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Wo liegt der Unterschied zwischen einem Arschloch und einem Lehrer?

Jetzt werden viele von euch sofort die Hand heben und sagen: Es gibt keinen!

Jeder hat seine Erfahrungen in der Schule gesammelt. Aufgrund der eigenen Faulheit oder der Ablenkung von äußeren Einflüssen viele negative Punkte aus der Schulzeit in Erinnerung. Gerne schieben wir das auf die Lehrer oder den Lehrplan vom Kultusministerium.

Ach, Scheiße!

Warum suchen wir nie die Fehler bei uns selbst? Was können die Lehrer für unsere eigene Blödheit? Sie hätten uns mehr fordern und verständlicher unterrichten können. Klar. Sicher. Ziegenscheiße!

Wenn euer Lehrer wirklich ein Arschloch gewesen wäre, dann hättet ihr den Schulabschluss mit Bravour bestanden! Denn euer Arschloch-Lehrer hätte euch gegen kleine Gefälligkeiten heimlich geholfen, mal die Lösungen vorher gegeben, mal mit einem zugedrückten Auge eure Arbeiten korrigiert.

War das bei euch nicht der Fall? Nein? Dann war euer Lehrer kein Arschloch, sondern ein guter Pädagoge.

Bei mir lief das anders! Ich war eindeutig ein typischer Arschloch-Lehrer. Und die cleveren Schüler meiner Klasse schienen das zu erkennen. Woher? Das kann ich nicht sagen, denn es stand ja nicht auf meiner Stirn. Aber sie schienen es zu spüren, ihre Chancen zu erkennen. Das ist der Unterschied zwischen den Menschen, die in ihrem Leben für andere arbeiten, anstatt andere für sich arbeiten zu lassen.

Diese zweite Kategorie sind sogenannte Arschloch-Chefs. Kennt ihr diese auch von eurem Job? Ja? Ich auch, aber aus der Zeit, als sie bei mir die Schulbank gedrückt haben. Die späteren Arschloch-Chefs waren die Schüler, die in mir den Arschloch-Lehrer erkannten, und sich gegen Gegenleistungen den Abschluss erkauften.

Mit dieser Information habt ihr etwas Wichtiges gelernt! Eure Chefs sind nicht die klügeren Menschen, nicht die Intelligenteren oder Fähigeren, sondern es sind die Menschen, die die Gabe besitzen, für ein gewünschtes Ergebnis den geforderten Preis zu bezahlen.

Das solltet ihr nie vergessen! Alles hat seinen Preis. Und die Erfolgreichen sind bereit, diesen Preis zu bezahlen.

Und ich war ihr Lehrer. Ich ließ mich bezahlen, denn ich war ein Arschloch-Lehrer und bildete Arschloch-Chefs aus.

Wenn ihr euch jetzt fragt, was der Typ da für einen Mist verzapft, werde ich in meiner folgenden Geschichte die Beweise präsentieren.


Ich hoffe, ihr habt Band 1 meiner Serie gelesen. Ja? Okay, dann solltet ihr euch daran erinnern, dass ich am Annette-Kolb-Gymnasium in Traunstein die Fächer Deutsch und Sport unterrichtete.

Daran hatte sich nichts geändert. Es waren seit den Ereignissen von Band 1 nur zwei Jahre vergangen. Meine damalige Lieblingsschülerin, Lisa Wild, der blonde Engel mit dem geilen Blasemund, hatte natürlich als Klassenbeste das Abitur bestanden. Nicht, weil sie besonders clever war, oder viel gelernt hatte. Nein. Lisa bekam von mir die Lösungen für alle Arbeiten. Als Gegenleistung haben wir uns fast sechs Monate lang die Seele aus dem Leib gevögelt. Lisa war super. Aber leider endete auch ihre Zeit im Gymnasium. Mittlerweile war sie, aufgrund ihres perfekten Abiturs, auf einer Elite-Universität aufgenommen worden. Lisa würde einmal eine perfekte Arschloch-Chefin werden. Sie hatte es begriffen, dass für alles ein Preis zu zahlen war, in ihrem Fall der eigene Körper.

Aber ihr Fortgang hatte in meinem Leben ein tiefes Loch hinterlassen. Ich hatte versäumt, mir ein neues Betthäschen aufzubauen. Ein Fehler, den ich künftig nicht mehr machen würde.

