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Selbsterhaltung und Libido

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Sigmund Freud ist immer noch der Begründer der Psychoanalyse und wenn wie bei Karl Marx nicht alles bestätigt, so sind doch die Theoreme beständig. Wir leben von den Trieben der Selbsterhaltung und Libido.

Es ist etwas Überkapitalistisches in der Selbsterhaltung. Jeder Mensch, auch derjenige, der das Leben gelebt hat, will überleben. Er kämpft um seine Existenz und möchte die Welt genießen. Männer und Frauen sind grundlegend gleich.

Aber der Mann ist der Jäger auf dem Pfad, die Familie zu ernäh­ren. Heute sind es meist auch die Frauen in der Erwerbstätigkeit, wenn auch noch nicht vom Einkommen gleich­gestellt. Aber sie ler­nen dazu.

Die Herdprämie ist wieder abgeschafft. Die Frau soll sozialis­tisch miterhalten, den Warenverkehr, denn das Paar braucht. Tätig-

sein als das Entscheidende für die Sozialisation des Menschen. Da sind wieder Überschneidungen zwischen den Geschlechtern.

In den real existierenden sozialistischen Staaten war die Gleich­berechtigung viel stärker ausgeprägt, indem die Frau bis sechs Wo­chen vor der Geburt des Kindes arbeitete und sechs Wo­chen da­nach mit gesellschaftlicher Hilfe der Kinderbetreuung wie­der in den Arbeitsprozess eintrat.

Es wurde früh geheiratet, auch wenige Kinder, aber man konnte sich auch leicht gesellschaftlich trennen, wenn der Entwicklungszu­stand zu groß auseinanderdriftete. Freiheit in der Liebe ist auch eine Selbsterhaltung, so gewinnen beide.

In der Libido sagten viele Ostfrauen: Die Wessimänner sind schlecht im Bett. Wer nur den Geldschein im Kopf hat und ständig im Existenzkampf, hat eine schlechtere Sexualität. Das ist Fakt und in versorgenden Staaten war das anders.

So ist der Kapitalismus zwar nach Freud eher das Gesellschafts­modell, aber wirklicher Gewinn besteht im Bezie­hungssozialismus. Beide arbeiten mit dem Ziel sich zu ernähren und zu reproduzieren.

Wir kämpfen um unser Leben, wenn auch viele Männer in der Wende dem Drogenkonsum erlagen. Die Frauen zeigten sich grund­legend stabiler, wurden aber auch von vorher nicht bekannten psychischen Erkrankungen erhascht.

Ein guter Therapeut braucht ein ausgeglichenes Sexualverhältnis, nicht nur der, sondern auch jeder Mann hat als Grundbedürfnis die Sexualität, um in den Stufen der Persönlich­keitsentwicklung nicht Stufen überspringen zu müssen.

Sex gehört nicht in die Selbstverwirklichung, sondern ist zur Reinheit genauso wichtig wie Essen, Trinken, Schlafen und ein Dach über dem Kopf. Die Frauen sind im Grunde, wenn nicht ge­sellschaftlich im Zwang, in der Hinsicht gleichgepolt.

Lasst uns doch mit der Frau gemeinsam die Selbsterhaltung und Libido verwirklichen, indem Gleichberechtigung in der Äußerung von Wünschen und gemeinsamer Zielsetzung obliegt. Aber zur Er­haltung gehört auch der Kampf.

Und der zeigt sich daran, dass die Frau mit dem Mann streitet. Es entsteht oftmals Neid über den Verdienst. Sie hat Angst ihn als Geldgeber zu verlieren. Es entsteht Futterneid. Sie will im Grunde in allen Lebensbereichen besser sein.

Es ist das alte Konkurrenzspiel des kapitalistischen Erfolgsmo­dells. Unsäglich für den neoliberalen Zug des 21. Jahr­hunderts. Die Welt im Großen und Kleinen muss wieder auf den Kopf ge­stellt werden.

Ich nenne da die 70er Jahre, als jeder versorgt mit Geld, nur 5% Reiche und 5% Arme. 90% in der Mitte mit ausreichender Absiche­rung, um sich sexuell und beruflich voll zu entfalten. Wer Mut und Erfolg bei Frauen, kann sich aus sozialer Grundsicherung in der Jagd entwickeln.

Aber immer in dem Maße, den Partner nicht zu verletzen, denn es gibt nichts Schlimmeres als der Kampf im Bett, obwohl das heute üblich, auch in einer Welt viele die Identität in der Geschlechtsiden­tität nicht mehr finden.

Wer heute Hetero erscheint im degenerierten Kapitalismus schon die Ausnahme. Hochburgen des Karnevals sind von Alkohol, Drogen und verschrobener Beziehungswelt geprägt. Die natürliche Evolution ist auch unterbrochen.

Nun soll man jedem die Chance und Möglichkeit geben, sich se­xuell zu definieren, aber auch als Sozialist halte ich wie die Christen Mann und Frau als das Normale. Freud würde mir sicher­lich zu­stimmen.

Die Libido kann sich verschieben und so entscheidet man, wenn frei, in der Pubertät in welche Richtung die Sexualität geht. Eine un­terdrückte Richtungsweisung kann zu psychischen Störungen füh­ren.

Libido ist entscheidend für das Wohlbefinden und wenn beide Geschlechter heute dann im Beruf – dem früheren Jagen der Felle und Bereitstellung der Höhle – erfolgreich, dann ist alles okay.

Heute ist auch Beziehungssozialismus in gemeinsamer Hauswirt­schaft. Jagen und Bestellen in Harmonie und Gleichbe­rechtigung: Das ist Sinn und Ziel der multiplen Gesellschaft, die Individuen sich entwickeln lassen muss, die Rückgrat und Identität haben.

Und da sehe ich große Defizite bei heutigen jungen Männern. Sie sind Sklaven ihre Playstation-Sucht und den selbstbewussten jungen Frauen, die das Geld und die Wäsche organisieren. Zurück zur Na­tur, kann ich da nur sagen.

Propagiere ich sozialistischen Darwinismus? Nein: Es soll wieder für jeden die gleiche Chance und Gerechtigkeit gelten. Die Individu­en sind verschieden, aber letztlich sind wir geleitet vom Leben im Miteinander.

Der eine ist introvertierter, der andere kämpft in der Außenori­entierung, aber im Grunde sollte jeder seinen Platz fin­den, um sich im Broterwerb und Sexualität zu finden. Nach seinen Wün­schen im Austausch der Bedürfnisse der gesellschaftlichen Partner.

Jedem nach seinen Fähigkeiten und Bedürfnissen. Dieses alte so­zialistische Theorem muss endlich Wirklichkeit in diesem Jahrtau­send werden. Dann finden wir wieder zur kommunistischen Urge­sellschaft auf heutigem Niveau der Produktivkräfte und Produkti­onsverhältnisse.

Die Emanzipation des Mannes

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