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Wissen – Glaube – Hingabe – Erkenntnis

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Die Überschrift dieses ersten Kapitels lautet „Die Grundlage“. Jedes Handeln beruht auf einer Grundlage - sei sie nun bewusst oder unbewusst -, die uns das Recht gibt, so zu handeln, wie wir nun einmal handeln. Alles steht und fällt mit der Qualität der Grundlage. Manhattan steht auf einer festen und soliden Grundlage, ansonsten könnten die gigantischen Wolkenkratzer unmöglich in solch einer Menge lange bestehen. Jedes Haus braucht ein gutes Fundament, einen festen Boden, eine ordentliche Grundlage, auf der es stehen kann. Baue ich mein Haus auf Sand, dann komme ich mir im Haus beschützt vor, aber ein einziger Sturm kann ausreichen, mich aus dieser Sicherheit herauszureißen.

In diesem Büchlein geht es um die Natur der Gebetserhörung beziehungsweise um das erfolgreiche positive Denken. Wenn ich mich nun auf solch ein geistiges Thema einlasse, dann sollte ich eine Grundlage haben, auf die sich meine Aussagen stützen, ansonsten wird meine Interpretation ein Wirrwarr. Meine Grundlage ergibt sich aus meiner persönlichen Definition von Wissen, Glaube, Hingabe und Erkenntnis.

Diese vier Begriffe müssen definiert werden, bevor ich es mir erlaube, die Worte Jesu zu interpretieren. Ich bin mir sicher, wenn ich zwanzig Menschen um eine Definition dieser vier Begriffe bitten würde, wahrscheinlich keine zwei das gleiche sagen würden. Das ist völlig in Ordnung, immerhin handelt es sich bei dieser Art der Interpretation um eine höchst subjektive Angelegenheit. Wenn man aber einen Text annähernd wissenschaftlich erläutern will, dann kommt man um gewisse Definitionen nicht herum, weil man ansonsten nicht nachvollziehen kann, was genau gemeint ist, wenn dieselben Begriffe immer wieder vorkommen.

Wissen beinhaltet alles, was wir uns mithilfe von Büchern, Studiengängen, Ausbildungen, etc. angeeignet haben. Wissen basiert immer auf etwas Geborgtem. Jemand kam auf einen bestimmten Zusammenhang, und wir eignen uns nun ein Wissen an - basierend auf dessen Erfahrungen. Wissen ist somit das Ergebnis eines rein intellektuellen Vorgangs. Es basiert nicht auf unseren selbst gemachten Erfahrungen. Wissen entsteht mithilfe unseres analytischen Verstandes.

Glaube, so wie ich den Begriff in dieser Abhandlung immer wieder gebrauchen werde, wird am schönsten in der Bibel definiert. Glaube und Vertrauen sind in dieser Abhandlung synonym zu betrachten; wenngleich Vertrauen zwischen Glaube und Hingabe anzusiedeln wäre.

Gott vertrauen (Glauben) heißt: sich verlassen auf das, was man hofft, und fest mit dem rechnen, was man nicht sehen kann“ (Hebräer 11.1).

Der Glaube ist also die feste Zuversicht auf das, was unsere fünf Sinne leugnen. Zum Beispiel die Zuversicht, dass wir geheilt werden, obwohl unsere fünf Sinne das Gegenteil erfahren. Der Glaube ist die feste Zuversicht, dass sich unsere Umstände ändern werden, obwohl die momentanen Ereignisse das Gegenteil beweisen. Der Glaube ist somit kein intellektueller Vorgang, weil er anfänglich nicht sichtbar gemacht werden kann. Wir können „Glauben“ nicht in einem Buch lernen! Wir können uns nur mit dem Risiko darauf einlassen, dass es schief gehen könnte. Unser Verstand hat hier nichts mehr zu suchen. Wir erlauben ihm nicht, sich einzumischen.

Hingabe ist aktiver Glaube. In der Bibel heißt es, dass der Glaube ohne Taten tot ist. Um unseren Glauben leben zu können, müssen wir uns diesem Schritt, etwas zu glauben, das noch nicht mit unseren physischen Augen zu sehen ist, vollkommen hingeben.

Mit anderen Worten, die Hingabe ist gelebter Glaube. Wir setzen unseren Glauben in die Tat um. Wir bereiten uns auf die Erfüllung unseres Glaubens vor. Wir handeln so, als sei unser Glaube bereits Realität. Wir haben unseren Verstand hinter uns gelassen. Wir verlassen den Bereich der fünf Sinne.

Erkenntnis ist die Wirkung, die sich aus unserer Hingabe ergeben kann. Wenn wir etwas wirklich glauben und uns diesem Glauben hundertprozentig hingeben, obgleich unsere Erfahrungen das Gegenteil behaupten, und wenn wir in diesem geistigen Zustand lange genug mit Geduld und Beharrlichkeit verharren und somit sich unser Glaube in unseren Erfahrungen manifestiert, dann gelangen wir zu einer Erkenntnis.

Eine Erkenntnis kann aber auch ohne aktiven Glauben eintreten. Man hört immer wieder von Menschen, die in einen erleuchteten Zustand geraten sind, nachdem sie beispielsweise eine schwere Tragödie erlebt hatten. Wenn uns andererseits etwas wie Schuppen von den Augen fällt, auch dann haben wir eine Erkenntnis.

