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Los geht ´s

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Nach einigen Minuten hat Ole das Fernglas gefunden, schnappt es und rennt runter. Auf der Treppe hört er, dass das Auto seiner Eltern weg fährt. „Hey!!“ schreit er. „Ich will auch mit!“ Die Tür ist zu. Hektisch sucht er den Schlüssel. Nichts – Scheiße! denkt er, da fällt ihm ein, dass es nur einen Schlüssel gibt, den anderen hat er verloren. Nun sitzt er auf der Treppe, den Kopf auf die angezogenen Knie gelegt und weiß nicht recht was er machen soll. Beim Kiosk, der einen Kilometer entfernt liegt, halten sie an. Der Vater geht rein und holt sich eine Zeitung für unterwegs. Als er wieder ins Auto steigt, hat er den Kindern noch etwas Süßes mitgebracht, und gibt es ihnen. Dabei bemerkt er, dass Ole fehlt. „ Wo ist denn Ole, ist der auch in den Kiosk gegangen, ich hab ihn gar nicht gesehen?“ Ohne zu warten geht er zurück, und kommt sogleich wieder raus. „Da ist er auch nicht!“, verdutzt steigt der Vater wieder ein, wendet das Auto und fährt wieder nach Haus.

Als der Vater den Haustürschlüssel umdreht hört er schon das Meckern von Ole und das ziemlich laut. „Was fällt euch ein, ohne mich loszufahren, ihr könnt mich doch nicht einfach so vergessen!“ total wütend rennt er am Vater vorbei und steigt mit knallender Autotür ein. „Das haben wir doch nicht absichtlich gemacht, das ist einfach so passiert, außerdem ist es ja auch schon dunkel im Auto. Papa und ich dachten du sitzt hinten drin, genauso wie Pia, “ verteidigt sich die Mutter. „Entschuldigung Ole!“ sagt der Vater noch mal zu seinem Sohn. Ole schweigt beleidigt vor sich hin. „Das kostet dich was, Papa!“ kommt gepresst aus seinem Mund.

„Mindestens ein großes Eis, hm… und eine große Pizza plus Cola!“, fordert er nun grinsend. „Ok, ist gebongt “, antwortet der Papa erleichtert. „So, habt ihr jetzt alles? Sind auch alle da? Ole bist du auch da?“ fragt die Mutter nach. „Jaaa, logisch! Wo soll ich denn sonst sein?“, antwortet er genervt. Von drei verschiedenen Seiten hörte er leises unterdrücktes Kichern. Daraufhin kitzelt er seine Schwester durch: „Das ist fürs auslachen!“

Mittlerweile haben sie eine halbe Stunde Verspätung bei ihrem Zeitfahrplan. „Hoffentlich holen wir das wieder ein!“ sagt die Mutter rechnend. „Das kommt nur von Dir“ sagt sie vorwurfsvoll zu ihren Mann. Wenn es nach mir gegangen wäre, dann wären wir mindestens eine Stunde eher los gefahren, “ meckert sie rum. Von hinten ertönt es: „Wann müssen wir denn bei der Fähre sein und wo fahren wir überhaupt lang? Kann ich den Reiseplan sehen?“ will Pia wissen. „Hier hast du ihn“, die Mutter reicht ihn nach hinten zu Pia: „Hast du sonst noch Fragen?“ „Nein, im Moment nicht“, sagt Pia vertieft im Reiseplan. Ole schaut aus dem Fenster. Er findet die Dörfer und Städte im Dunkeln viel schöner mit den vielen Lichtern.

Wie soll er das nur aushalten? Mit heute, zwei Wochen nur Pia! Das ist eindeutig zu viel. Garantiert muss er wieder mal auf seine tollpatschigen zwei Jahre jüngere Schwester aufpassen. Wenn das seine Kumpels wüssten! Das dürfen seine Kumpels niemals erfahren!! Nichts von dem ! Das ist ja oberpeinlich, vor allem, dass er mit Mädchen spielt. Wenn er erst wieder zu Haus ist, macht er Ferien von ihr und geht zu seiner Patentante, die wohnt an einem See. Sein Kopf sackt in Richtung Scheibe.

Pia nutzt jede Gelegenheit um Fotos zu machen und schießt auch jetzt eins von ihrem Bruder. „Scheiße!“, sagt daraufhin der Vater: „Jetzt bin ich auch noch geblitzt worden!“ Pia kichert. „Papa! Ich war dass, ich hab Oles Schädel fotografiert, wie der an der Scheibe hängt.“ „Da hab ich ja wieder Glück gehabt und ich dachte das wäre ein Blitzer“, meint Papa erleichtert.Pia ist noch nicht müde und guckt mit einer kleinen Taschenlampe in die Landkarte. „ Wie weit sind wir schon gefahren?“ fragt sie interessiert. Der Vater ist froh, dass sie sich mit ihm unterhält, so vergisst er die Müdigkeit ein wenig. „Wir sind schon hundertfünfzig Kilometer gefahren. „Schaffen wir es noch pünktlich?“ fragte sie. „Ich weiß noch nicht aber ich glaub schon“, grummelt der Papa. „Was denn nun, Ja oder Nein?“ „Jaaa!“, sagt er nun genervt. Endlich kehrt Ruhe ein. Mittlerweile ist es Stockfinster und Pia wird nun auch müde. Sie kuschelt sich ans andere Fenster so gut es geht. Dabei entdeckt sie eine Lücke mit Sternen, die immer größer wird. Die Eltern unterhalten sich leise.


Ole und Pia, Die glimmenden Augen

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