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Die Templer – ein Ritterorden mit Geheim­nis?

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Mit dem Jahr 1095 brach das Zeitalter der Kreuzzü­ge an, das insbe­sondere den Charakter des Ritter­tums wesentlich ver­ändern sollte. Waren die Ritter bis in diese Zeit durch ihr blutiges „Hand­werk“ fern der Kir­che und des ewigen See­len­heils, so sollte zunächst das Ver­sprechen des Nachlasses aller zeitli­chen Sünden­strafen falls sie ge­gen die Heiden käm­pf­ten einen Wandel ihres Selbstver­ständnisses bewir­ken. Als Kreuzfahrer taten sie ein gott­gefälliges Werk, Kriegszü­ge wurden nun zu Wallfahrten. Dem ers­ten Kreuz­zug, dessen Ab­schluss die Erobe­rung Jerusalems war, folg­ten sieben weitere dieser Unternehmen in den fol­genden 192 Jahren, bis schließlich das Heili­ge Land für die Christen verlo­ren ging.

Ziel und der Mittelpunkt der Kreuzzüge war Jerusa­lem, die Heilige Stadt. Nach der Eroberung durch die Kreuzfahrer am 15. Juli 1099 entstand hier ein christli­cher Staat im Nahen Osten, der zwar nie eine große territoriale Aus­deh­nung er­reichte, aber in den Jahr­zehnten seiner Existenz die Poli­tik dieses geographi­schen Raumes maßgeblich mitbe­stimmte. Jerusalem wurde in den ers­ten Jahrzehn­ten der christ­lichen Herrschaft als Hauptstadt des „König­reiches Jerusa­lem“ zum Zentrum aller Institutionen. Hier bil­dete sich mit dem Templerorden auch der erste Ritterorden, der hier bis zur Eroberung Jerusalems durch Sultan Sala­din (Slt. 1175-1193) im Jahr 1187 seinen Sitz behielt.

Seitdem am Ende des 18. Jahrhunderts das Inter­esse am Temp­lerorden erwachte, waren zahllose Historiker bemüht, an­hand der vorhandenen Anna­len, Chroni­ken, Ur­kunden und Akten, die Ein­zelheiten über die­sen Ritterorden ent­halten, seine Ge­schichte zu rekonstruieren. Der Orden galt noch in der französischen Ge­schichtsschreibung des 17. Jahr­hunderts als ver­dammt. Ein fran­zösischer König hat­te die­sen Orden vernichtet und so sahen sich die französi­schen Histori­ker bis zum Ende der Mon­archie Frank­reichs dazu an­gehalten, das 400 Jahre zuvor gefällte Urteil – und die an­geblichen Beweise gegen den Orden – zu verteidi­gen. Nach dem Ende der Monarchie wendete sich das Blatt. Nun zählten die Templer mit einem Mal zu den unschuldigen Opfern der verhass­ten französischen Kö­nige und die For­scher mach­ten sich an eine Rehabili­tierung. Diese Bemü­hun­gen schöpften nun auch aus Quellenmaterial, das durch die Feld­züge Napoleon Bo­napartes in Italien nach Frank­reich ge­kommen war und weiteren Ak­ten, die in Frankreich selbst in den Ar­chiven ent­deckt wurden. Die Auswer­tung die­ser Quel­len geschah allerdings nicht immer mit Vorsicht und Zu­rückhaltung, sondern einige For­scher verstiegen sich zu komplexen Annahmen, die selbst nur auf va­gen Vermu­tungen beruhten. Doch ihre fantasti­schen Thesen zur Ge­schichte des Templerordens fanden rasche Verbreitung. So ge­lang es in späte­ren, zurück­haltenderen Veröffent­lich­un­gen oft nicht mehr, die ein­mal in die Welt gesetzten Spe­ku­latio­nen wieder zu entkräften. Sie entwickelten ein Ei­­gen­leben und ge­rade im 20. Jahrhundert ent­stand eine ganze Literaturgattung zur rein speku­lativen Deutung histo­rischer Phänomene, die mitt­lerweile völlig selbständig ne­ben der wissen­schaftli­chen Geschichts­for­schung existiert.

Zunächst betrifft das die Gründung des Ordens, denn selbst über die Gründer des Ordens ist nur sehr we­nig bekannt . Auch zu den ersten neun Jahren des Ordens gibt es viele Spekulatio­nen. Alle übrigen Rätsel stehen wei­test­gehend mit dem Ende des Ordens in Verbin­dung, vor allem mit dem Vorwurf der Idol-Verehrung.

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