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An Herrn Caspar Lavater nach Zürich

Thun d. 8. Oktbr. 79.

So nah bin ich bey dir l. Br. wie dir der Ruf schon wird gemeldet haben.

Wir sind im Begriff auf die Gletscher so weit es die Jahrszeit erlaubt zu gehen. Dann solls noch durch einen Umweg zu dir.

Schreibe mir doch mit umlaufender Post nach Bern in den Falken ein Wort ob etwa in Bern Lausanne Genf Luzern Zug &c. einige Menschen sind, die du kennst und die zu kennen mir auch Freude machte, ich will sie besuchen und von dir grüsen und dir ihre Grüse bringen.

Ja lieber Bruder dich wieder zu sehen, ist einer meiner beständigsten Wünsche diese vier Jahre her und wird nun auch bald erfüllt.

Ich habe dir viel zu sagen, und viel von dir zu hören, wir wollen wechselsweis Rechnung von unserm Haushalten ablegen, einander seegnen, und für die Zukunft stärken, wieder ganz nah zusammenrudern und uns freuen daß wir noch in einer Luft athemholen. Von dem was ich mitbringe unterhalt ich dich nicht im Voraus.

Mein Gott dem ich immer treu geblieben bin hat mich reichlich geseegnet im Geheimen, denn mein Schicksal ist den Menschen ganz verborgen, sie können nichts davon sehen noch hören. Was sich davon offenbaren läßt, freu ich mich in dein Herz zu legen. Adieu Bruder. Bisher sind wir glücklich gereist, bete auch daß uns die himmlischen Wolken günstig bleiben, und wir an allen Gefahren vorüber gehn.

G.

Sonntag d. 10ten denk ich sollst du diesen Brief haben und Dienstag den 12 könnte nach der Postrechnung ein Brief von dir wieder in Bern seyn. Auf alle Fälle schreibe so bald du kannst.

Briefe von Goethe an Lavater

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