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Die Ankunft eines Wundarztes. Seine Operationen und ein langer Dialog zwischen Sophien und ihrer Jungfer.

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Als man in Westerns Wohnsitze angelangt war, sank Sophie, welche mit Not und Mühe den Weg hergewankt war, in einen Lehnstuhl nieder; durch Beihilfe von Riechwassern ward sie aber vor einer Ohnmacht bewahrt, auch war sie schon ziemlich wieder zu Kräften gelangt, als der Wundarzt erschien, den man für Jones hatte rufen lassen. Herr Western, der die Symptome an seiner Tochter ihrem Falle zuschrieb, riet ihr, sich alsobald eine Ader öffnen zu lassen. In dieser Meinung ward er von dem Wundarzte unterstützt, der so viele Gründe fürs Aderlassen anführte und so manchen Kasum hererzählte, wo es den Leuten übel ergangen, die es versäumten, daß der Junker sehr dringend ward und wirklich, einmal für allemal, darauf bestand, seine Tochter solle Blut lassen.

Sophie gab bald den Befehlen ihres Vaters nach, obgleich ganz und gar wider ihre eigne Neigung: denn sie besorgte, wie ich glaube, weit weniger Gefahr von ihrem Schrecken, als beide, der Vater und der Wundarzt. Sie hielt also ihren schönen weißen Arm hin und der Operateur schickte sich an zum Werke.

Unterdessen, daß die Bedienten die erforderlichen Gerätschaften herbeiholten, begann der Chirurgus, welcher Sophiens bezeigten Widerwillen ihrer Furcht zuschrieb, sie mit Versicherungen zu trösten, daß nicht die geringste Gefahr dabei sei; denn, sagte er, beim Aderlassen könne niemals das geringste Unglück geschehen, es sei denn durch die abscheuliche Unwissenheit elender Pfuscher in der Chirurgie, welches, wie er so ziemlich deutlich zu verstehen gab, hier gar nicht der Fall sei. Sophie versicherte, ihr sei gar nicht ängstlich dabei, und fügte hinzu: »Wenn Sie auch eine Arterie träfen, so versprech' ich, daß ich's Ihnen verzeihen will.« – »Willst du!« rief Western. »Ein Schurke bin ich, wenn ich will!« – »Wenn er dir's geringste Unheil macht, ein Schelm will 'ch sein, wenn 'ch 'n nicht en Aderlaß in sein Herz hinein mache!« Der Wundarzt willigte ein, ihr auf diese Bedingung die Ader zu öffnen, und schritt darauf zur Operation, die er mit all der Geschicklichkeit verrichtete, die er verheißen hatte, und auch mit großer Geschwindigkeit, denn er nahm ihr nur sehr wenig Blut, weil es, wie er sagte, besser wäre, lieber öfters zu lassen, als auf einmal zu viel Blut wegzunehmen.

Sophie begab sich auf ihr Zimmer, sobald ihr Arm verbunden war, denn sie war nicht gesonnen, (auch war's vielleicht nicht so ganz wohlanständig) bei der Operation an Jones gegenwärtig zu sein.

In der That war eine von den Ursachen, warum sie dem Aderlaß hatte ausweichen wollen, (ob sie sie gleich nicht sagte) die Verzögerung gewesen, die der Verband von Jones' Armbruch darüber leiden würde. Denn Western hatte, wenn Sophie im Spiele war, eine andre Gedanken als an sie; und was Jones selbst anbelangt, so saß er da »wie die Gelassenheit, welche auf einem Monumente dem Grame zulächelt«. In Wahrheit, als er das Blut aus dem lieblichen Arme der Sophie springen sah, dachte er kaum an das, was ihm selbst begegnet war.