Die Erkenntnis aber, von der ich hier rede, ist der subjektiv empfundene Beweis dafür, dass hinter der sichtbaren Welt eine unendlich viel größere unsichtbare und ursächliche Realität verborgen liegt.

In der Bibel heißt es dazu: „Weil wir Gott vertrauen (Weil wir uns dem Glauben hingegeben haben), wissen wir: Die Welt ist durch sein Wort (Die Umstände sind durch unsere Gedanken) geschaffen worden; das Sichtbare ist aus dem Unsichtbaren entstanden“ (Hebräer 11.3).

Diese Erkenntnis ist weder intellektuell noch spekulativ. Eine Erkenntnis kann das niemals sein. Sie ist eine mit Körper, Geist und Seele erfahrene Wahrheit, die man nicht mehr widerlegen kann. Sie ist eine Selbsterfahrung, sie ist nicht geborgt. Sie ist das, was sich hinter dem Verstand befindet, weil sie nur ohne dem Verstand wahrgenommen werden kann.

Es ist eine Erkenntnis und kein Wissen. Wenn wir diese Erkenntnis aber niederschreiben und andere sie lesen, dann eigenen die anderen sich damit ein Wissen an. Somit schließt sich der Kreis.

Darüber hinaus werde ich hauptsächlich den Begriff Gott verwenden. Gott bedeutet allerdings dasselbe wie Leben, Unendlicher Geist, Schöpfer, Vater, Universelle Energie, Universeller Geist, Höheres Selbst, Unendliche Weisheit, Schöpferprinzip, Universum, etc.

Alles, was die Gelehrten und Weisen aller Zeiten sagten und taten basierte auf Erkenntnis. Erkenntnis und Erleuchtung sind ein und dasselbe. Jesus, Buddha, Lao-Tse, Mohammed, Heraklit, Hermes, Shiva, Osho, Ernest Holmes, Phineas Parkhurst Quimby, Eckhart Tolle und viele andere große Meister alter und moderner Zeiten sind die Personifizierungen der Erkenntnis ein und derselben Wahrheit. Es gibt nur eine Wahrheit, einen Kern, und alle Religionen sind nichts weiter als unterschiedliche Ansätze, um diese eine Wahrheit für sich zu beanspruchen.

Es führen offensichtlich viele Wege nach Rom. Der eine beginnt im Punkt A, der andere im Punkt B, und so weiter. A und B sind die Weltreligionen, Geheim- und Weisheitslehren, die sich seit eh und je bekriegen, nur weil sie törichterweise ihr A oder ihr B für die einzige Wahrheit hielten. Ihr Fehler war und ist, dass sich ihre Auslegungen auf der Oberfläche bewegen, am Eingang zur eigentlichen Wahrheit. Sie sind nicht nach Rom, zum Kern aller As und Bs durchgedrungen.

Wenn wir uns nun auf jemanden wie Jesus von Nazareth einlassen, der in der Menschheitsgeschichte wie kein anderer „Wunder“ vollbrachte, dann müssen wir diesen Menschen noch mehr als alle anderen als die Erkenntnis der absoluten Wahrheit betrachten.

Traue keinem Heiler, der selbst krank ist! Jesus heilte unzählige Menschen körperlich und somit auch seelisch, und umgekehrt. Er vollbrachte ein Wunder nach dem anderen, ließ Tote auferstehen und hat seinen Tod besiegt. Mit anderen Worten, ein „einfacher Zimmermann“ setzte mithilfe seiner Totalen Erkenntnis alle naturwissenschaftlichen Gesetze außer Kraft. Und es steht nirgends geschrieben, dass Jesus jemals ernstlich erkrankt war. Wie machte er das bloß? Und was bedeuten seine Versprechen für uns normal Sterbliche?

Die Antwort darauf werden wir finden, ob Sie es glauben oder nicht. Bevor wir das aber tun, muss ich noch einen bereits angesprochenen Punkt zu Ende erläutern, den Punkt meiner Kompetenz. Damit wir uns nicht missverstehen, ich habe mir lediglich durch Bücher ein Wissen angeeignet, welches mich durch meine natürliche gefühlsmäßige Reaktion darauf zu bestimmten körperlichen und seelischen Erfahrungen führte. Diese Erfahrungen waren Grund genug für mich, an etwas zu glauben. Ich gab mich dem Glauben hin, was zu positiven Resultaten führte. Diese positiven und wichtigen Resultate führten mich somit automatisch zu meinen Erkenntnissen.

Die Erkenntnis an sich aber ist die Summe unendlich vieler Erkenntnisse. Jesus hatte Die Totale Erkenntnis! Er ist offensichtlich durch alle Tore gleichzeitig gegangen. Das bedeutet Totale Hingabe, und er ist somit an seinen Kern angekommen, an seine Goldene Mitte. Aus dieser Mitte heraus lebte, dachte, sprach und handelte Jesus. Ein geistiger Zustand, den ich mir kaum vorstellen kann, und trotzdem hat dieser Mensch uns ein Versprechen mitgegeben, nämlich, dass wir dasselbe vollbringen können, wie er.

Das denkende Universum

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