Mein gesamtes zweites Schuljahr in Traunstein verbrachte ich fast ohne Sex. Ich unternahm zwar gelegentliche Ausflüge nach Salzburg um ins Bordell Pascha zu gehen. Hier arbeitete Amelie Wild, die ältere Schwester von Lisa. Wir hatten einen Sondertarif vereinbart: Fünfzig Euro für Sex solange George steif war. Ihr könnt euch doch noch an George erinnern? Richtig, es war mein immer geiler Penis, mit dem ich regelmäßig sprach und der ein ziemlich eigensinniger Bursche war.

Mit Amelie Wild verstand ich mich prima. Der Sex war prima, und für das zweite Arbeitsjahr in Traunstein auch ausreichend und befriedigend.

Aber zum Glück kam mein drittes Jahr im Annette-Kolb-Gymnasium. Und meine Bedürfnisse sollten wieder befriedigt werden!

Aber lest doch selbst.

Begonnen hat alles auf diesem bescheuerten Herbstfest. Nein, nicht was ihr jetzt glaubt. Es war kein Volksfest, kein Rosenheimer Herbstfest oder Münchner Oktoberfest.

Der Schuldirektor, Eberhard Weißnicht, hatte die glorreiche Idee, jedes Jahr im Oktober ein Herbstfest auf dem Schulgelände zu veranstalten. Was das für einen Sinn hatte, verstand keiner, aber niemand traute sich, den Direktor nach dem Zweck zu fragen.

Na, egal. Also, im Schulhof wurde ein Zelt aufgebaut, Bierbänke und Tische positioniert, eine Bühne für die faden Reden und die jährlich gebuchte Tanzband errichtet. Und es fanden sich immer Eltern, die einen produktiven Beitrag leisteten. Da war der Metzgermeister, der Grillwürste und Steaks spendierte, der Wirt, der uns Getränke sponserte und natürlich die vielen Freiwilligen, die mit Kuchen, kalten Platten und Salaten erschienen.

Der Direktor begann auch immer mit einer feierlichen Rede, bei der er sich brav bei allen bedankte und über die anstehenden Termine für das Schuljahr sprach. Dieses Jahr stand übrigens die Klassenfahrt nach Prag an, aber dazu werde ich später mehr erzählen. Was der Mann noch so alles verzapfte, bekam ich nur am Rand mit, denn ich beobachtete lieber unsere lieben Gäste.

Ich fand es spannend, die Eltern meiner Schüler zu sehen, mit manchen zu sprechen, ihre Nachkommenschaft zu loben und mich in ein helles Licht zu stellen. Klar gefiel mir das. Ich wurde verehrt und geachtet, wie es sich für einen Lehrer auf dem Land gehörte. Manchmal kam ich mir wie ein Popstar, oder Fußballprofi vor, es fehlten nur noch die Autogramme.

Ich spürte auch die Blicke der Anwesenden, die mich abschätzend betrachteten. Die Väter neugierig, die Mütter interessiert.

Nachdem der Direktor seine jährliche Rede gehalten und die kleine Tanzband zum Spielen aufgefordert hatte, suchte ich mir eine ruhige Ecke, um alles beobachten zu können.

Jetzt tanzte Eberhard Weißnicht sogar mit der Mutter einer Schülerin, begleitet vom Applaus anderer Eltern.

Mein Blick huschte hinüber zu Leonie von Eschenbach, einer Schülerin aus der zwölften Klasse, die ich in Deutsch unterrichtete. Immer wenn ich die Achtzehnjährige betrachtete, überlegte ich, ob der Adelsname in direkter Verbindung zu ihrem aristokratischen Äußeren stand. Die Lippen waren voll und schwellend, sie hatten den Ausdruck einer stets breiten, hungrigen Sinnlichkeit. Die hohen Jochbeine gaben ihrem Gesichtsoval einen rassigen, fast hochmütigen Anstrich. In den großen, von seidigen Wimpern überdachten Augen strahlte sie eine leichte arrogante Kühle aus. Aber das gefiel mir. Leider war Leonie etwas klein gewachsen, höchsten einen Meter sechzig. Außerdem hatte sie einen langweiligen Pagenschnitt; die brünetten Haare fielen knapp auf die Schultern.

Normalerweise gehörte Leonie nicht in mein Beuteschema. Ich stand mehr auf große, schlanke Blondinen. Aber da war etwas an Leonie, das mich faszinierte. Vielleicht sollte ich mal herausfinden, was es war. Gesprächsbedarf gab es genug, da Leonie einige Schwierigkeiten hatte, meinem Stoff zu folgen. Sie gehörte eindeutig zu den Schwächsten, ob es an der fehlenden Intelligenz oder einer chronischen Faulheit lag, habe ich bisher nicht herausfinden können.