Der Wundarzt befahl nun, seinen Patienten bis aufs Hemde zu entkleiden, und nachdem er selbst den Arm völlig entblößt hatte, fing er an, ihn dergestalt zu recken und zu visitieren, daß der Schmerz davon den Jones einigemal saure Gesichter ziehen ließ, worüber der Chirurgus, der das wahrnahm, sich höchlich wunderte und schrie: »Was haben denn der Herr? Ich weiß doch gewiß, es ist ganz unmöglich, daß ich Leids thun kann.« Dann hielt er den gebrochenen Arm gegen die Versammlung und dabei eine lange und sehr gelehrte anatomische Vorlesung, worin er die einfachen und doppelten Knochenbrüche, wie auch die mancherlei Arten auseinandersetzte, auf welche Jones seinen Arm hätte brechen können, mit den erforderlichen Noten, zu beweisen, welche besser und welche schlimmer gewesen sein würden als der vorliegende Kasus.

Nachdem er endlich seine ausgearbeitete Rede zu Ende gebracht hatte, wovon das Auditorium, ob solche gleich dessen Aufmerksamkeit und Bewunderung erregt hatte, doch vielleicht deswegen nicht sonderlich erbaut war, weil es von allem, was der Redner gesagt, wirklich nicht eine einzige Silbe verstanden hatte: so schritt er zu seinem Geschäft, welches er dann auch geschwinder zu Ende brachte, als er geschwind gewesen war es anzufangen.

Jones wurde darauf angewiesen, zu Bette zu gehen, welches ihn Western nötigte in seinem Hause anzunehmen, und dann ward ihm die Haferwelgenbuße angekündigt.

Unter der honetten Gesellschaft, welche im Saal der Operation des Armschienens beigewohnt hatte, war auch Jungfer Honoria. Sobald aber der Verband angelegt worden, ging sie auf den Ruf der Schelle zu ihrem Fräulein hinauf, welche sie fragte, was der junge Herr Jones mache? Zur Antwort ergoß sich die treue Putzjungfer in ein übertriebenes Loben und Preisen des Höllenmuts, wie sie's nannte, seines Benehmens, welches, wie sie sagte, »einen so scharmanten jungen Herrn so allerliebst kleidete.« Dann brach sie in noch wärmere Lobsprüche aus über die Schönheit seiner Person, wobei sie manche einzelne Teile derselben besonders durchging und zuletzt mit der Versicherung schloß, daß seine Haut bis zum Entzücken weiß wäre.

Dieses Gespräch hatte eine solche Wirkung auf Sophiens Fassung, daß es vielleicht dem Scharfblick der Kammerjungfer nicht entwischt sein möchte, hätte sie ihrer Herrschaft nur ein einziges Mal ins Angesicht gesehen, so lange sie mit ihrer Erzählung im Gange war. Ein Spiegel aber, der ihr sehr bequem gegenüber hing, gab ihr Gelegenheit, diejenigen Gesichtszüge zu betrachten, die vor allen übrigen das meiste Vergnügen gewähren, so daß sie während ihrer ganzen Rede die Augen von diesem liebenswürdigen Gegenstande nicht ein einziges Mal wegwenden konnte.

