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Plötzlich bewegten sich ihre Lider und sie schaute mich mit großen Augen an… und wissen Sie, was sie mir im nächsten Augenblick sagte?« fragte mein Nachbar.

»Keine Ahnung!« und ich schüttelte mehrfach meinen Kopf.

»Sie sagte: „Ach, ich lebe? Dann wollte es Gott wohl so!“«

»Wie bitte?« erwiderte ich erstaunt.

»Ja, so sprach sie, zwar schwach aber geistig klar. Worauf ich antwortete: „Liebe Christine“, so heißt die junge Frau, „empfindest Du denn Schmerz an meiner Seite?“ „Wieso an Deiner Seite? Du bist doch der treueste und beste Freund!“ „Aber“, so wollte ich damals weitersprechen, doch sie unterbrach mich. „Aber, was bedeutet mein Leben für all die anderen?“ Ich war perplex, hielt inne und sagte schließlich: „Ganz viel, liebe Freundin! Denk doch an Deine Eltern, Geschwister, die Du liebst und die Dich genauso lieben. Und auch gibt es noch jemanden, der Dich fest in sein Herz geschlossen hat.“ Worauf sie mich merkwürdig und ohne Gefühlsausdruck ansah und hauchte: „Ach ja, ich liebe!“ Und dann griff Christine nach meinem Arm und sprach: „Ja, ich muss leben, um zu lieben. Du hast recht. Komm lass uns nach Hause gehen!“ Ich dachte, ich höre nicht richtig. Wir beide schwebten in höchster Lebensgefahr, irgendwo zwischen Himmel und Hölle, und führten ein philosophisches Gespräch…«

(Ausschnitt aus dem Roman "Camillus - Lebensnotizen von Carsten Wolff, noch nicht veröffentlicht)


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