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3 Das gestohlene Bild

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Am nächsten Tag wartet Mia, bis alle Kinder an ihren Plätzen sitzen. Dann hebt sie die Hand.

„Ja, Mia?“, fragt Frau Schmittlein.

„Darf ich nochmal aufs Klo?“

„Darf ich austreten, heißt das“, erklärt die Lehrerin.

Mia nickt ungeduldig. „Darf ich?“

Die Lehrerin wedelt mit der Hand.

„Mach schon, aber das nächste Mal erledigst du das, bevor die Schulglocke läutet.“

Mia steht auf und verlässt die Klasse. Aber sie geht nicht aufs Klo, sondern schnurstracks zu Timos Garderobenplatz. Schnell zieht sie die geschmückte Rolle aus ihrer Jacke und lässt sie in Timos Schuh verschwinden.

Vor Aufregung muss sie jetzt doch aufs Klo.

Während sie ihr Geschäft erledigt, malt sie sich aus, wie Timo die Rolle findet und sich über das schöne Bild freut. Ganz warm wird ihr ums Herz. Doch als sie die Toilette verlässt und an Timos Platz in der Garderobe vorbeikommt, erlebt sie eine böse Überraschung. Der Schuh, in dem eigentlich die Rolle stecken sollte, ist leer. Die Rolle ist verschwunden! Weg! In Luft aufgelöst!

Jemand muss sie gestohlen haben!

Mia fühlt, wie die Wut in ihr hochkocht.


Das war bestimmt diese Trixie! Die tut ja immer alles, damit Mia sich lausig fühlt! Dieses Miststück!

Mia ballt die Fäuste und stampft auf.

Na warte!

Wutentbrannt reißt sie die Klassenzimmertür auf und schmettert sie gegen die Wand. Alle Augen richten sich erschrocken auf sie.

„Ja, Mia …“, entfährt es der Lehrerin. Dann erkennt sie, wie wütend das Mädchen ist. „Was ist denn los?“

„Jemand hat das Bild gestohlen, das ich Timo in den Schuh gesteckt habe! Ein wunderschöner Weihnachtsbaum mit ganz vielen Kugeln. Alle blau, weil das doch Timos Lieblingsfarbe ist. Und ganz vielen Geschenken darunter. Und meine Mama hat in ihrer wunderschönsten Schrift …“

„Mia!“, unterbricht die Lehrerin Mias Anklage und zeigt auf Timo.

Der sitzt mit einem breiten Grinsen an seinem Platz und wedelt mit dem Bild hin und her.

Mia bleibt das Wort im Mund stecken. Timo hat sein Bild selbst gestohlen. Gefunden, sollte man da wohl besser sagen.

Ihre Wangen färben sich rosa.

„Ich hab mich schon gefragt, wer mein Wichtel ist“, sagt Timo und zwinkert ihr zu.

„Mia auf jeden Fall nicht. Die hat ja grade wieder bewiesen, dass sie einfach kein Geheimnis für sich behalten kann“, sagt Trixie mit einem giftigen Lächeln.

Mia streckt ihr die Zunge raus.

Timo tut so, als ob er nichts von alldem bemerken würde. „Ich finde das Bild toll“, sagt er, und ein bisschen leiser setzt er hinzu: „Besonders die Herzchen-i-Punkte.“

„Na also“, sagt die Lehrerin. „Ich bin sicher, das nächste Mal schafft es Mia auch, ihr Geheimnis für sich zu behalten. Jetzt würde ich gern mit dem Unterricht beginnen, wenn ihr nichts dagegen habt.“

Murrend ziehen die Kinder ihre Hefte und Bücher aus den Schultaschen und machen sich gemeinsam mit der Lehrerin an die Verbesserung der Hausaufgabe.

Bevor auch Mia sich über ihr Heft beugt, wirft sie einen Blick zu Timo hinüber.

„Danke!“, formen seine Lippen eine lautlose Botschaft. Dann zwinkert er ihr zu.

Sie zwinkert zurück und auch sie beide vertiefen sich in die Matheübung.

Mia mag Geheimnisse

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