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Kapitel 2: Gute Erinnerung, schlechte Erinnerung Gute Erinnerungen, schlechte Erinnerungen

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„Die Erinnerung ist ein Paradies, aus dem wir nicht vertrieben werden können.“ Dieses Zitat wird dem deutschen Romantiker Jean Paul zugeschrieben. Doch die Erinnerung ist für viele Menschen nicht immer nur ein Paradies. Auf die Frage welche Rolle Gefühle beim Erinnern spielen, antwortet der niederländische Psychologe Douwe Draaisma dem Magazin Spiegel: „Unsere wichtigsten Erinnerungen sind beinahe ausschließlich geprägt von Gefühlen, von Ängsten, von Sehnsüchten. Vor allem eines bleibt Menschen ein Leben lang in Erinnerung: wie es sich anfühlt, gedemütigt zu werden. Auch sehr alte Menschen können sich noch gut daran erinnern, wenn sie als Kind von einem Lehrer vor der Klasse heruntergemacht wurden. Das vergessen sie nicht. Auch diese Erinnerung besitzt eine einfache evolutionäre Funktion: Man will, dass einem soetwas nie wieder passiert. Deshalb vergisst man es nicht.“

Alarm wird schneller verarbeitet

Forscher unterscheiden zwei Arten von Erinnerung: Die bewussten, expliziten Erinnerungen befinden sich im Hippocampus und beziehen sich auf Fakten wie Namen von Freunden oder wo man gerade sein Auto abgestellt hat. Die emotionale Erinnerung in der Amygdala geht tiefer: Sie kreiert die innere Atmosphäre des Geistes und kann uns auch unbewußt einholen. Die Amygdala, eine Art Alarmdatenbank, beherbergt das Furchtgedächtnis und ist darauf spezialisiert, Erfahrungen blitzschnell als Bedrohungen zu erkennen. Ist dies der Fall, reagieren wir mit Angst. Während also negative Alarmsignale viel schneller verarbeitet werden, braucht das Gehirn rund 5 bis 20 Sekunden, um ein Ereignis als positiv zu registrieren.

Klettband und Teflon

Der Grund liegt auf der Hand: Das Gehirn ist kein Organ, dessen Aufgabe es ist, positive und negative Erfahrungen im Verhältnis 50/50 abzuspeichern. Das Gehirn ist in erster Linie dazu da, Probleme zu lösen, Gefahren zu erkennen und unser Verhalten so auszurichten, dass wir überleben können. „Das Gehirn ist wie ein Klettband für negative Erfahrungen und wie Teflon für positive“, sagt der US-Neurobiologe Rick Hanson. Das Resultat: In unserer emotionalen Erinnerung stapeln sich negative Erfahrungen.

Zorn fällt leichter

Das könnte auch bedeuten, dass negative Gefühle wie Zorn, Aufruhr und Angst für viele Menschen leichter zugänglich sind als Frieden, Glück oder Freude. Forscher glauben deshalb, dass es wichtig ist, sich ganz bewußt auf die Suche nach positiven Erfahrungen zu machen und die schönen Seiten des Lebens zu genießen.

Tipp: Gehen sie ab heute bewußt auf die Suche nach positiven Erfahrungen. Auch die kleinen Freuden des Lebens können große Wirkung haben. Bereits morgen haben sie wieder eine schöne Erinnerung.

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