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Namentliches

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Name, Hofstaat und Kammer

Bis zum Ende der österreich-ungarischen Monarchie im Jahr 1918 erhalten zehn männliche Mitglieder des Hauses Habsburg den Vornamen Rudolf. Nicht aufgelistet haben wir die Mitglieder der Linie Habsburg-Laufenburg (rudolfinische Linie), die 1408 ausstirbt, sowie die Nachkommen des letzten Kaisers, des seligen Karl I. von Österreich (1887-1922). Ihr Leben und Wirken wird z. B. im biographischen Familienlexikon ausführlich dokumentiert.

 Rudolf II. (1166-1232), Graf von Habsburg, der „Gütige“

 Rudolf III. (gest. 1249), Graf von Habsburg und Laufenburg, der „Schweigsame“

 Rudolf I. (1218-1291), Graf von Habsburg, König des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation

 Rudolf II. (1271-1290), Herzog von Österreich und Steiermark

 Rudolf III. (1282-1307), Herzog von Österreich, König von Böhmen, Titularkönig von Polen, genannt „Kaše“

 Rudolf IV. (1339-1365), Herzog von Österreich, erster (selbsternannter) Erzherzog von Österreich, der „Stifter“

 Rudolf II. (1552-1612), Erzherzog von Österreich unter der Enns, Kaiser des Heiligen Römischen Reiches, König von Ungarn, König von Böhmen, römisch-deutscher König

 Rudolf (1788-1831), Erzherzog von Österreich-Toskana, Kardinal-Erzbischof von Olmütz

 Rudolph Franz (1822), Erzherzog von Österreich-Teschen

 Rudolf (1858-1889), Kronprinz und Erzherzog von Österreich

Nähern wir uns dem Erzherzog über seinen Rufnamen: „Rudolf“ stammt aus dem germanischen beziehungsweise althochdeutschen Sprachraum und bedeutet in seiner männlichen Form „ruhmvoller (Wer-) Wolfskrieger“. Zusammengesetzt ist der Name aus dem germanischen „hrod“ (Ruhm) und „wolf“ (Wolf). Nebenformen sind Rodolfo (italienisch), Rudolph, Rudolphe (französisch) und Rudolfo. Verkleinert wird der Name zu Rolf, Rollo, Rolof, Roluf (niederdeutsch), Rudi, Rudo, Ruedi (schweizerisch), Rul, Rulle, Rolph, Ralf, Ralph und Raoul. Die weibliche Form des Namens stammt aus dem althochdeutschen: Rudolfa mit den Nebenformen Rudolfina und Rudolfine. Im katholischen Heiligenkalender werden Abt Rudolf von Hersfeld als Bischof von Paderborn (gest. 1052) und Rudolf von Bern (gest. 1294) genannt. Namenstag ist nach Rudolf von Bern der 17. April.

Der Kronprinz, einziger Sohn von Kaiser Franz Joseph und Herzogin Elisabeth in Bayern, wurde am 21. August 1858 in Laxenburg bei Wien geboren und am 23. August durch den Fürsterzbischof von Wien, Kardinal Joseph Othmar Rauscher (reg. 1853-1875), auf den Namen Rudolph Franz Carl Joseph (Franz Karl nach dem Großvater, Josef nach dem Vater) getauft.

Der 1888 erschienene „Hofschematismus“ verzeichnet für den Thronfolger folgende Titel und insgesamt 45 Ordensauszeichnungen:

