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Gabriela, Laura und Natrium

Sie nannten ihn den kleinen Kämpfer


Mein Natrium *Nando* wurde von der Rennbahn auf einen Gnadenhof geholt, wo er liebevoll aufgepäppelt wurde, denn er war in einem desolaten Zustand, da seine Vorbesitzer sich nicht mehr um ihn kümmerten. Er wurde als Rennpferd nicht mehr gebraucht und einfach *vergessen*. Er blieb 1 1/2 Jahre auf der Jugendfarm in Duisburg, bis zu dem Tag, als meine Tochter und ich ihn sahen. Er stand allein, mit hängendem Kopf auf der Koppel, machte den Eindruck als wäre er ein Aussenseiter. Als er den Kopf hob und uns anschaute, war es um uns geschehen! Diese traurigen Augen, die alles Erlebte auf einmal wieder zu spiegeln schienen, trafen mich mitten ins Herz. Ich fragte den Besi um wen es sich handelt und er sagte das ist ein ehemaliges Trabrennpferd was er vor 1 1/2 Jahren von der Bahn geholt hätte. Ok. ein Traber also. Meine nächste Frage war, da ich ja keinen Plan von Trabern hatte und die immer nur vor Sulkys herlaufen gesehen habe, war, ob man den reiten könnte. Er sagte, er wurde im Gelände freizeitmäßig geritten, aber man kann bestimmt noch was aus ihm machen, bisschen Dressur oder Springen. War mir egal, ich wollte ihn! Er sagte er müsste es sich durch den Kopf gehen lassen (na toll)... Seine Pflegerin erzählte uns was er für Macken hatte, das er koppt und beim Hufe kratzen immer das Hinterbein wegzieht, das er tritt und schnappt und schwer Vertrauen aufbaut (toll, herrliche Aussichten!). Aber was wir uns einmal in den Kopf setzen, das wird auch durchgezogen :) Eine Woche später, Samstags, kam der Anruf: Wo bleibst du denn, dein Pferd möchte abgeholt werden... Ich wusste gar nicht mehr wo vorne und hinten ist, Hänger organisiert, Nando verladen und ab ging nach Hause...Die ganze Fahrt hab ich mich nicht eingekriegt: Laura, da hinten ist UNSER Pferd drin... sei ganz ruhig Mama, alles ist gut :) Er ist jetzt 3 1/ 2 Jahre bei uns und ist auch immer noch etwas schwierig im Umgang, aber ein Leben ohne ihn könnten wir uns nicht mehr vorstellen. Wir haben jetzt eine hervorragende Bereiterin und Reitlehrerin in Britta Adam gefunden, die uns mit Rat und Tat zur Seite steht. Und stolz sind wir auf jeden kleinen Vorschritt. Man muß nicht lange überlegen, ob man sich einen Traber zulegt oder nicht, man sollte es einfach tun! Ich habe es bis heute nicht bereut.

Trabergeschichten - Ein Leben nach dem Rennen

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