Jungfer Honoria war mit dem Gegenstande, worüber sich ihre Zunge bewegte, und mit dem teuren Bilde, das ihr da vor Augen schwebte, so emsiglich beschäftigt, daß sie ihrem Fräulein Zeit ließ, ihre Verwirrung zu unterdrücken, die dann, als sie damit fertig war, ihrer Jungfer mit Lächeln sagte: »sie wäre gewiß in den jungen Menschen verliebt.« – »Ich, verliebt, 'R Gnad'n!« antwortete sie, »mein'r Ehr, Gnädigs Frölen, ich versichre, auf meine Seele, 'R Gnad'n, ich bin's nicht.« – »Nun, nun,« sagte ihre Herrschaft, »wenn Sie's nun wäre! Ich seh' nicht, warum Sie sich dafür schämen sollte, denn es ist gewiß ein hübscher junger Mann.« – »Ja wohl, 'R Gnad'n, das sagen 'R Gnaden nur noch einmal. 'S ist Ihn'n der schönste Mann, den 'ch mein Lebetage gesehn habe; ja mein'r Ehr, das ist er! Und wie 'R Gnad'n sag'n, w'rum sollt 'ch mich schämen, wenn 'ch 'n lieb hielt? Obschons er viel vornehm'r ist, als ich; denn, mein'r Ehr, adliche Leute sind auch nur Fleisch und Blut, und nichts mehr, als wir hipsche Diensten. Und, ja, Herr Tom Jones, obschons Herr von Alwerth en'n Junker aus 'n gemacht hat, so ist 'r doch nicht 'emal so ehrbar auf d' Welt kommen, als unser Eins: denn, ob 'ch wohl nur 'ne demüt'ge Kammerjungfer bin: so bin 'ch ein ehrlicher Leute ehrlich's Kind, und mein Vater und Mutter war'n ordentlich zusammen von 'm Pastor getraut; das könn'n nicht alle Leute sag'n, sie mög'n ihr Nas' auch noch so hoch tragen! – Daß mir doch nicht übel werd'! wisch dir d' Nase, Schmutzvetterchen! Laß sein' Haut sein, als se will; und ja, mein'r Ehr, 's ist die weißeste, die man sehn kann; 'ch bin doch ein' Christenseele, so gut wie ähr; und, dem biet 'ch Trotz, der sag'n kann, 'ch wär'n Hurenkind. Mein Großpapa war'n geistlicher Herr; und 's würd' ihn nicht wenig kekränkt hab'n, glaub' ich, wenn 's ihm jemand gesagt hätt', jemand von sein'r Familie würd's aufraff'n, was Molly Seegrims aus ihr'n klaatrigen Klauen hätt' liegen lass'n.«

Vielleicht hätte Sophie ihre Abigail noch lange in diesem Tone fortschwatzen lassen, aus Mangel an Mut und Kraft ihrer Zunge Einhalt zu thun, welches, wie der Leser aus ihrem fließenden Stile wohl ersehn wird, kein so leichtes Unternehmen war. Denn gewiß waren hin und wieder einige Brocken in diese Rede eingeworfen, welche ihrer Dame nichts weniger als angenehm sein konnten. Endlich hemmte sie doch diesen Strom, weil er von selbst kein Ende nehmen zu wollen schien. »Ich wund're mich,« sagte sie, »über Ihre Unverschämtheit, womit Sie sich untersteht, auf diese Weise von meines Vaters Freunden zu sprechen. Was die Dirne anbetrifft, so sag' ich es Ihr, einmal statt tausend, Sie soll ihren Namen in meiner Gegenwart nicht wieder nennen. In Ansehung der Geburt des jungen Herrn, so könnten diejenigen, die nichts Nachteiligeres von ihm zu sagen wissen, nur fein darüber ihre Zunge ruhen lassen, so, wie ich's Ihr für's zukünftige im Vertrauen gleichfalls empfohlen haben will.«

