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Es leite also die Christen in ihrem Leben die Weisheit, und die Seele fliehe vor dem aus der Schlechtigkeit ihr drohenden Schaden. Denn wenn wir von Wein und Fleisch uns enthalten und uns freiwilliger Sünden schuldig machen, so erkläre und bezeuge ich im Voraus, daß Wasser und Gemüse und unblutiger Tisch uns keinen Gewinn bringen werde, da unser innerer Zustand mit der äussern Erscheinung nicht in Einklang steht. Wegen der Reinheit der Seele wurde Fasten vorgeschrieben. Wenn diese im Willen oder in den übrigen Kräften sich befleckt, warum verbrauchen wir umsonst das Wasser, das wir trinken? Warum pflegen sie den reichlichen Schmutz, der sich nicht abwaschen läßt? Welchen Gewinn hat das leibliche Fasten, wenn der Geist nicht rein ist? Denn es hilft Nichts, wenn der Wagen fest und das Viergespann wohlbestellt, der Fuhrmann aber wahnsinnig ist. Und was nützt ein wohlgebautes Schiff, wenn der Steuermann berauscht ist? Das Fasten ist der Grundstein der Tugend. Wie aber der Grundstein eines Hauses und der Kiel eines Schiffes unbrauchbar und unnütz sind, mögen sie noch so stark angelegt sein, wenn nicht der weitere Bau darauf verständig empor geführt wird, so ist auch diese Enthaltsamkeit unnütz, wenn nicht auch die übrige Gerechtigkeit sich ihr anfügt und anschließt. Die Furcht Gottes lehre die Zunge, das Geziemende zu reden, nicht Eitles zu schwätzen, die rechte Zeit und das rechte Maß, die nothwendige Rede und treffende Antwort zu erkennen, nicht ordnungslos zu reden und Die, mit welchen man spricht, vor Ungestüm mit einem Hagel zu überschütten. Denn deßhalb wird auch jene feine Haut, welche die Zunge selbst mit dem unteren Theil des Kinnes verbindet, Zügel* (χαλινός)* [chalinos] genannt, damit sie nichts Verkehrtes und Ungeordnetes rede. Sie soll segnen und nicht schmähen, lobpreisen und nicht lästern, gute und nicht böse Reden führen. Die voreilige Hand lasse sich durch die Erinnerung an Gott wie von einer Kette fesseln. Deßhalb fasten wir, weil sie unser Lamm, bevor es angenagelt wurde, durch Schmähungen und Schläge mißhandelten. Wollen wir also als Jünger Christi nicht das Verfahren der Juden nachahmen!

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