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RHEUMA

Auch wenn der Begriff mehr als hundert verschiedene Erkrankungen umfasst – wer Rheuma sagt, meint meist die rheumatoide Arthritis (auch ich hier!), eine entzündliche Erkrankung der Gelenke mit chronisch fortschreitendem Verlauf. Davon können grundsätzlich alle Gelenke betroffen sein, sehr oft sind es Finger- und Fußgelenke. Entzündliche Rheuma-Erkrankungen können im späteren Stadium zu irreparablen Gelenkschäden und zu starken Schmerzen führen. Eine ärztliche Versorgung ist hier unumgänglich, durch unterschiedliche Behandlungsmethoden sollen vor allem die Gelenkszerstörung abgebremst oder gestoppt und natürlich der Schmerz gelindert werden. Hausmittel können eine gute Unterstützung dabei sein.

SELLERIESAFT

Waschen Sie frischen Staudensellerie unter fließendem Wasser. Schneiden Sie die Stangen in kleine Stücke und pressen Sie den Saft aus, am besten mit einer Saftpresse. Um vom therapeutischen Nutzen des Selleries profitieren zu können, genügt es, dreimal täglich etwa 100 ml zu sich zu nehmen. Sie sollten diese Kur drei- bis viermal pro Jahr jeweils eine Woche lang durchführen. Wichtig ist, dass der Saft täglich frisch zubereitet wird.


Der Sellerie

Geruch und Geschmack des Selleries mag nicht jeder. Doch dieser kann einiges für die Gesundheit tun. Das frische Gemüse enthält viel Kalium, was für einen der wichtigsten medizinischen Effekte der Pflanze verantwortlich zeichnet, nämlich für die harntreibende Wirkung. Gerade bei Rheuma ist eine gründliche Entwässerung außerordentlich wichtig, damit die entsprechenden Schlacken besser ausgeschieden werden können.

ERST ARZNEI, DANN GEMÜSE

Im Alten Ägypten wurde der Wildsellerie bereits 1200 v. Chr. als Arznei und Heilpflanze genutzt. Erst viele Jahre später kam es zur heute üblichen Verwendung als Gemüse.

KÜHLE TOPFENAUFLAGE

Bei einem Rheumaschub, der bereits mit Entzündungen einhergeht, kann eine kühle Topfenauflage helfen. Streichen Sie eine etwa fingerdicke Schicht Topfen auf ein Baumwolltuch und schlagen Sie dieses auf allen Seiten ein. Legen Sie es dann so auf die schmerzenden Körperstellen, dass sich nur eine dünne Stoffschicht zwischen Topfen und Haut befindet. Binden Sie, wenn Sie mögen, ein Tuch zur Fixierung um.

BIRKENBLÄTTERTEE

1–2 EL geschnittene Birkenblätter mit 200 ml kochendem Wasser übergießen. Zehn Minuten ziehen lassen, abseihen.

Mehrmals täglich eine Tasse des warmen Tees trinken.

BRENNNESSELSCHLÄGE

Das – nicht allzu starke – Schlagen mit der Pflanze soll ein angenehmes Wärmegefühl auslösen … nach dem Schmerz wohlgemerkt. Wenn Sie diese Radikalkur probieren wollen (wobei ich finde, so radikal ist sie gar nicht), dann bearbeiten Sie die schmerzenden Körperstellen an drei Tagen hintereinander mit einem frischen Brennnesselbüschel, einmal täglich reicht. Waschen Sie die Stellen während dieser Zeit nicht, denn das kann zu Juckreiz führen. Nach drei Tagen Pause können Sie wieder loslegen und einen neuen Durchgang starten.

Topfen (Quark)

Die im Topfen enthaltene Milchsäure reizt durch den direkten Kontakt mit der Haut das Gewebe und öffnet so die Poren. Die Durchblutung wird angeregt, Entzündungsstoffe verschwinden. Im Allgemeinen sind Topfenwickel oder -auflagen, ob warm oder kalt, sehr gut verträglich, selbst bei sensibler Haut kommt es praktisch nie zu unangenehmen Nebenwirkungen. Magertopfen eignet sich am besten, er ist fester und nässt deswegen weniger. In letzter Zeit wird auch in Krankenhäusern wieder verstärkt mit dem heilsamen Milchprodukt gewickelt.