»'S thut mir leid, daß 'ch was gesagt habe, das 'R Gnad'n übelnehm'n,« sagte Jungfer Honoria. »Men'r Ehr! ich hasse Molly Seegrims ebensosehr, als 'R Gnaden nur thun könn'n. Aberst, daß ich Herrn von Jones sollt' gelästert hab'n, da kann 'ch all's Gesinde im Hause zu Zeug'n rufen, so of nur von Pankerts-Kindern gesprochen word'n ist, ich immer sein' Partie genomm'n habe. Denn pfleg' ich zu den Lakaien zu sagen, wer von euch wollt' nicht gern' ein Pankertskind sein, wenn 'r nur könnt', um 'n Junker zu werden? und, sag' ich, mein Ehr' verwett' ich drauf, 's ist ein scharmanter Junker; und 'r hat die weißesten Händ' auf Gott's Erdboden: denn mein'r Ehr! das hat er! Und, sag' ich, einer der sanftestenlichen und gutmüt'lichsten Menschen von der Welt ist ähr; und, sag' ich, all hipsche Diensten und Nachbarn, im ganzen Land umher, halten ihn lieb. Und, mein'r Ehr! ich könnte 'R Gnaden solche Dinge erzählen thun! – wenn 'ch nicht angst wär' daß 'R Gnad'n mir drüber böse würden!« – »Nun! was könnte Sie mir dann erzählen?« – »Ach, neh, Arg hatt' er nicht draus, mein'r Ehr! drum wollt' ich auch nicht, daß 'R Gnaden mir böse drüber würd'n.« – »Will Sie wohl so gut sein und erzählen?« sagte Sophie, »denn nun will ich's wissen, auf der Stelle!« – »Je, nu ja!« antwortete Jungfer Honoria. »Er kam ein's Tags, verläden' Woch, uf meine Stube, als ich bei'r Arbeit saß; und da lag dar 'R Gnad'n Muff, auf'n Stuhle; und mein'r Ehr, er steckte sein Händ hinein; Ja, gewiß! eben denselbigen Muff, den 'R Gnaden mich erst gestern geschonken hab'n. – Gehn 's doch! sag' ich, Herr von Jones; Sie verderben mein'r Frölen ihren Muff, und machen 'n zu weit; ja, mein'n 'R Gnaden, daß er 'n weglegte? Ja, Prost die Mahlzeit! Er hielt die Hand immer weg drin, und küßt'n! Ach, mein'r Ehr! ich glaub', ich hab' in mein'n Leb'n solch'n Kuß nicht gesehn, als er 'n gab.« – »Ich hoffe doch, er wußte nicht, daß es mein Muff wäre?« versetzte Sophie. – »Nun hör'n nur 'R Gnaden. Er küßt'n, und küßt'n, daß 's kein End neh men wollt', und sagt', es wär' der scharmantste Muff von der Welt! Gehn's doch! Junker,« sagt' ich. »Sie hab'n 'n ja wohl schon hundert Mal gesehn! – Nun ja, ruft er, Mansell Honoria, wer kann aber sonst was hipsches sehn, wenn Ihre Fröln dabei ist, als sie selber! – Ja, nun, mein'n 'R Gnad'n wohl, das wär 's alle! Ach näh! gar nicht! Aberst, ich hoffe doch, 'R Gnad'n werden mir nich böse! denn, mein'r Ehr, ich hat' kein Args draus! Ein's Tages, als 'R Gnaden dem Gnäd'gen Herrn Papa was aufs Klafier vorspielten, da saß Herr von Jon's im Zimber nah' bei, und mir dünkte, er säh' melankolisch aus. Je! Je! Herr Junker, sag' ich, wie siehts dann aus? Ihr bekümmerten Gedanken, sagt mir doch, wo wollt ihr hin? sagt' ich. Ach, Spottvogel! sagt' er, und sprang auf, wie aus'm Traum. Woran kann ich denken, wenn der Engel, Ihre Frölen, aufm Klafier spielt? Und dann kriegt er mich bei die Hand – Ach, liebe Mansell Honoria, sagt' er, wie glücklich wird der Mann sein! und dann seufzt' er. – Mein'r Ehr! sein Athen ist so süß als 'n Blumenstrauß. – Aberst, mein'r Ehr! Er hat's kein Args draus – und so bitt 'ch, daß 'R Gnaden ihm ja nichts wieder sag'n! dann 'r gab mir 'ne Krone, daß ich nichts wieder sag'n sollt, und ließ mich drauf schwören. Aberst, ich streckte keine drei Finger darbey aus, und so glaub' ich, ist's kein rechter Eid.«

