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Prolog

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Futschi, wie ihn alle hier nannten, kam in seinem Rausch kurzzeitig zu sich. Etwas stimmte nicht, bemerkte er sogleich. Obwohl er heftigen Harndrang verspürte, war es ihm nicht möglich, sein Wasser abzuschlagen. Zwischen seinem lückenhaften Gebiss steckte ein harter Gegenstand, der sich außerhalb seines Mundes deutlich verbreiterte. Und warum konnte er seine Arme und Beine nicht bewegen? Es dauerte eine Weile, bis er realisierte, dass er zwar aufrecht stand, aber an Händen und Füßen an die Wand des schäbigen Bretterverschlages gekettet war.

Erst jetzt nahm er den Fremden im Halbdunkel wahr. Richtig, der hatte mit ihm eine Flasche Weinbrand geköpft. Keinen billigen Fusel, sondern ein Markenprodukt. Dass der großzügige Spender das Meiste seiner Ration weggeschüttet hatte, war Futschi freilich entgangen. Er war viel zu gierig auf den Schnaps gewesen. Seine anfängliche Skepsis gegenüber dem Fremden – der war für einen Obdachlosen viel zu gut gekleidet und machte insgesamt einen eher gepflegten Eindruck – bestätigte sich jetzt, denn er stand grinsend da und genoss offensichtlich die Hilflosigkeit seines Opfers. Die so gar nicht ins Bild passenden grünen Haushaltshandschuhe ließen nichts Gutes ahnen.

>>Na, Bruder. So einen gepflegten Rausch hast du schon länger nicht gehabt, was?<<, fragte er leise. Und dein Weg ins Paradies wird dir noch mehr davon bringen. Du darfst mir nicht böse sein. Im Prinzip habe ich nichts gegen dich. Du warst nur grade verfügbar.<<

Futschi verstand nicht, worauf der Fremde hinaus wollte. Der Trichter in seinem Mund ermöglichte ihm ohnehin nicht, Fragen zu stellen.

>>So, jetzt kommt die nächste Ration. Zwar reichlich mit Wasser verdünnt, denn der pure Sprit wäre in solcher Menge dann doch zu teuer. Außerdem würde dein Magen so viel Alkohol nicht verkraften. Aber wenn du Glück hast, wird die Verdünnung ausreichen, deinen Rausch zu vertiefen oder zu erneuern.<<

Der unheimliche Fremde nahm einen Wasserkanister und schüttete die bernsteinfarbene Flüssigkeit langsam in den Trichter. Futschi blieb nichts anderes übrig, als zu schlucken, damit er nicht erstickte. Sein Druck in der Blase stieg enorm an, doch noch immer konnte er sich nicht erleichtern. Die viele Flüssigkeit sammelte sich in seinem Körper und ließ seinen Bauch wie bei einer Schwangerschaft anschwellen. Erst als sein Peiniger diesen mit einem einzigen scharfen Schnitt öffnete, ergossen sich wahre Fluten in die schäbige Behausung. Futschi konnte sich nicht mehr über die Überschwemmung seines Schlafplatzes ärgern, denn er überlebte die grausame Aktion nicht.

Mord nach Vorlage

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