Читать книгу Hingabe und Gnade - Die (d.i. Mira Alfassa) Mutter - Страница 9

Kapitel 1 Hingabe und Gnade

Оглавление

Worte Sri Aurobindos

Um gegen alle Furcht, Gefahr und alles Unheil gewappnet durchs Leben zu gehen, bedarf es nur zweier Dinge, die stets Hand in Hand gehen – der Gnade der Göttlichen Mutter und von deiner Seite einer inneren Haltung des Glaubens, der Aufrichtigkeit und Hingabe. Lass deinen Glauben rein, ehrlich und vollkommen sein. Ein egoistischer Glaube im mentalen und vitalen Wesen, befleckt von Ehrgeiz, Stolz, Eitelkeit, mentaler Arroganz, vitalem Eigenwillen, persönlichen Forderungen und dem Verlangen nach den armseligen Befriedigungen der niederen Natur, ist eine schwache, rauchige Flamme, die nicht zum Himmel aufsteigen kann. Betrachte dein Leben als etwas, das dir ausschließlich für das göttliche Werk gegeben ist und dafür, der göttlichen Manifestation zu dienen. Begehre nichts als die Reinheit, die Kraft, das Licht, die Weite, die Ruhe und das Ananda des göttlichen Bewusstseins und sein Drängen zur Umwandlung und Vervollkommnung deines Mentals, Lebens und Körpers. Erbitte nichts als die göttliche, spirituelle und supramentale Wahrheit, ihre Verwirklichung auf Erden in dir und in allen, die berufen und auserwählt sind, und die nötigen Voraussetzungen für ihre Schöpfung und ihren Sieg über alle gegnerischen Kräfte.

Lass deine Aufrichtigkeit und Hingabe ernsthaft und vollkommen sein. Wenn du dich gibst, gib dich ganz, ohne Forderung, ohne Bedingung, ohne Vorbehalt, damit alles in dir der Göttlichen Mutter gehöre und nichts dem Ego überlassen bleibe oder einer anderen Macht gegeben werde.

Je vollkommener dein Glaube, deine Aufrichtigkeit und deine Hingabe, desto mehr werden Gnade und Schutz bei dir sein. Und wenn die Gnade und der Schutz der Göttlichen Mutter mit dir sind, was könnte dich dann berühren oder wen hättest du noch zu fürchten? Schon ein wenig davon wird dich durch alle Schwierigkeiten, Hindernisse und Gefahren bringen. Umgeben von ihrer ganzen Gegenwart kannst du sicher deinen Weg gehen, denn er ist der ihrige, unbekümmert um jegliche Bedrohung, von keiner noch so mächtigen Feindseligkeit beeinflusst, weder aus dieser Welt noch aus unsichtbaren Welten. Ihre Berührung kann Schwierigkeiten in Gelegenheiten, Fehlschlag in Erfolg, Schwäche in unbeugsame Stärke wandeln. Denn die Gnade der Göttlichen Mutter ist die Zustimmung des Höchsten, und jetzt oder morgen ist ihre Wirkung gewiss, eine beschlossene Sache, unausbleiblich und unwiderstehlich.

*

Worte Sri Aurobindos

Zwei Kräfte allein können durch ihr Zusammenwirken das Große und Schwierige vollbringen, dem unsere Bemühung gilt: eine entschlossene und unermüdliche Aspiration, die von unten ruft, und eine höchste Gnade, die von oben antwortet.

Aber die höchste Gnade wird nur unter den Bedingungen des Lichts und der Wahrheit handeln; sie wird nicht unter Bedingungen handeln, die ihr von der Falschheit und der Unwissenheit auferlegt werden. Denn gäbe sie den Forderungen der Falschheit nach, würde sie ihre eigene Absicht vereiteln.

Dies sind die Bedingungen des Lichts und der Wahrheit, die einzigen Bedingungen, unter denen die höchste Kraft herabkommen wird; und nur die höchste supramentale Kraft, von oben herabkommend und von unten aufschließend, kann die physische Natur siegreich meistern und deren Schwierigkeiten beseitigen...

