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DRECKSPACK

Leo Schwartz Fall 31

IRENE DORFNER

Die Personen und Namen in diesem Buch sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig (bis auf die Namen: Hildegard Bückler, Regine Liebers, Jörg Greisinger und Enno Jakobs – hier liegen Einverständnisse vor).

Der Inhalt des Buches ist reine Fantasie der Autorin. Auch hier sind Ähnlichkeiten rein zufällig. Die Örtlichkeiten wurden den Handlungen angepasst.

Ich bedanke mich bei meinen Lesern für die Treue, denn ohne euch wäre ich nie so weit gekommen. Vielen Dank auch an Frank und Tommy – für die Geduld und die Unterstützung!

Die Reise mit Leo Schwartz & Co. geht auf jeden Fall weiter!!

Viel Spaß mit diesem neuen Fall,

Eure Irene Dorfner

Copyright © 2019 Irene Dorfner

All rights reserved

Lektorat: FTD-Script, D-84503 Altötting

1.

Die Umgebung für das Treffen war unwirklich. Die Schritte der zweiundvierzigjährigen Frau hallten im Kreuzgang der Altöttinger Stiftskirche. Weit und breit war niemand zu sehen. Wo war diese verdammte Tilly-Kapelle? Endlich fand sie sie, stellte sich direkt vor das Gitter und klammerte sich mit der linken Hand daran fest. Eigentlich war sie eine taffe Frau, aber jetzt hatte sie doch Schiss. Suchend blickte sie sich um. Es war nach einundzwanzig Uhr und ihre Verabredung ließ sich nicht blicken. Warum hatte sie sich auf dieses Treffen eingelassen? Sie hätte auf einen anderen Ort bestehen sollen, aber dafür war es jetzt zu spät. Nach Minuten, die sich unendlich lange anfühlten, hörte sie Schritte. Endlich!

„Ich bin hier“, rief sie. Ihre Worte waren sehr laut, weshalb sie erschrak. Die Schritte entfernten sich. Sie war enttäuscht. Unpünktlichkeit hasste sie wie die Pest. Warum konnte man sich nicht an Vereinbarungen halten? Schließlich tat sie es ja auch.

Warum wollte sie der Mann gerade hier treffen? War das überhaupt ein Mann? Die Nachricht, die sie heute Morgen in ihrem Briefkasten fand, war nicht handgeschrieben. Normalerweise hätte sie auf so etwas nicht reagiert, aber sie war neugierig geworden und fuhr die knapp einhundert Kilometer von München nach Altötting. Zweihundert Euro Spritgeld lagen dem Schreiben bei, was sie zusätzlich lockte. Es interessierte sie nicht nur, was das hier sollte, sondern wer sich dahinter versteckte. Wer würde auf solch einen abstrusen Treffpunkt kommen? Sie war zum ersten Mal in Altötting, Dörfer waren nicht so ihr Ding. Sie liebte Großstädte und die Möglichkeiten, die sich ihr dort boten. Was sollte sie auf dem Land?

Sie wartete und wurde ungeduldig. Beinahe jede Minute sah sie auf die Uhr ihres Handys, dessen Display die Umgebung gespenstisch ins Licht setzte.

Es war kurz vor halb zehn. Wo war ihre Verabredung? Seit sie hier war, war sie niemandem begegnet, was sie so nicht erwartet hatte. Sie kannte die Stiftskirche nicht, mit Kirchen hatte sie noch nie etwas am Hut gehabt. War es nicht so, dass es in solch riesigen Kirchen von Personal wimmelte? Gab es keine Mönche oder Nonnen? Was war mit dem Reinigungspersonal oder dem Hausmeister?

Es wurde kalt und sie zog den Mantel enger um das leichte Kleid, das für diese Temperaturen viel zu dünn war. In den offenen, hohen Schuhen spürte sie ihre Zehen kaum mehr. Langsam hatte sie genug. Sie gab sich noch fünf Minuten, dann würde sie diesen Mist hier abblasen.

Die fünf Minuten waren um und sie war sauer. Die zweihundert Euro würde sie auf jeden Fall behalten. Und sollte sie noch ein einziges Mal eine ähnliche Nachricht in ihrem Briefkasten finden, würde sie sie an Ort und Stelle in tausend Stücke reißen. Festen Schrittes ging sie los.

Die klappernden Geräusche ihrer teuren Schuhe füllten beinahe den ganzen Kreuzgang der Stiftskirche. Von dem beklemmenden Gefühl, das sie seit einer halben Stunde hatte, war nichts mehr zu spüren. Bis München bräuchte sie mit ihrem neuen Wagen um diese Uhrzeit sicher nicht lange. Es blieb genug Zeit für einen Drink in ihrer Lieblingskneipe.

Aber dazu kam es nicht mehr. Sie spürte einen heftigen Schlag auf den Hinterkopf - und dann wurde es schwarz.

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