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1. Daedalic Entertainment

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Carsten Fichtelmann gründete 2007 Studio Daedalic und damit eines der erfolgreichsten deutschen Entwicklungsstudios für Computerspiele in Hamburg. Zu den erfolgreichsten Spielen gehören Edna bricht aus, The Whispered World und Deponia.

Carsten Fichtelmann arbeitete vor der Gründung seines Entwicklungsstudios bei dtp Entertainment. Er übernahm dort die Aufgaben des Marketing Director und des Leiters für Produktmanagement. Der Name von Studio Daedalic leitet sich von der griechischen Mythologie ab. Der Erfinder und Künstler Daedalus bildet das Vorbild für den Namen. Das Studio legte sich von Anfang an darauf fest, narrative Spiele zu veröffentlichen.

Am 5. Juni 2008 veröffentlichte das Entwicklungsteam das Adventurespiel „Edna bricht aus“. Grundlage gab der Creativ Director Jan Müller-Michaelis mit seiner Diplomarbeit. Das Spiel war erfolgreich und erhielt mehrere Auszeichnungen.

Anschließend folgte die Spieleumsetzung von „1 1/2 Ritter - Auf der Suche nach der hinreißenden Herzelinde“. Dem nicht so erfolgreichen Spiel legte das Studio „The Whispered World“ nach, einem herzerwärmenden Märchen. Am 8. Oktober 2010 kam „A New Beginning“ heraus. Es thematisiert den Klimawandel und seine Folgen. 2011 veröffentlichte das Studio die Fortsetzung zu „Edna bricht aus“ mit „Harveys neue Augen“. Drei Jahre später folgte „Deponia“, dass etliche Auszeichnungen bekam.

Im Mai 2014 erwarb die deutsche Verlagsgruppe Bastei Lübbe den Mehrheitsanteil von 51 % an Daedalic Entertainment. Für das Verlagshaus gestaltete sich dies als neue Wachstumsstrategie. Daedalic setzte damit auf neue Vermarktungsmöglichkeiten in der Bereichen Buch, Comic, Audio und Film. Das Unternehmen verdoppelte von 2013 bis 2015 seinen Umsatz. Carsten Fichtelmann war alleiniger Geschäftsführer des Unternehmens.

Es folgte 2014 die Gründung einer Zweigstelle von Studio Daedalic, unter dem Namen Daedalic Entertainment Studio West GmbH. Der Schwerpunkt des Studios sollte sich für die Zweigstelle außerhalb des Adventure-Genres positionieren. Im September 2015 gab Bastei Lübbe einige Anteile an Daedalic ab und reduzierte diese damit auf 48 %. 3 % der Anteile verkaufte das Unternehmen an Blue Sky Tech Limited. Das Management von Bastei Lübbe geriet 2016 in die Kritik, die Bilanz aufpoliert zu haben. Man erhob den Vorwurf, dass der neue Käufer, eine Londoner Briefkastenfirma unter der Kontrolle von Bastei Lübbe sei.

2016 reduzierte Daedalic die Zahl der 150 Mitarbeiter drastisch durch Entlassungen und Nichtverlängerung von Verträgen. Man setzte dies im Zusammenhang damit, dass trotz neuer Titel, die Kosten im Vergleich zu den Erlösen bei Daedalic stiegen. Der Geschäftsführer von Bastei Lübbe Thomas Schierack räumte im September 2017 wegen Bilanzfehlern und Verlusten seinen Posten. Man erklärte die digitale Strategie von Bastei Lübbe für gescheitert.

Carel Halff fungierte als Nachfolger und kündigte eine Überprüfung aller Digitalstrategien des Unternehmens an. Sie forderten von Daedalic Belege für die Vorteile für den Bastei Lübbe Verlag. Daraufhin veröffentlichte das Studio Daedalic „Die Säulen der Erde“. Da sich die Erwartungen für den Bastei Lübbe Verlag nicht erfüllten, verminderte das Unternehmen seine Anteile.

Studio Daedalic veröffentlichte weitere Titel mit „Shadow Tactics: Blades of Shogun“ und „The Long Journey Home“ und steigerte seinen Umsatz auf 9 Millionen, was eine Steigerung von 40 % ausmachte. Trotz dessen erreichte man nicht die erwarteten Gewinne und entließ zwischen 2017 und 2018 weitere Leute der Produktionsbelegschaft. Insgesamt halbierte man die Mitarbeiter auf knapp 80. Im Januar 2018 verlegte man den Sitz von Daedalic Studio West von Düsseldorf nach Wuppertal.

Studio Daedalic richtete sich neu auf Spiele außerhalb des Adventure-Genres aus. Dies zeichnete sich durch die Entlassung von Daedalic Autoren wie Kevin Mentz und Matthias Kempke ab. Weitere Entlassungen der kreativen Abteilung. Man stellte die Produktion vom Spiel "The Devil's Men" ein. Man hatte das Spiel 2014 für „Die Säulen der Erde“ pausiert.

Im Februar 2018 folgte die Eröffnung einer weiteren Zweigstelle unter dem Namen Daedalic Entertainment Bavaria GmbH. Die Geschäftsleitung bekam Stephan Harms, der die Aufgabe des Chief Operating Officer übernahm. Die Studioleitung und Arbeit des Creative Director bekam Oliver Machek. Dieser war ursprünglich Gründer von Klonk Games UG. Seine Mitarbeiter wechselten mit hinüber zum Studio Daedalic. Man plante das neue Spiel „Superlatent“, mit einer staatlichen Förderung von 150.000 €.

Im März 2019 kündigte Daedalic die Umsetzung eines Action-Adventures an, dass auf der Buchvorlage von Der Herr der Ringe basiert und Gollum ins Zentrum der Ereignisse stellt. Die Veröffentlichung des Spiels soll unter dem Titel "Gollum" erfolgen und ist für 2021 geplant. Der Mutterkonzern Bastei Lübbe setzte deswegen die Suche nach einem Käufer oder Joint-Venture-Partners für das Unternehmen aus. Im Mai 2020 verkaufte Bastei Lübbe beim Management-Buyout 41 % der Aktienanteile an Carsten Fichtelmann und Stephen Harms. Eine Minderheitsbeteiligung von 10 % behielt das Unternehmen an Daedalic. Den Buchwert wies man mit 4,9 Million € aus, obwohl der Kaufpreis 410.000 € betrug.

Die Spiele von Daedalic Entertainment

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