Es muss eine umfassende und aufrichtige Hingabe gegeben sein; es muss eine ausschließliche Öffnung seiner selbst für die göttliche Kraft gegeben sein; es muss eine beständige und ganzheitliche Wahl der herabkommenden Wahrheit gegeben sein, eine beständige und ganzheitliche Zurückweisung der Falschheit der mentalen, vitalen und physischen Mächte und Erscheinungen, die immer noch die Erd-Natur beherrschen.

Die Hingabe muss vollständig sein und alle Teile des Wesens erfassen. Es genügt nicht, wenn das Seelische antwortet und das höhere Mental zustimmt oder sogar das innere Vital sich unterwirft und das innere Physische den Einfluss fühlt. Es darf in keinem Teil des Wesens, nicht einmal im äußersten, irgendetwas geben, das einen Vorbehalt hat, das sich hinter Zweifeln, Verwirrungen und Ausflüchten versteckt, das revoltiert oder sich verweigert.

Wenn ein Teil des Wesens sich überantwortet, ein anderer aber sich zurückhält, seinen eigenen Weg geht oder seine eigenen Bedingungen stellt, dann stößt du jedes Mal, wenn das geschieht, die göttliche Gnade von dir fort.

Wenn deine Weihung und Hingabe dir als Deckmantel für deine Begierden, egoistischen Forderungen und vitalen Ansprüche dienen, wenn du diese an die Stelle der wahren Aspiration setzt oder sie damit vermischst und versuchst, sie der Göttlichen Shakti aufzudrängen, ist es müßig, die göttliche Gnade anzurufen, dich umzuwandeln.

Wenn du nur auf einer Seite oder in einem Teil dich der Wahrheit öffnest und du auf der anderen Seite ständig feindlichen Kräften die Tore offen hältst, ist es vergeblich zu erwarten, dass die göttliche Gnade bei dir bleiben wird. Du musst den Tempel rein halten, wenn du willst, dass die lebendige Gegenwart sich dort niederlässt.

Wenn du dich jedes Mal, wenn die Kraft eingreift und sie die Wahrheit hereinbringt, von ihr abwendest und die Falschheit wieder hereinrufst, die vertrieben wurde, darfst du nicht die göttliche Gnade dafür verantwortlich machen, dich im Stich gelassen zu haben, sondern du musst den Fehler in der Unaufrichtigkeit deines eigenen Willens und im Mangel deiner eigenen Hingebung suchen.

Weise die irrige Vorstellung zurück, dass die göttliche Macht auf dein Verlangen hin willens und verpflichtet sei, alles für dich zu tun, selbst dann, wenn du die vom Höchsten gestellten Bedingungen nicht erfüllst. Lass deine Hingabe aufrichtig und vollständig sein, nur dann wird alles Übrige für dich getan werden.

Weise auch die falsche und träge Erwartung zurück, dass die göttliche Macht sogar die Hingabe für dich leisten wird. Der Höchste fordert deine Hingabe an sie, doch erzwingt er sie nicht: Bis die unwiderrufliche Umwandlung kommt, bist du in jedem Augenblick frei, das Göttliche zu leugnen oder abzuweisen oder deine Selbsthingabe zu widerrufen, sofern du gewillt bist, die spirituellen Konsequenzen zu tragen. Deine Hingabe muss eigenständig und frei sein; es muss die Hingabe eines lebendigen Wesens sein, nicht die eines trägen Automaten oder eines mechanischen Werkzeugs.

Immer wieder wird träge Passivität mit der wahren Hingabe verwechselt, aber aus träger Passivität kann nichts Wahres und Mächtiges kommen. Gerade die träge Passivität der physischen Natur liefert diese jedem dunklen und ungöttlichen Einfluss aus. Gefordert ist eine freudige, starke und willige Unterwerfung unter das Wirken der Göttlichen Kraft, der Gehorsam des erleuchteten Schülers der Wahrheit, des inneren Kriegers, der gegen Dunkelheit und Falschheit kämpft, des treuen Dieners des Göttlichen.

* * *

Hingabe und Gnade

Подняться наверх