Neben Leonie schien eindeutig ihre Mutter zu sitzen. Die Ähnlichkeit der Frauen war verblüffend. Wenn nicht der Altersunterschied gewesen wären, hätte man sie für Geschwister halten können.

Leonie schien sich für das Herbstfest nicht zu interessieren. Sie tippte ununterbrochen Nachrichten in ihr Handy, oder surfte im Internet. Okay, eine durchaus übliche Beschäftigung einer Achtzehnjährigen.

Ganz anders dagegen die Mutter. Sie schien sich sehr stark für das Fest zu interessieren, hier insbesondere für meine Wenigkeit. Ich spürte ihre prüfenden und neugierigen Blicke, die mir ständig zu folgen schienen.

Kurz trafen sich unsere Augen, und ich glaubte, ein verschwörerisches Zwinkern erkannt zu haben. Einer der Männer von einem Nachbartisch erhob sich, und forderte Mutter Eschenbach zum Tanzen auf. Jetzt senkte ich meine Lider, als ihr Blick erneut an mir haftete. Es war fast schon auffallend. Aber völlig beherrschen konnte ich mich nicht. Ich musste mit diskreten Seitenblicken die Frau weiter beobachten. Irgendetwas, ich hätte nicht sagen können was es war, zog mich zu ihr.

Der Kerl, der mit ihr tanzte, war redlich bemüht, ein Gespräch in Gang zu bringen, aber Mutter Eschenbach zeigte deutlich, wie wenig ihr daran gelegen war. Sie schaute erneut zu mir. Diesmal hielt ich ihrem Blick stand, lächelte sogar zaghaft. Die Frau hatte mich erneut länger gemustert, als es die Situation erfordert. Ich fragte mich, was sie wohl gerade über mich dachte und wie sie mich in diesem Augenblick einstufte. Für sie war ich doch nur der Lehrer ihrer Tochter.

Mama Eschenbach trug eine lange schwarze Hose und einen eng anliegenden Pullover, der die Qualität ihrer prallen Brüste deutlich zur Geltung brachte. Ich atmete einmal tief ein und wieder aus, als ich mir vorstellte, wie diese Brüste sich wohl anfühlen mochten. Die tanzende Eschenbach schaute mich erneut an. Es hatte fast den Anschein, als erriete sie meine Gedanken. Sie lächelte ein wenig verschmitzt.

Ich lächelte zurück. Der Tänzer drehte Mama Eschenbach herum, so dass ich ihr Gesicht nicht mehr sehen konnte, aber ich grinste weiter, seltsam erregt und beglückt.

Los, Junge, ran an den Speck, schrie George aus meiner Hose. Er wollte mal wieder in eine heiße Grotte eindringen. Ich musste ihn zurechtweisen, denn hier auf dem Herbstfest zu erigieren, war nicht passend.

Die Stimmung wurde rasch gelöst und sogar turbulent. Der Direktor stürzte sich erneut in das Tanzgewühl und sorgte dafür, dass auch die anderen Lehrer aktiv werden mussten.

Na gut. Ich durfte nicht auffallen. Also verließ ich meinen Standort und forderte Rita Rosenbusch, die Biologie und Chemielehrerin, zum Tanz auf.

Rita war Mitte Dreißig und galt in der Schule als kühl und tüchtig. Sie lächelte gern und viel, aber ihr Lächeln blieb dabei geschäftsmäßig routiniert, es gehörte zu ihrer stets modischen, gepflegten Erscheinung.

Ich hielt Rita für eine ehrgeizige Frau, die ihre Weiblichkeit den beruflichen Erfolgen geopfert hatte. Meine Kollegin war unverheiratet und manchmal vermutete ich sogar, sie wäre noch Jungfrau. Eigentlich hatte sie ein hübsches Gesicht, das sie jedoch hinter einer unmodernen Brille und einer langweiligen Frisur verbarg. Die Figur schien auch recht passabel zu sein, zumindest vermutete ich das, denn sie versteckte ihren Körper stets unter einer luftigen, weit geschnittenen Kleidung.

Nein, Rita interessierte mich überhaupt nicht, aber während ich mit ihr tanzte, stellte ich plötzlich fest, dass etwas von ihrer reserviert-ablehnenden Haltung abzubröckeln begann. Sie tanzte anschmiegsam, elegant und körperbetont. Mist. Ich wollte wirklich nicht herausfinden, ob die langweilige Kollegin mehr Temperament besaß, als alle vermuteten.

Ich löste die Tanzhaltung von ihr, sehr, sehr behutsam, um mein Manöver nicht peinlich wirken lassen.

„Die Musik ist fabelhaft, nicht wahr“, meinte ich, um überhaupt etwas zu sagen.

