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Zitate von Gerhard Tersteegen aus diesem Buch

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Wir sind nur, weil du bist und weil du willst, dass wir sein sollen.


Ich bin nur eine Gestalt, ein armseliger Schatten, wenn du nicht in mir bist und ich in dir bin, wenn du nicht der Grund und das Wesen meines Wesens bist.


Bedenke, dass all dein Gut und dein bester Freund bei dir drinnen sei und sich mit dir unterreden will: Warum wolltest du denn ausgehen und ihn allein lassen?


Liebe auch diejenigen, die nicht in allem so wandeln wie du: Lass du einen jeden seinen Weg gehen, was geht’s dich an? Folge du Jesus nach.


Handle und wandle mit Gott von nun an gleichsam als unter vier Augen.


Es besteht aber diese Übung (der liebreichen Gegenwart Gottes) kurz darin: dass wir einfältig und andächtig glauben, dass Gott überall und auch in unseren Herzen gegenwärtig sei ...


Heilig sein und selig sein ist eins und eben dasselbe, nur dass in diesem Leben die Sache stufenweise unter Kreuz und Proben fortgesetzt, in jenem Leben aber in völligem und unwandelbaren Genuss und Glanz erscheinen wird.


Man setze vielmehr die Heiligung nach der Schrift in die wirkliche Reinigung von Unart und Verderben und in die Erneuerung des inneren Menschen von einer Klarheit zur anderen nach dem Bild dessen, der uns geschaffen hat; oder (welches einerlei ist) in die Gleichförmigkeit mit Jesus Christus.


Nicht nur ist es böse, wenn wir uns besser stellen, als wir sind, sondern es ist auch ein böses Affektieren (Verstellung und gemachtes Wesen), ja, vielfältig eine eitle Ehrsucht, wenn wir uns, es geschehe mit Worten oder auf eine andere Weise, elender, ärmer und böser darstellen, als wir sind, oder als wir glauben und fühlen, dass wir sind.


Wir sollen nur von unserem eigenen Tun ablassen, Jesus unser Herz wahrhaftig geben, bei ihm kindlich drinnen bleiben und ihn frei durch seinen Geist in uns wirken lassen.


Die Seele tue Gutes, so gebrechlich als es auch ist, und erwarte, dass der Herr es läutere und vollkommen mache. Niemand ist gut denn der einige Gott.


Wenn das Böse wesentlich oder gründlich in uns getötet und ausgerottet werden soll, so muss Gott solches tun und wir müssen’s leiden.


Es kommt mir eben so vor (ja noch unvernünftiger), als wenn einer, der nach Rom reisen wollte, sich einbildete, er müsste vorher alle Reisebeschreibungen, nicht allein nach Rom, sondern durch alle vier Teile der Welt durchlesen und von dem allen ein ordentliches Konzept ins Gedächtnis fassen, dabei aber sich nimmer auf die Reise begäbe und sich inzwischen doch einbildete, er wäre sehr weit in seiner Reise gefördert, ob er wohl nach wie vor stille in seinem Hause sitzen bliebe.


Ach! ich fürchte, dass mancher Gott und sich selber so unbekannt ist, dass er wegen solcher Leichtsinnigkeit besser weiß, was hundert andere machen, als was in seinem eigenen Herzen vorgeht und von Gott darin gewirkt wird. Noch ein anderer Griff des Tausendkünstlers, um gute Gemüter in dem einzig Nötigen zu hindern und aufzuhalten, ist, wenn er sie in eine übermäßige Wirksamkeit, Forschen und Spekulieren der vorwitzigen Vernunft führt, da man dann oft auf allerhand unnötige Streitfragen in der Theorie, auf äußere Umstände und Nebendinge oder auf Subtilitäten der Vernunft, auf diese oder jene Meinungen gerät.


Was dir auf deiner Reise zur Ewigkeit nicht beförderlich sein kann, lass dir auch ja nicht hinderlich sein.


Dein stetiges Werk sei, bei dir selbst zu bleiben und mit dem Herrn im Verborgenen deines Geistes so zu wandeln, als wenn du nur mit ihm allein in der Welt wärest.


Lass es dir sein, als wenn du in der Gesellschaft eines guten und lieben Freundes durch ein fremdes Land und eine wüste Einöde reistest.


Auf solche Weise der Welt und dir immer absterben und so mit Gott im Verborgenen leben, das heißt Jesus nachfolgen, darin besteht der Kern und das Wesen des Christentums.

Dies muss dein allein wichtiges, dein einziges und alltägliches Geschäft hier auf Erden sein, dies muss dein einziger Hauptzweck sein, den du bei allem stets im Auge haben und wozu du alles andere richten musst.


Alle seine Beschäftigung war nur, zu sein in dem, das seines Vaters ist (Lukas 2,49), ohne um fremde Dinge sich zu bekümmern, wozu er nicht in der Welt war.


Durch kein Mittel kann sich Gott des menschlichen Herzens besser bemächtigen als durch die Liebe, und durch kein Ding kann der Mensch Gott besser gefallen als durch die Liebe, denn sie ist des Gesetzes Erfüllung.


Er gewöhne sich daran, alles, was er tut, aus Liebe zu diesem Gott zu tun; alles, was ihm begegnet, in Liebe von diesem Gott anzunehmen; alles, was er zu leiden hat, in Liebe um dieses Gottes willen zu ertragen.


Liebe haben und Liebe fühlen, ist nicht allezeit beisammen.


In Gottes Gegenwart

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