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Vorwort

Der Wissensstand zu Vergiftungen bei Hunden und Katzen hat sich in den letzten Jahren stetig verbessert.

Dennoch gibt es bisher für Deutschland keinen speziellen Informationsdienst für Vergiftungen bei Kleintieren. Die im deutschsprachigen Raum Deutschland, Österreich und der Schweiz vorhandenen Giftnotrufzentralen sind für den Menschen entwickelt worden. Die speziellen Belange bei Hunden und Katzen finden keine Berücksichtigung.

In den USA und Großbritannien sind spezielle Giftnotrufzentralen für Kleintiere seit längerer Zeit etabliert. In den USA ist das Amerikanische Kontrollzentrum für Vergiftungen bei Tieren APCC (Animal Poison Control Center) seit 1995 in die amerikanische Tierschutzorganisation ASPCA (American Society for the Prevention of Cruelty to Animals) integriert und in Großbritannien existiert eine kostenpflichtige Giftnotrufzentrale für Tiere „VPIS“ (Veterinary Poisons Information Service) seit 1992. Der Service VPIS ist Teil des ESMS (Emergency Scientific and Medical Services – Wissenschaftliche und medizinische Notfalldienste) und wird unterstützt durch den britischen Verband für Kleintiermedizin BSAVA (British Small Animal Veterinary Association).

An der Universität Zürich bietet das Institut für Veterinärpharmakologie und -toxikologie in begrenztem Umfang einen telefonischen toxikologischen Dienst an. Von großer Bedeutung sind die durch das gleiche Institut etablierten und gepflegten „CliniPharm/Clinitox-Datenbanken“. Dabei handelt es sich um computerunterstützte Informationssysteme für die Pharmakotherapie und klinische Toxikologie in der Veterinärmedizin.

Dieses Buch soll Tierbesitzer bei dem Verdacht einer Vergiftung ihres Hundes oder ihrer Katze in ihrem weiteren Vorgehen unterstützen. Im Vordergrund stehen die Fragen, ob eine Vergiftung überhaupt wahrscheinlich ist und was die nächsten Maßnahmen sein sollten.

Der erste Kontakt zu einem Tierarzt erfolgt in einem solchen Fall in der Regel telefonisch.

Für Tierärzte kann der Inhalt des Buches bei der Bewertung und Beantwortung der Fragen von Tierbesitzern im Zusammenhang mit einer möglichen Vergiftung ihres Tieres hilfreich sein. Der Inhalt des Buches trägt zur Identifikation des Giftes, zur Beurteilung des Risikos und des zu erwartenden Verlaufes bei. Mittels Checkliste können wichtige Daten strukturiert erfasst und geeignetes Untersuchungsmaterial sichergestellt werden.

Andererseits kann bei der Aufnahme einer mit Sicherheit nicht toxischen Dosis bereits am Telefon entschieden werden, dass weitere diagnostische und therapeutische Maßnahmen nicht notwendig sind.

Einführung und Benutzungshinweise zum Inhalt

Bei der Beschreibung toxischer Stoffe handelt es sich um im allgemeinen Lebensumfeld unserer Hunde und Katzen vorkommende, potenziell giftige Substanzen und Pflanzen. Das betrifft:

 Medikamente der Human- und Veterinärmedizin

 Lebensmittel

 Haushaltsmittel

 Insektizide

 Giftköder

 Pflanzen im Freiland und im Haushalt sowie Algen

 giftige Tiere

 Düngemittel

Die Auswahl erfolgte in der Reihenfolge der Bedeutung dieser Vergiftungsquellen, basierend auf den Angaben der APCC von 2018.

Bei Pflanzen als Vergiftungsquellen wurde eine alphabetische Reihenfolge gewählt.

Es wurden nur stark giftige (++) und sehr stark giftige (+++) Stoffe und Pflanzen in die Beschreibung aufgenommen.

Die Informationen zu den möglichen Intoxikationen im Einzelnen sind nach einer kurzen allgemeinen Beschreibung des Giftes gegliedert in:

 Wirkungsmechanismus

 Toxisches Prinzip

 Symptome einer Intoxikation

 Therapeutische Prinzipien

 Prognose

 Quellen

Für die Bezeichnung der Stoffe und Pflanzen wurden die gängigen Bezeichnungen oder Markennamen gewählt. Teilweise wurden lateinische Bezeichnungen (Pflanzen, Algen, Tiere) sowie weitere Bezeichnungen in Klammern hinzugefügt.

Eine komplette Auflistung sämtlicher Markennamen und Angaben zu der exakten chemischen Zusammensetzung erfolgte nicht.

Auf tierartspezifische Besonderheiten bei Hunden und Katzen wurde jeweils hingewiesen.

Spezielle therapeutische Maßnahmen, zu verwendende Medikamente und die Dosierungen sind nicht Gegenstand des Buchs. Diese können nur abhängig von der konkreten Situation bei dem Patienten durch den behandelnden Tierarzt festgelegt werden.

Deshalb sollen und können die zusammengestellten Informationen nicht davon abhalten, bei einem Vergiftungsverdacht so schnell wie möglich professionelle tiermedizinische Hilfe in Anspruch zu nehmen.

Abschließend finden Sie eine Auflistung der Giftnotrufzentralen im deutschsprachigen Raum.

Eine Checkliste am Ende des Buches soll es Tierbesitzern und Tierärzten erleichtern, in einer besorgniserregenden Situation die für eine optimale Therapie notwendigen Daten schnell und vollständig zu erfassen.

Mit Hilfe des Index können gesuchte Gifte schnell gefunden werden.

Vergiftungen bei Hund und Katze

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