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Joachim Ringelnatz

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Zunächst beschäftigen wir uns mit Joachim Ringelnatz.

Geboren wurde er am siebten August 1883 in Wurzen in der Nähe von Leipzig. Sein bürgerlicher Name war Hans Gustav Bötticher. Die Kunst wurde im quasi in die Wiege gelegt, da auch sein Vater humoristische Lyrik und Satiren verfasste, die u.a. von Theodor Fontane geschätzt wurde. Die Mutter wiederum war eine begabte Zeichnerin, was dann dem gemeinsamen Kinde zu seinen bekannten Talenten verhalf.

Joachim Ringelnatz entwickelte bereits in früher Kindheit einen gewissen Eifer in Sachen Schriftstellerei. Er verglich sich stets mit seinem Vater, der ihm zugleich Vorbild wie auch Konkurrent war.

Allerdings waren seine frühen Jahre nicht einfach. Mit der Mutter hatte er gewisse Probleme, da sie wesentlich strenger auftrat als der Vater. Außerdem wurde er von seinen Mitschülern wegen Äußerlichkeiten gehänselt und fühlte sich von den Lehrern überfordert. Diese Umstände führten zu sozialem Rückzug, der jedoch seine Beschäftigung mit der Kunst begünstigte.

Eine erste Veröffentlichung gelang Ringelnatz in Auerbachs Deutschem Kinderkalender im Jahre 1901, dessen Herausgeber sein Vater war. Zu dieser Zeit beendete er seine schulische Ausbildung mit der Obersekundarreife.

Nun zog es ihn zur Seefahrt, weshalb er eine Tätigkeit als Schiffsjunge annahm, diese aber bald wieder kündigte, denn auch in diesem Umfeld hatte er sich vor allem wegen seiner markanten Nase den Hohn und Spott der Besatzung zugezogen. Es folgte eine entbehrungsreiche Zeit, in der er mal arbeitslos war und bisweilen nur mit großer Mühe für seinen Unterhalt sorgen konnte, mal in Aushilfstätigkeiten sein Glück versuchte.

1905 wollte er sich an der Universität Leipzig einschreiben, doch dieses Unterfangen scheiterte an der mangelnden Bereitschaft seines Vaters, für ihn aufzukommen. 1908 wurde er überdies in Amsterdam inhaftiert, da man den heruntergekommenen Mann für einen Betrüger hielt.

Erst 1909 kam die Wende zum Besseren. Er war nach München gegangen, um dort in einer Künstlerkneipe namens „Simplicissimus“ aufzutreten. Das Publikum zeigte sich von seinen Darbietungen begeistert. So erhielt er dort eine Anstellung und konnte außerdem in der gleichnamigen Zeitschrift Gedichte veröffentlichen. Die neuen und positiven Entwicklungen förderten auch seine weitere Bildung. So ließ er sich auf privater Basis in Literatur und Latein unterrichten.

Doch 1911 ging es wieder steil bergab, nachdem er nicht zuletzt wegen der immer noch recht schlechten Bezahlung sein Glück in Riga versuchte. Seine Unternehmung schlug fehl und er musste den strengen Winter unter ärmlichsten Verhältnissen bewältigen. Schon im folgenden Jahr gelang es ihm, eine Anstellung als Bibliothekar zu bekommen. Nun lernte er außerdem seine Verlobte Alma Baumgarten kennen.

In den Wirren des Ersten Weltkriegs tat er in der Marine Dienst und stieg sogar zum Reserveoffizier auf. Ab 1919 gelangen ihm dann vermehrt Publikationen, die nun sein Pseudonym Joachim Ringelnatz trugen. Ein Jahr später heiratete er eine Lehrerin namens Leonharda Pieper, die ihn in seinem künstlerischen Schaffen entscheidend unterstützte.

1933 wurde ihm von der NSDAP Auftrittsverbot erteilt, obwohl seine Werke generell keinen politischen Hintergrund hatten. Seine Bücher wurden sogar verbrannt. Er versuchte sich in die Schweiz zu retten, was auch glückte. Doch verschlechterte sich nun sein Gesundheitszustand. 1934 verstarb er schließlich an Tuberkulose.

Der Großteil seiner Texte wurde dann posthum wiederveröffentlicht. In seiner Geburtsstadt Wurzen gibt es außerdem eine ständige Ringelnatz-Sammlung.

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