So lange bis der berühmte Karminmacher in Helmstädt kein schöneres Rot erfindet, sag' ich kein Wort von der Farbe auf Sophiens Wangen bei dieser Gelegenheit. »Nore,« sagte sie. »Ich – wenn Sie das mir niemals wieder sagen will, – noch sonst einem lebendigen Menschen, so will ich Sie nicht verraten – böse will ich nicht darüber werden, mein' ich; aber ich fürchte Ihre Zunge. Warum, gutes Mädchen, gibt Sie ihr so freien Lauf?« – »Ach, sehn Sie nur, Gnädigs Frölen, ich wollt' mir lieber die Zung' abbeissen, als 'R Gnaden bös machen. – Mein'r Ehre! mein Lebstage will 'ch 'R Gnaden wieder kein Wort darvon sag'n, wenn 's nicht haben woll'n.« – »Gut dann! Ich wollte, daß Sie mir nichts wieder davon erwähnte!« sagte Sophie, »denn es möchte meinem Vater zu Ohren kommen, und der würde Herrn Jones darüber böse werden; ob ich gleich wirklich glaube, wie Sie sagt, daß der gute Mensch nichts weiter dabei meinte. Ich würde selbst böse werden, wenn ich mir es anders einbildete.« – »Näh! Gnädigs Frölen, ich glaub, mein'r Ehr, er meinte nichts dabei,« sagte Honoria. »Ich dacht', 'r spräche so, als ob er nicht bei Sinnen wär'. Ja, er sagt' auch, er meint', er sey ganz allein, Mutter-Seelen allein, als er die Worte gesproch'n hätte. Ach, ja! Herr Junker, sag' ich, das glaub' ich auch. – Ja, gewiß, Mansell Honoria, sagt ähr, – Aberst, ich bitt' 'R Gnad'n um Verzeihung; ich könnt' mir die Zung' aus'm Hals reissen, wenn 'ch mein Frölen böse machte.« – »Fahre Sie nur fort,« sagte Sophie: »Sie kann alles erzählen, was Sie nicht schon bereits gesagt hat.« – »Ja, gewiß, Mansell Honoria, sagt' er, (dies war ein Zeitlang hernach, als er mir die Krone gegeben hatte) ich bin wed'r ein solcher Hasenfuß noch ein solcher Schelm, daß 'ch in ein'r andern Rückensicht auf sie denken sollt', als an mein' Göttin; nur, als mein' Göttin will 'ch sie anbäten und verehren, so lang' ich Athen habe. – Das war's all, 'R Gnad'n; drauf kann ich drei aus fünfen ziehn, sonst besinn' ich mir nichts mehr: Ich ärgerte mich selbst nicht wenig, über'n, bis 'ch sah, er meint's nicht böse.« – »Nun wohl, Nore,« sagte Sophie, »ich glaube wirklich, Sie ist mir im Ernst zugethan! Ich war neulich ein wenig aufgebracht, als ich Ihr den Dienst aufsagte; wenn Sie aber Lust hat zu bleiben, so mag Sie.« – »Auf mein' Ehr, Gnädige Frölen,« sagte Honoria, »mir soll's nicht in Sinn komm'n, 'R Gnaden zu verlassen. Sicherlich, ich hab' mir fast die Aug'n aus'n Kopf geweint, als 'R Gnad'n mir aufsagt'n. Ich müßt' wohl sehr undankbarlich seyn, wenn' ich Lust hätt' 'R Gnaden zu verlassen, weil' ich, so zu sag'n, all' mein Lebstag kein'n so guten Platz wieder kriegte. Bei mein'r Ehr! Ich wollt' mit 'R Gnad'n leben und sterben – denn, wie der arme Herr Junker Jon's sagt: glücklich ist der Mann –«

Hier unterbrach die Glocke aus dem Eßsaal eine Unterredung, welche dergestalt auf Sophie gewirkt hatte, daß sie vielleicht ihrem Aderlassen des Morgens mehr zu verdanken hatte, als sie wohl damals vermutet hätte. Was ihre gegenwärtige Lage des Gemüts anbetrifft, werd ich mich an Horazens Regel halten und es nicht unternehmen, sie zu beschreiben, weil ich verzweifle, daß es mir gelingen möchte. Die meisten von meinen Lesern werden sich solche selbst leicht denken können, und die wenigen, welche dazu nicht im stande sind, würden das Gemälde nicht verstehen, oder wenigstens leugnen, daß es natürlich wäre, es möchte übrigens noch so richtig getroffen sein.

Tom Jones

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