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„Als Zarathustra dreißig Jahre alt war“

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Wie im Leben jedes außergewöhnlichen Menschen, der bestimmt ist, die Welt zu verändern, kam ein Zeitpunkt im Leben Zarathustras, in dem er das Gefühl hatte, sich zurückziehen zu müssen, um nachzudenken und sich auf seine Berufung vorzubereiten.

„Als Zarathustra dreissig Jahr alt war, verliess er seine Heimat und den See seiner Heimat und gieng in das Gebirge.“ (Nietzsche)

Das Gebirge, in dem Zarathustra die Einsamkeit suchte, scheint Sabalan in der Nähe von Ardabil gewesen zu sein.8 Zu dieser Zeit lebte er zum Teil in einer Höhle und seine Nahrung bestand aus Käse.9 Nach zehn Jahren stieg er aus dem Gebirge herab und ging so weit, bis er den Fluss Daiti erreichte. Trotz der Tiefe und Größe des Wassers überquerte Zarathustra den Fluss leicht.

Als er vom Wasser Daitis gereinigt zum anderen Ufer kam, zog er sich ein duftendes Kleid an. In diesem Augenblick erschien ihm eine strahlende Gestalt. Es war Vohu Manah,10 der Zarathustra zu Ahuramazda führen wollte. Nach seiner Anweisung schloss Zarathustra die Augen, und als er sie wieder öffnete, war er in einer Gesellschaft, so strahlend, dass er seinen Schatten sehen konnte. Zarathustra war am Aufenthaltsort Ahuramazdas und erlebte seine Offenbarung. Ahuramazda zeigte ihm sein Werk, die Schöpfung, wie sie begonnen hat und wie sie enden wird. Zarathustra stellte Fragen und Ahuramazda antwortete ihm. Er wollte wissen, wer der beste Mensch in der Welt ist. „Er ist derjenige, der die Wahrhaftigkeit ausübt, der die Wahrhaftigkeit mit Edelmut verbindet, der sich liebevoll um das Wohl seiner Geschöpfe kümmert.“ Zarathustra erfuhr außerdem, was sich Ahuramazda von den Menschen wünscht: „Dass sie das Gute tun.“ Als Zarathustra fragte, wie die Menschen Ahuramazda verehren sollen, sagte er: „Es gibt in der Welt nichts Besseres als das Licht. Wo das Licht brennt und die Menschen sich dazuwenden, haben sie mich verehrt und von dort das Böse vertrieben.“ Ahuramazda beauftragte Zarathustra, die neue Lehre König Vischtaspa zu verkünden.11

Zarathustra hatte ohnehin im Westen, wo die schwarzen Priester ihren Einfluss ausübten und er fast alleine gegen sie kämpfen musste, keine Chance, seine geoffenbarte Lehre durchzusetzen.12 Es war also die Zeit gekommen, weit weg von ihnen, im fernen Osten, nach dem Machthaber zu suchen, der ihm Beistand leisten und seine Pläne verwirklichen würde. Auch die Versuche Ahrimans, Zarathustra aufzuhalten und in die Irre zu führen, waren vergebens. „Ich werde die daēvageschaffene Schöpfung schlagen“ waren seine Worte vor seinem Aufbruch.13

Zarathustras Feuer

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