöglich machten.

Ich musste fliehen, um am Leben zu bleiben. Ich konnte nicht zusehen, wie die Tyrannen die Menschen öffentlich auspeitschen, steinigen oder hinrichten. Ich musste weiterleben, damit ich alle diese Grausamkeiten niederschreiben und weitererzählen kann.Ich dachte mir damals, ich muss am Leben bleiben, um alle diese Schreckenstaten lauthals herauszuschreien, selbst wenn alle Reporter der Welt keine Notizen davon nehmen würden.

Ich muss davon berichten, dass diese sogenannte 'Islamische Republik' im Iran alleine im Jahre 1988 innerhalb von nur drei Monaten über 30.000 unschuldige Gefangene ohne jede Gerichtsverhandlung tötete und sie ausschließend in Massengräben verschwinden ließ. Es ist in dieser Republik üblich, dass man demonstrierende Studenten in ihren Wohnheimen aufsucht und sie von höhen Gebäuden herunterstürzt, um sie zum Schweigen zu bringen. In dieser 'Islamischen Republik' kann ein Staatsanwalt leicht die Staatsbürger anderer Länder, die auch die iranische Staatsbürgerschaft haben, verhaften, vergewaltigen und ermorden (Frau Dr. Z. Kazemi), ohne etwas befürchten zu müssen.

Das sehr lange Exilleben gibt mir die Möglichkeit, alle demokratischen Menschen daran zu erinnern, dass dieses islamische Regime nicht nur in der persischen Golfregion, sondern auch in aller Welt Unruhe stiftet; ganz abgesehen von den täglichen und ständigen Menschenrechtsverletzungen, Umweltzerstörungen und Ausplünderungen der Ressourcen des Landes zur eigenen Bereicherung.

Ich wünsche mir sehr, dass die Industrienationen keine Geschäfte mit diesem Regime betreiben und dem iranischen Volk bei ihren Versuch beistehen, dieses Regime zu entmachten, damit endlich die Freiheit und der Frieden in den Iran zurückkehren.

Es würde mich mit Freude erfüllen, wenn manche meiner Lieder von deutschsprachigen Sängerinnen und Sängern gesungen würden, um den Menschen Freude zu bereiten.

Behnam B-Parastoo

P.S.: 19 Gedichte in diesem Buch sind aus persischen Gedichten übersetzt.

123 Gedichte

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