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Kapitel 4

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Ich entschied mich anders und rief Kommissar Welsch nicht an. Seinen Tobsuchtsanfall wollte ich mir nicht entgehen lassen und fuhr zur Polizeistation Schleiden.


„Verdammte Scheiße! Verdammte Anfänger! Wieso wissen wir nichts von dem Lada? Den Kollegen, der das verbockt hat, werde ich in der Luft zerreißen!“


Welsch kannte keine Bremse und hämmerte wie ein Wilder auf den Schreibtisch. Bei seiner Körpermasse ging ihm die Energie bald aus und er schnaubte wie ein Nilpferd. Der Kollege, den er zusammenstauchen wollte, tat mir irgendwie Leid.


„Es ändert nichts an der Tatsache, dass wir jetzt einen Schritt weiter sind. Der Schupo konnte doch nicht ahnen, dass so ein Typ frech mit seinem Auto in die Fußgängerzone fährt. Und wenn die Verkäuferin bei seinem Besuch auch noch ihre Tage hatte, war sie auch nicht so fit.“


Welsch überlegte und spielte nervös mit einem Bleistift, den er immer noch wütend in der Mitte zerbrach. Er nahm den Hörer vom Telefon und schnauzte: „Ich will eine Aufstellung aller Euskirchener Autokennzeichen, die in den letzten sechs Monaten gestohlen wurden. Und das sofort!“


Ich lehnte mich gegen die Fensterbank und roch den Schweiß von Kommissar Welsch. Wenn er sich aufregte, schwitzte er aus allen Poren. Ich schnipste ihm eine Gauloises mit zwei Fingern und Welsch steckte sie in den Mund. Der nächste Tobsuchtsanfall war vorbestimmt, denn er zündete versehentlich das falsche Ende an und schmeckte verbrannten Filter. Ich warf ihm die restliche Schachtel auf den Schreibtisch. Nur für den Fall, dass er noch mehr Filterstücke abbrennen wollte. Er sog den Rauch tief in die Lungen und sah mich an. Wir schwiegen einige Augenblicke, bis ein Polizist mit einer Liste in das Büro trat.


„Elf gestohlene Autokennzeichen im Kreis Euskirchen in den letzten sechs Monaten. Eines ist in München aufgetaucht. Wurde bei einem Banküberfall benutzt. Wurde auf einen Audi geschraubt, den man in Unterhaching fand. Ein anderes Kennzeichen wurde für einen Überfall auf eine belgische Bank in Lüttich benutzt. Ein BMW, den die Gauner in der Nähe von Robertville abstellten und abfackelten. Die anderen sind nicht mehr aufgetaucht.“


Mein Handy klingelte. Anne meldete sich endlich und war jetzt im Büro. „Ich komme gleich. Bin noch bei unserem Freund Welsch und versorge ihn mit Zigaretten und Informationen.“


Welsch deutete eine Ohrfeige an und grinste unmittelbar. Es war unser guter Ton.

Todesangst in der Nordeifel

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