„Rudolph (Franz Carl Joseph), des Kaiserthums Oesterreich Kronprinz und Thronfolger, königlicher Prinz von Ungarn, Böhmen, (der Lombardei und Venedigs, von Dalmatien, Croatien, Slawonien, Galizien, Lodomerien und Illyrien). etc., Erzherzog von Österreich etc. etc., Ritter des goldenen Vliesses, Großkreuz des königlich-ungarischen St. Stephans-Ordens, Grosskreuz des grossherzoglich toscanischen St. Joseph-Ordens, Grosskreuz und Ehren-Bailli des souveränen Johanniter-Ordens, Ritter des russisch-kaiserlichen St. Andreas-, des St. Alexander-Newsky-, des weissen Adler- und des St. Annen-Ordens, dann des russischen schwarzen Adler-Ordens, Grosskreuz des kaiserlich mexikanischen Adler-Ordens, des französischen Ordens der Ehrenlegion, Besitzer des ottomanischen Osmanié-Ordens erster Classe, Grosskreuz des kaiserlich brasilianischen Ordens vom südlichen Kreuze, Ritter des königlich italienischen Ordens der Annunciata, Grosskreuz des königlich bayerischen St. Hubertus-Ordens (in Brillanten), Ritter des königlich sächsischen Haus-Ordens der Rautenkrone und des königlich dänischen Elephanten-Ordens, Grosskreuz des königlich-spanischen Ordens Carl III., des königlich-württembergischen Verdienst-Ordens der Krone, des königlich niederländischen Löwen-Ordens, des königlich belgischen Leopold-Ordens, des königlich portugiesischen Christus-Ordens und des königlich portugiesischen Militär-Ordens von St. Benedict d´ Aviz, des königlich schwedischen Seraphinen-Ordens, des königlich griechischen Ordens vom heil. Erlöser, des königlichen Ordens „Stern von Rumänien“, des königlich serbischen weissen Adler- und des Takowo-Ordens, des grossherzoglich badischen Haus-Ordens der Treue, des grossherzoglich sachsen-weimar´schen Ordens vom weissen Falken, des grossherzoglich hessischen Ludwig-Ordens, des grossherzoglich mecklenburgischen Ordens der wendischen Krone und des herzoglich sächsisch-Ernestinischen Haus-Ordens, Ritter des königlich grossbritannischen Hosenband-Ordens, Besitzer der goldenen Erinnerungs-Medaille an das fünfzigjährige Regierungs-Jubiläum Ihrer Majestät der Königin von Grossbritannien und Irland, Kaiserin von Indien, des königlich-peussischen Haus-Ordens von Hohenzollern, der Porträt-Decoration des Schah von Persien (in Brillanten), des fürstlich montenegrinischen Danilo-Ordens erster Classe, des kaiserlich japanischen Chrysanthem-Ordens, der ersten Classe des königlich siamesischen neuen weissen Elephanten-Ordens, des Ordens der Krone von Siam und der grossen Decoration des tunesischen Haus-Ordens vom Blute Nischan-Edden (in Brillanten), Grosskreuz des Ritter-Ordens von San Marino, Feldmarschall-Lieutnant, Commandant der XXV. Infanterie-Truppen-Division und Vice-Admiral (extra statum), Inhaber des k.k. Infanterie-Regiments Nr. 19, des k.k. Uhlanen-Regiments Nr. 1 und des k.k. Corps-Artillerie-Regimets Nr. 10, Chefs des kaiserlich russischen Infanterie-Regiments „Sevsky“ Nr. 34, des königlich preussischen zweiten brandenburgischen Uhlanen-Regiments Nr. 11, à la suité des königlich preussischen Kaiser Franz-Garde-Grenadier-Regiments Nr. 2, mit dem Rangabzeichen eines General-Majors, Inhaber des königlich bayerischen schweren Reiter-Regiments Nr. 2; Ehrendoctor der Philosophie der Wiener Universität, Ehrenmitglied der kaiserlichen Akademie der Wissenschaften in St. Petersburg und der königlichen Akademie der Wissenschaften zu Lissabon“.

Der Kosename des Kronprinzen, den in den Jahren nach der Hochzeit 1881 sowohl seine Gattin Stephanie als auch der Erzherzog selbst in Briefen benutzte, lautete „Coco“ (Stephanies: „Coceuse“).

Wie den kaiserlichen Eltern, den Geschwistern und allen Erzherzoginnen und Erzherzögen war auch „Seiner kaiserl. u. königl. Hoheit dem durchlauchtigsten Prinzen und Herrn Rudolph, des Kaiserthumes Österreich Kronprinz und Thronfolger, königl. Prinzen von Ungarn, Böhmen, etc., etc.“ ein eigener Hofstaat zugeteilt.

In den Jahren 1888/1889 bestand der Hofstaat des Erzherzogs aus folgenden Personen:

 dem Obersthofmeister, Seiner Excellenz Carl Graf Bombelles (1832-1889),

 dem (1885 zugeteilten) Kämmerer, Major und Flügeladjutant Seiner Majestät des Kaisers, Maximilian Graf Orsini und Rosenberg (1846-1922),

 dem (1887 zugeteilten) Hauptmann und Ordonanzoffizier Seiner Majestät des Kaisers, Arthur Freiherr Giesl von Gieslingen (1857-1939),

 dem Leibarzt Dr. med. Franz von Aukenthaler (1840-1930),

 (seit 1885) dem Leiter des Sekretariats, Oberstleutnant der k.k. Trabantenleibgarde, Heinrich Ritter von Spindler (1822-1890),

 dem Oberstleutnant Victor von Fritsche-Fritschen (1857-1945),

 dem Sekretariatskanzlisten Wenzel Cihlo,

 dem Verwalter der Insel Lacroma, Kustos Franz Kukol.

Der „Kammer“ des Erzherzogs gehörten an:

 Kammerdiener Carl Nehammer (1816-1907)

 Kammerdiener Carl Beck (geb. 1831)

 Saaltürhüter Johann Loschek (1845-1932)

 Kammerbüchsenspanner (=Jäger) Rudolph Püchel (1856-1938)

 Kammerbüchsenspanner Franz Wodicka (1857-1928)

 Kammerbüchsenspanner Johann Walter (provisorisch)

 Hausdiener Franz Thorand (geb. 1822)

 Kammerweib Anna Schlandt

Kronprinz Rudolf: Erinnerungen an Sisis einzigen Sohn

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