Birkenblätter

Die Blätter der Birke haben eine durchspülende Wirkung und bringen den Stoffwechsel in Schwung – und das lindert alle Erkrankungen, die mit Stoffwechselablagerungen einhergehen. Bei schmerzhaften Ablagerungen in den Gelenken, wie z. B. bei Rheuma, sind sie einen Versuch wert. Also, falls Sie diese Therapie ausprobieren wollen und es nicht gerade Spätherbst oder Winter ist: Warum nicht beim nächsten Spaziergang Birkenblätter sammeln?

DIE BRENNNESSEL-PEITSCHE

Der lateinische Name der Brennnessel heißt Urtica dioica (Große Brennnessel) bzw. Urtica urens (Kleine Brennnessel). Davon abgeleitet wurde der Name jener Behandlung, die seinerzeit recht verbreitet war: der Urtikation. Dabei wurden etwa gelähmte oder rheumatische Gliedmaßen richtiggehend ausgepeitscht. Heute besinnt man sich dieser Technik langsam wieder, geht aber – zumindest ein kleines bisschen – weniger brutal vor.



„Ein Heublumenbad fühlt sich an wie ein Kurzurlaub auf der Alm und erinnert mich an jene Zeit, als wir Kinder auf dem Heuboden übernachten durften.“

HEUBLUMENBAD

Eine Wärmebehandlung kann zu Beginn eines rheumatischen Schubes die Beschwerden mildern, da zu diesem Zeitpunkt meist noch keine Entzündungen vorhanden sind. Überbrühen Sie eine Handvoll Heublumen mit 2–3 l kochendem Wasser und lassen Sie das Ganze 20 Minuten ziehen. Baden Sie nach dem Abseihen die schmerzenden Hände oder Füße im Duftwasser bzw. gießen Sie es als Zugabe ins Badewasser.

HEUBLUMENRUHE

Ich nenne es die „himmlische Heublumenruhe“: Füllen Sie Heublumen in ein Stoffsackerl und erwärmen Sie das Paket im Backofen quasi unter ständiger Aufsicht auf etwa 42 Grad. Legen Sie sich hin und das warme Heilmittel auf die schmerzenden Stellen, decken Sie sich, aber vor allem das Heublumenpaket gut zu. Entspannen Sie nun beim Duft von frisch gemähten Wiesen (oder können Sie an etwas anderes denken?) etwa 40 bis 50 Minuten – wenn Sie Zeit haben ein- bis zweimal täglich.

SENFSAMENBREIUMSCHLAG

Verrühren Sie 3–4 EL zerkleinerte Senfsamen – gibt es als Senfmehl zu kaufen – direkt vor der Anwendung mit warmem Wasser. Streichen Sie den Brei auf ein Baumwolltuch und schlagen Sie dieses ein. Legen Sie das Tuch für zehn bis 15 Minuten auf die betroffenen Körperstellen. Mit einem weiteren Tuch lässt sich das Ganze fixieren. Maximal dreimal täglich anwenden, alternierend mit der „himmlischen Heublumenruhe“ ist es z. B. eine Supersache.

Heublumen

Die Blumen aus dem Heu sind das, was nach dem Sieben „auf der anderen Seite“ der groben Stängelteile übrig bleibt: ein Gemisch aus Süßgräserblüten, Samen sowie kleineren Blatt- und Stängelstücken. Je nach Erntestandort enthalten Heublumen unterschiedliche Zusammensetzungen von sekundären Pflanzenstoffen wie Cumaringlykosiden und Furanocumarinen, die für den intensiven Duft verantwortlich sind. Das Zusammenspiel der Inhaltsstoffe, zu denen auch ätherische Öle und Gerbstoffe zählen, wirkt entzündungshemmend, lokal wärmend und schmerzlindernd.

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