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Die Heilpflanze Gelbwurz – die Biochemie

Die gelbe Wurzel gehört zur Familie der Ingwergewächse und stammt ursprünglich aus Indien, Vietnam und Java. Die Sonnenknolle wird in Südasien schon seit Jahrtausenden wegen ihrer kräftigen sowie antiviralen, entzündungshemmenden und antibakteriellen Eigenschaften als Gewürz für die tägliche Küche und als Heilmittel bei Magen-Darm-Erkrankungen und Hautleiden verwendet.

Auf Sanskrit heißt die Kurkuma „Harida“ (wörtlich: Hautelixier), der lateinische Begriff lautet Curcuma longa und C. Xanthorrhiza, auf Deutsch heißt sie „Gelbwurz“ und im Englischen „turmeric“ – und sie ist in der westlichen Naturmedizin bisher vor allem als gallebildend (Choleretikum), den Gallefluss steigernd (Cholagogum) und verdauungsfördernd (Karminativum) bekannt. Die gelbe Wurzel ist bewährt gegen Schwächen und Stauungen von Leber, Galle und im Magen-Darm-Trakt. Die Kommission E (vom deutschen Gesundheitsministerium eingesetzte Kommission zur Bewertung der Wirksamkeit von Präparaten auf pflanzlicher Basis) und die Weltgesundheitsorganisation (WHO) bestätigen die Wirksamkeit der Wurzelstöcke von Kurkuma zur Behandlung von Dyspepsie, das heißt von Verdauungsstörungen wie Magenbeschwerden, Übelkeit, Appetitverlust oder Völlegefühl sowie von Entzündungen des Verdauungssystems.

Die Kurkuma ist eine wunderschöne, mehrjährige Pflanze. Sie treibt aus einem knolligen Wurzelstock lange, kräftig gestielte Blätter und eine dichte Ähre aus gelben, rosa- oder pinkfarbenen Blüten.


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Die fleischigen Wurzeln entwickeln mehrere knollenförmig verdickte Nebenwurzelstöcke und Seitenwurzeln, aus denen sich neue Pflanzen bilden. Für die Gewinnung des Wurzelpulvers werden die nach dem Welken der Blätter geernteten birnenförmigen Knollen und die langen Äste des Wurzelstocks verwendet. Vor der Trocknung werden die Wurzelstöcke mit heißen Wasser überbrüht, um ein Austreiben zu verhindern. Dadurch verkleistert die Stärke, der austreibende Farbstoff färbt das Gewebe orangegelb und verleiht dem Wurzelstock eine hornartige Beschaffenheit. Der Geschmack der Wurzel ist würzig, leicht scharf – und etwas modrig, weshalb sie oft auch als Zutat in Gewürzmischungen mit intensiven anderen Gewürzen (z. B. in Curry) auftaucht, die diese Eigenart gut „übertünchen“.

Die wichtigsten Inhaltsstoffe der Kurkuma

Die Kurkuma ist in ihrer Gänze zwar noch lange nicht erforscht, aber mit ihren mehr als 10 000 chemischen Substanzen und über 600 potenten Heilstoffen gilt sie auch jetzt schon fast als Universalheilmittel. Sie enthält bis zu 5 % ätherische Öle und bis zu 3 % ihres Hauptwirkstoffes Kurkumin, der auch für die gelbe Färbung verantwortlich ist. (Ausnahme: In der Gegend von Alleppy, Südindien oder Java geerntete Kurkuma weist den höchsten Wirkstoffgehalt von mehr als 5 % auf.) Es ist vor allem das Kurkumin, das das weltweite Interesse der Forscher seit Jahren fesselt.

Die gelbe Wurzel entwickelt ihren Stoff Kurkumin vor allem zum eigenen Schutz vor mikrobiellen Krankheitserregern und größeren Fressfeinden. Kurkuma wächst unter extremen Bedingungen heran – im dunklen, modrigen Boden und unter glühender Sonne. So ist sie gezwungen, sich ständig gegen Tausende natürliche Feinde zu wehren, und entwickelt aus diesem Umstand heraus den einzigartig kraftvollen und vielseitigen Wirkstoff Kurkumin. Curcuminoide zählen zu den stärksten Giftstoffen in der Natur!

Die Kurkuma enthält mehr als 90 aktive Inhaltsstoffe, von denen viele gleich mehrfach gesund sind:

Beispielsweise enthält die Gelbwurz die Vitamine B1, B2, B3, B5, B6, Vitamin C, K, A, E sowie Folsäure und Cholin. An Mineralstoffen bietet sie Magnesium, Kalzium, Kalium, Phosphor, Kupfer, Zink, Selen und Mangan. Hier ist besonders der hohe Kaliumanteil hervorzuheben, der für die ausreichende Versorgung der Zellen mit Wasser und Nährstoffen sorgt. Zugleich kurbelt das Mineral unseren Stoffwechsel in allen Körperzellen an.

Weitere Inhaltsstoffe sind Carotinoide, Xanthophylline und Carotine, Xanthorrizol, ätherisches Öl mit Tumeron, Tumerol und Zingibeeren, Cox-2-Hemmer (Schmerzmittel, das auch in Aspirin enthalten ist), 1,8-Cineol und andere Monoterpene (Bestandteile ätherischer Öle).

Nicht zu vergessen sind die Curcuminoide! Das sind natürliche Polyphenole (gesundheitsfördernde sekundäre Pflanzenstoffe), die die Zellkommunikation verbessern, die Prostaglandine und Cytokine senken und dadurch Entzündungen mindern. Sie verleihen der Kurkuma übrigens auch ihre typisch gelborange Farbe.

Kurkumin

Kurkumin ist das vorherrschende Curcuminoid in Kurkuma und die aktivste biologische Substanz.

Der Wirkstoff ist u. a. ein starkes Antioxidans (eine chemische Verbindung, die eine unerwünschte Oxidation anderer Substanzen verhindert), das die Entartung von Zellen verhindert. Antioxidanzien sind besonders wichtig in ihrer Funktion als Radikalfänger. Sie inaktivieren im Körper reaktive Sauerstoffspezies (ROS), deren übermäßiges Vorkommen zu oxidativem Stress führt. Oxidativer Stress gilt als mitverantwortlich für den Alterungsprozess und ist an der Entstehung zahlreicher Erkrankungen beteiligt. Außerdem verhindert das Kurkumin, dass Giftstoffe mit Körpergewebe reagieren. Kurkumin wird auch mit einer verbesserten Zellkommunikation in Verbindung gebracht.

Alle Inhaltsstoffe der Kurkumaknolle wirken synergistisch, sodass die gesamte Heilpflanze wirksamer ist als jeder isolierte Inhaltsstoff allein.

Die wichtigsten Wirkungen der Zauberwurzel sind im Folgenden aufgelistet. Kurkuma:

– senkt den Blutdruck

– wirkt krebshemmend

– schützt unsere Zellen

– schützt und stärkt die Leber

– wirkt entzündungshemmend

– wirkt cholesterin- und lipidsenkend

– stärkt das Immunsystem

– wirkt antibakteriell

– hemmt die Bildung von Pilzen

– reguliert die genetischen Schaltkreise

– wirkt sauerstoffanreichernd

– fördert die Heilung

– wirkt entgiftend auf den Körper

– schützt das Nervensystem

– wirkt chemopräventiv

– fördert den Gallenfluss

– wirkt gegen Minderdurchblutung (Ischämie)

– wirkt wie ein natürliches Insektizid

Kurkuma

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