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Kapitel 2 Abgelegener Platz

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„Hey, George! Siehst du das da drüben?“, rief Leah. „Was meinst du?“, wollte George wissen. „Auf der anderen Seite vom Fluss, kannst du es nicht sehen?“, setzte Leah aufgebracht nach.

Ein Baumstamm krachte laut zusammen und George erschrak, erst danach sah er den großen, schwarzen Elch davonlaufen. „Angsthase, ha, meinst du, er kommt rüber und frisst dich auf?“, neckte ihn Leah. „Haha, sehr lustig. Ich hab ihn nicht gesehen und nur das Knarren vom Baum gehört. Hätte ja auch ein Bär sein können“, entgegnete George fast gekränkt.

Die beiden Jugendlichen saßen noch fast zwei Stunden an diesem abgelegenen Platz im norwegischen Wald. George schaute in die Wolken und malte sich eine Zukunft aus, an die er so fest glaubte, dass sie ihm real erschien. Er mochte Leah. Er war sich nicht wirklich sicher wie sehr, aber es war etwas Besonderes, das wusste er. „Die Sonne geht gleich unter, wir sollten zurück ins Dorf“, entschied sie. „Du hast wahrscheinlich Recht, fünf Minuten noch, okay?“, fragte George.

Er sinnierte gedankenverloren in den immer dunkler werdenden Wald und da sah er ihn zum ersten Mal.

„Wir müssen hier weg, ich muss hier weg. Leah...“. „Was ist denn los, beruhig dich. Hier ist kein Bär, kein Elch, der dir was tun könnte“, erwiderte sie.

„Nein hier ist niemand. Aber lass uns aufbrechen, wir packen alles zusammen und dann gehen wir“, sagte George lauter als ihm lieb war.

Leah und George packten ihre Angelruten zusammen, rollten ihre Decken ein und machten sich auf den Weg zu ihren Eltern, nach Nybergsund. Ein kleines norwegisches Dorf, in der Nähe der schwedischen Grenze.

George drehte sich noch einmal um und schaute zurück. Was er dort sah, konnte er nicht glauben.

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