„Es war mein Vorschlag“, erwiderte Rita Rosenbusch. „Sie tanzen gut, Herr Bohlen.“

„Danke. Sie machen mich verlegen. Wenn ich Ihnen das Kompliment zurückgebe, klingt das wie eine billige Retourkutsche, aber es macht tatsächlich Spaß, mit Ihnen zu tanzen.“

„Tanzen Sie viel?“

„Nein. Es fehlt an Gelegenheiten.“

Ich blickte meine Kollegin an und bemerkte zum ersten Mal, dass sie sehr hübsche, blaugraue Augen hatte, die sie immer hinter dieser unmodernen Brille versteckte. Bislang waren mir diese Augen nur höflich, kühl oder kritisch erschienen, jetzt entdeckte ich, dass sie auch groß, leuchtend und sehr weiblich sein konnten.

Rita Rosenbusch hatte hellbraunes, mittellanges Haar, das in einem Pagenschnitt frisiert war. Warum trugen so viele Frauen heute einen Pagenschnitt? Ziemlich langweilig. Wenn die Frau sich etwas bemühen würde, vielleicht eine neue Frisur und etwas Make-up, wäre sie durchaus als hübsch zu bezeichnen.

„Eigentlich wollte ich Sie um etwas bitten“, meinte Rita, „aber ich weiß nicht recht, wie ich es sagen soll.“

Ich lächelte erstaunt. „Worum geht es denn?“

„Um die Klassenfahrt nach Prag.“

„Was ist mit dieser?“

„Sie werden doch die Fahrt planen und auch als Aufsichtsperson begleiten, richtig?“

„Ja.“

„Ich würde sehr gerne als weitere Aufsichtsperson mitfahren. Prag ist eine Stadt, die ich schon immer kennenlernen wollte. Könnten Sie beim Direktor ein gutes Wort für mich einlegen?“

Für wenige Sekunden dachte ich nach. Es hatte seinen Reiz. Die Frau war charmant und unterhaltsam. Eine angenehme Begleiterin.

„Natürlich. Ich werde mit dem Direktor reden.“

Der Tanz war beendet. Ich brachte sie zurück an ihren Tisch und ging zu einem der Bartresen, die an einer Schmalseite des Zeltes aufgebaut waren.

„Ein Bier, bitte“, bestellte ich.

Noch immer dachte ich über Rita Rosenbusch nach. Verbarg sich hinter ihrem Wunsch, an der Klassenfahrt teilnehmen zu dürfen, eine eindeutige Offerte? Ich wusste nicht, ob ich darüber beglückt oder bestürzt sein sollte. Vielleicht schätzte ich sie auch falsch ein, und sie interessierte sich wirklich nur für Prag. Aber ich hatte eine Ahnung, dass mehr hinter Ritas Bitte steckte.

Ich nahm das Bier und ging hinaus auf die Terrasse, um etwas frische Luft zu schnappen.

„Haben Sie Feuer?“, fragte kurz darauf jemand neben mir.

Mein Kopf zuckte herum. Mama Eschenbach!

Sie lächelte mich an und hielt eine Zigarette zwischen ihren schlanken Fingern.

„Tut mir leid, Frau Eschenbach. Ich rauche nicht.“

„Richtig. Sie sind ja Sportlehrer, also immer auf der Jagd nach völliger Gesundheit.“

Ich fand, dass die Frau eine sehr angenehme, rauchige Stimme hatte und ein gutes, faszinierendes Parfüm verwendete. Aus der Nähe wirkte die reife Frau recht anziehend. Ich sah, wie sich beim Atmen ihre stolzen Brüste hoben und senkten. Der Pullover war relativ dünn und ließ die lockenden Brustwarzen hervortreten.

„Das Bier in meiner Hand spricht aber eine andere Sprache, oder?“

„Bier ist in Bayern ein Grundnahrungsmittel. Haben Sie Lust auf einen kurzen Spaziergang. Ich würde mit Ihnen gerne über meine Tochter sprechen.“

„Dafür gibt es die Sprechstunde in der Schule.“

„Nicht für mein Anliegen.“

„Sie machen mich neugierig.“

„Dann lassen Sie uns ein paar Schritte machen. Gleich hinter der Schule führt ein Weg zur Trau. Sehr romantisch.“

„Jetzt werde ich noch neugieriger.“

„Dürfen Sie auch sein. Ich habe einen Plan.“

„Der mich mit einschließt?“

„Das hoffe ich doch sehr.“

Sie ergriff meine Hand und zog mich hinter sich her.


Die Mädchen meiner Schule (Band 2)

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